Strömung und innerer Sinn - KiW 2:8:5 (alle)

Devino M., Freitag, 14. April 2017, 23:35 (vor 2590 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 2:8:5

Der Begriff "Jüngstes Gericht" ist nicht nur deshalb beängstigend, weil er auf Gott projiziert worden ist, sondern auch wegen seiner Assoziation mit dem Tod. Das ist ein hervorragendes Beispiel für eine Wahrnehmung, die auf dem Kopf steht. Wenn man der Bedeutung des Jüngsten Gerichts unvoreingenommen auf den Grund geht, so ist es ganz offensichtlich, dass es in Wirklichkeit das Tor zum Leben ist. Niemand, der in der Angst lebt, ist wirklich lebendig. Dein eigenes letztes Gericht kann nicht gegen dich selbst gerichtet werden, weil du nicht deine eigene Schöpfung bist. Du kannst es jedoch bedeutungsvoll und jederzeit auf alles anwenden, was du gemacht hast, und nur das in Erinnerung behalten, was schöpferisch und gut ist. Der Sinn und Zweck der Zeit ist einzig und allein, "dir Zeit zu geben", zu diesem Urteil zu kommen. Es ist dein eigenes vollkommenes Urteil über deine eigenen vollkommenen Schöpfungen. Wenn alles, was du beibehältst, liebenswert ist, gibt es keinen Grund für die Angst mehr, bei dir zu bleiben. Das ist dein Teil an der Sühne.
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Entscheidend ist vor allem doch das für einen, was der Erinnerung der Seele entspricht. Was sie so in der Weise damit verbindet und letztlich mit sich nimmt. Nicht in allem ist die Seele in gleicherweise zugegen und nicht wenig mag über irgendwelche kollektive Strömungen laufen u.dgl.m.

Also gewinnt manches die Zuwendung der Seele, manches nicht oder weniger und nur beiläufig, unabhängig der Wichtigkeit, die wir diesem zumessen wollen, wenn mal weniger Bezug zur eigenen Seele gegeben ist und so die Anteilnahme seitens dieser nicht den Anteil an dem hat, was die Wichtigkeit zuordnet.

Das andere dazu, was einer weitreichenderen Ausführung bedarf, ist der Gebrauch gewisser Gedankenformen, welche als eine Art Sammelsurium von Ängsten dienen im mehr religiös-sektirischem Gebiet spezifisch auf Apokalypsen bezogen.

Oft wird alles bestreben aus derlei kollektiven Strömungen herauszukommen in einer rein äußerlich orientierten Lösung gesucht. Die Kernessenz davon sind jedoch ein paar Gedankenformen, die etwas auf den Kopf gestellt sind und so dafür herhalten, dass alle Ängste darauf gerichtet werden können, und erst in dem man seine Ängste diesembezogen ebenfalls dazutut, stellt man sich in Abhängigkeit zu diesen Gedankenformen auf.

Die Lösung liegt dann darin, sich bewusst allen Ängsten zu stellen und sich damit auseinanderzusetzen, bis man alles einmal in sich durcherfahren hat, um zu erkennen, dass nach einem vielleicht mittel-kleinen rein psychologischen Martyrium sich hinter diesem nicht viel mehr, als ein paar Gedankenformen verbergen. Und hat man dies hinreichend in sich erkannt und abgelehnt, dann wird sich im äußeren auch das niederlegen, worin sich als nächstes der Glaube und Wille zunächst verfestigt.

Im Grunde kann man dann denen, die vielleicht als Autoritätspersonen in der einen oder anderen religiös-sektirischer Strömung in der Weise auftreten, nur Mitgefühl entgegen bringen, da sie sich noch mehr von diesen auf den Kopf gestellten/verdrehten Gedankenformen beherrschen lassen, je mehr sie sich dafür einzusetzen suchen. Wobei ihnen dann wohl entgeht, dass die Wahrheit frei macht.

Dabei sollte durchaus jede Lehre geprüft werden, denn es zählt immer noch das davon am meisten, was man reflektiert und im eigenen Geiste als Widerhall erkennt, ganz allgemein und zunächst unabhängig welcher Art. Dabei geht es auch nicht um moralische Urteile hinsichtlich dem, was nun in einem worauf reagiert, sondern sich ebenfalls diesem prüfend zuzuwenden. Und was man für sich nicht liebevoll annehmen kann, als Möglichkeit zu sehen, dass dieses aus einem rausgenommen werden kann und einem die Umstände vielleicht nur begegnen, die dazu erforderlich sind, damit es zu dem kehrt und bei dem verbleibt sowie mitgenommen werden kann, was nach seiner Art ist.


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