Segensreiche Beigaben - BG 18:27 (alle)

Devino M., Donnerstag, 15. Juni 2017, 01:39 (vor 2528 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 18:27

Yogananda:
Ein Handelnder (ein Werkzeug für eine Tat), der an vielen Dingen hängt und nach den Früchten seines Handelns verlangt, der gierig, unrein und skrupellos ist, der leicht begeistert und leicht entmutigt ist - ein solcher wird rajasisch genannt.

Prabhupada:
Der Handelnde, der an seine Arbeit und an die Früchte seiner Arbeit angehaftet ist und diese Früchte genießen will und der gierig, immer neidisch und unsauber ist und von Freude und Sorge bewegt wird, gilt als ein Handelnder in der Erscheinungsweise der Leidenschaft.

Reclam:
Wer nach dem Lohn des Werks verlangt,
Zum Schaden anderer geneigt,
Von Freude und von Schmerz erregt,
Von "Leidenschaft" erfüllt sich zeigt.

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Die Natur der vorherrschenden Natur zeigt sich, wenn keine Regeln gelten und mit keinen Konsequenzen zu rechnen ist.

Es reicht also nicht aus, nett sein zu wollen oder einen netten Anschein und Eindruck erwecken zu lassen. Es hat nichts mit dem zu tuen, was tatsächlich da wäre. Oft bleibt genau dadurch die Tat weit hinter der eingebildeten Wunschidentität zurück, weil man lieber von dem ausgeht, was man lieber wäre, als dem, was man ist.

Freilich geht es damit um den Tiefstand, nicht um die höheren Errungenschaften der Seele, denen dadurch nicht abgesprochen würde. Aber was brächte es auch, sich irgendwelcher Seelenerrungenschaften rühmen zu wollen, welche durch viele frühere Inkarnationen errungen wurden, zu deren Erwerb man in dem was man heute ist, nichts beigetragen hätte? Vielmehr ist damit der Selbstanspruch nur höher und auch die Wahrscheinlichkeit ansteigend, dass man diesem nachstehen und nicht mehr gerecht werden könnte.

Dann wäre auch alles, was man am eigenen Tiefstand aufgebessert bekommt eine größere Leistung. Und selbst damit wäre man noch gar nicht dabei, etwas wirklich selbstlos für andere zu leisten. Wobei das, was aus dem Tiefstand oder auch sonstwie erschwerten Bedingungen geleistet wird, höher anzusehen ist, als wenn man etwas macht, was leicht von der Hand geht oder ohnehin allgemein von jedermann erwartet werden kann.

Man kann sich wohl auf manch Gute ebenso verlassen, wie auf manch Schlechte. Beides ist einzubeziehen, keinem davon sollte man blindlings anhängen, gerade im Sinne der Früchte nicht, da man dann den Lohn aus allen Früchten erhalten wird, und sich nicht nur die Rosinen rauspieken kann.

Die Leistung und Erwerb weiterer Befähigung ist als der eigentliche Lohn zu sehen. Mit anderen Worten also das wahrnehmen günstiger Gelegenheiten, um etwas nützliches Tuen zu dürfen, zu können, und natürlich auch zu tuen. Denn im Grunde genommen hat man oft diese Möglichkeit für Segensreiche Taten und einen bestimmten Stand als eine Art Beigabe aus früheren und vorhergehenden Taten als eine Art dauerhafteren Lohn erworben.


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