Die entscheidenden Differenzierungen - LU (alle)

Devino M., Montag, 05. Juni 2017, 04:00 (vor 2538 Tagen)

Logische Untersuchungen - Edmund Husserl -
1.B. 8.K. §48. - Die entscheidenden Differenzen

Es ist ein wesentlicher, schlechthin unüberbrückbarer Unterschied zwischen Idealwissenschaften und Realwissenschaften. Die ersteren sind apriorisch, die letzteren empirisch. Entwickeln jene die ideal-gesetzlichen Allgemeinheiten, welche mit einsichtiger Gewissheit in echt generellen Begriffen gründen, so stellen diese die realgesetzlichen Allgemeinheiten, und zwar mit einsichtiger Wahrscheinlichkeit fest, welche sich auf eine Sphäre von Tatsachen beziehen. Der Umfang der Allgemeinbegriffe ist dort ein Umfang von niedersten spezifischen Differenzen, hier ein Umfang von individuellen, zeitlich bestimmten Einzelheiten; die letzten Gegenstände also dort ideale Spezies, hier empirische Tatsachen.
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Die Realität bedingten Lebens urteilsfähiger Spezies lässt sich vergleichen mit einer Art von Anschluss. Einem Anschluss für Erfahrungs- und Sinnesbewusstsein, der allerdings auch ein Spektrum spezifischer Bedingungen jeweiliger Erfahrungswelt daran knüpft unter welche selbst Zeit sich ordnet.

Ein Teil des Geistes wird bedingt, in dem er vermittelst eines Anschlusses mit einer Erfahrungswelt in Korrespondenz tritt und sich befindet. Und sich so auch deren Bedingungen vorgeben lässt, welchen er sich aussetzt, und unter welche er sich in einer Art Prozess (nennen wir es allgemeinhin Inkarnation) unterwirft.

Vieles was als so und so real angesehen werden mag, sind lediglich Bedingungen jeweiliger Erfahrungswelt und haben darüber hinaus nicht notwendig irgendeine Realität, so lange sich nichts unter deren Einflüssen einfinden würde. So dass selbst Zeit unter anderen Bedingungen einer anderen Art sein mag, als die eines bloß linearen Vorgangs, an welchem sich Ereignisse bemessen ließen.

Und so Idealbedingungen sich im Geiste leicht vollbringen ließen, wenn hierzu nichts sich findet, was überhaupt einen Widerstand darstellt, so ist abhängig der Bedingungen einer Erfahrungswelt die Diskrepanz größer oder kleiner, um von den Realbedingungen zu den Idealbedingungen aufschließen zu können.

Damit liegt der Freiheitsgrad des Geistes darin, sich nicht unter Bedingungen von Erfahrungswelten zu begeben. Der Freiheitsgrad der Natur liegt in der Vergeistigung durch den Geist. Der Widerstreit zwischen Geist und Natur ermöglicht auch eine besondere Qualität des Bewusstseins hervorzubringen, welche im vollständig entwickelten Stadium und als reife Frucht Selbstverwirklichung heißen mag.

Selbst von den 7 Kosmischen Strahlen her, welche soweit anzunehmen ist, eine tatsächliche Realität über sämtliche Kosmischen Ebenen hinweg bilden, gelten die ersten 3 als Primär- und Aspekt-Strahlen, die weiteren 4 als aus diesen hervorkommende, sind dann die Attribut-Strahlen und mehr als Differenzierung der Qualität nach wirkend. Der Wirkungsgrad und die Art ihrer Wirkungen ist sicherlich abhängig der Kosmischen Ebene und von unterschiedlicher Art dadurch, was vor allem die Attribut-Strahlen anbetrifft. Die Aspekt- oder Primär-Strahlen von der Empfangsbereitschaft abgesehen wohl mindestens universell bzw. kosmologisch gleichartig wirksam.

Ansonsten ist nicht wenig wohl davon abhängig, wie weit es auf Realbedingungen einer bestimmten Natur trifft, oder lediglich auf die gewissen Idealbedingungen des Geistes...


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