Seelenfreuden - BG 4:31 (alle)

Devino M., Donnerstag, 22. Juni 2017, 01:45 (vor 2521 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 4:31

Yogananda:
Indem sie (die Yogis) den verbleibenden Nektar einer dieser geistigen Feuerzeremonien zu sich nehmen, gehen sie in den Unendlichen Geist (Brahman) ein. Doch diese Erkenntnis des Geistes wird keinem durchschnittlichen weltlichen Menschen zuteil, der sich nicht an die wahren geistigen Riten hält. O Zierde der Kurus (Arjuna), wie könnte es ohne ein echtes Opfer irgendeine bessere Welt (irgend ein besseres Dasein oder einen höheren Bewusstseins-Zustand) geben?

Prabhupada:
O Bester der Kuru-Dynastie, ohne Opfer kann man auf diesem Planeten oder in diesem Leben niemals glücklich sein - vom nächsten ganz zu schweigen.

Reclam:
Wer heil'gen Opferrest genießt,
Der geht zum ew'gen Brahma ein,
Dem, der nicht opfert, wird kein Platz
Im Diesseits und im Jenseits sein.

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Man braucht nicht einmal weit fortgeschritten zu sein, auf dem Weg der Erkenntnisarbeit und Selbstfindung, um zu der Schlussfolge gelangen zu können, dass wenn alle nur nehmen würden, ohne sich nutzbringend selbst einzusetzen und etwas von Wert zu geben, so müsste die Welt ein düsterer und trauriger Ort bloß sein. Denn man könnte dann ja von nirgends her, etwas erfreuliches und hilfreiches erwarten können.

Also könnte man, wenn nicht tatsächlich so doch ein jeder sinnbildlich, sich an der Position der Seele sehend einmal fragen, ob man sich selbst so annehmen und akzeptieren kann und mag, in dem, was man selbst einbringt und worin gebend zuträgt.

Denn Opfer in dem Zusammenhang mag bedeuten, etwas hinzutuen, und es daher zu opfern, damit das Gesamte oder nächstumfassendere, ein besserer Ort werde. Sollte man sich vom Seelenstandpunkt aus beschämend dabei erwischen, dass man gar nichts einbringt oder bereit ist zu opfern, und damit etwas besser hinterlässt, als man es vorgefunden hat, dann kann man als Seele an sich selbst kaum ein Wohlgefallen entwickeln, noch wirklich glücklich über die eigene Lage letztlich sein.

Welches Glück sollte einen erwarten? Und was sollte man für sich als Seele daraus entnehmen können? Wenn doch das Glück der Seele selbst darin liegt zu geben und alles besser zu hinterlassen als man es vorfindet? Ebenso kann man sich auch fragen, was man anderen tut, damit sie glücklicher werden? Denn es ist genau das selbe, was man tut, um selber glücklich zu werden.

Nachdem man sein Leben diesseits abgeschlossen hat, wird nicht der erlebte Genuss, welchen man im Leben hatte, das Glück mehren, vor allem wenn es auf Kosten anderer auch noch gewesen sei. Es wird das Opfer sein, woran man sich wird erfreuen können. Denn Kummer und Sorgen die man vielleicht zugunsten eigenen Genusses anderen bereitet haben mag, wird dann zum Kummer und Sorgen der eigenen Seele führen, unabhängig allen Genusses welchen man dann im Irdischen davon gehabt haben mag. Die Seele wird damit dann nichts mehr anzufangen wissen.

Genau genommen, hatte die Seele dann keine Gelegenheit gehabt, wirklich sich einbringen zu können. Denn Opfer bringend und sich selbst dahingebend, ist das, was die Seele im wesentlichen auszeichnet. Die Seele sucht im Irdischen weder Genuss für sich noch Vorteile zu erwirken. Und darin zeigt sich das Maß des Seelenanteils im großen und breiten.. und das was die Seele an Freuden anderwärts bereitet hat, direkt oder indirekt, wird zu den eigenen Seelenfreuden führen... Was auch sonst?


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