Konfuzius: Menschlichkeit und Fortschritt der Zivilisation (alle)
"Feingedrechselte Worte und ein wohlgefälliges Gebaren sind selten Zeichen wahrer Menschlichkeit."
- Konfuzius -
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Ohnehin besteht weitläufig ein eher wenig zutreffendes Bild dessen, was als Menschsein und Menschlichkeit zählt. Es ist nicht bloß Körper und Leib, noch weniger ist es die Selbstidentität, die auf dem Erlernten bloß liegt oder der Persönlichkeit die einem von anderen zugeordnet (vielleicht auch angedichtet) wird oder für welche man sich an der Stelle selber hält.
Meist wird daher irgend eine Form von Inhalt oder am weitläufigsten etwas Kollektives genommen, irgend etwas daraus, womit man sich toll oder vielleicht stark, oder besser als die anderen hält. Und sich darum gerne auch damit identifiziert, auch wenn man am Ende vielleicht nichts davon wirklich selber auch ist.
Menschsein ist nichts davon, es ist ein Gewahrsein dessen, Teil einer Gattung zu sein, und doch auch für sich selber, was einem quasi ermöglicht hier und jetzt zu sein. Es ist mehr Inhaltslos als nun irgendwie groß benennbar zu sein, eine gewisse Leerheit, wie man sich beleibt erfährt, und doch ohne das irgend ein Inhalt da ist. Empfindlich und Empfindsam, ohne dass man sich zugleich so oder so fühlte oder mit irgend etwas aufgeladen wäre, oder mit irgendwelchen Kenntnissen strotzen würde. Denn fast immer, wenn man sich stark fühlt, ist es fast noch häufiger Fremdherrschaft, von der man sich bestimmen lässt, denn wenn man wirklich stark ist, bekommt man es meist gar nicht mit (weil es inhärent ist). Eher etwas tapsig und unsicher, leicht vielleicht mal verwirrt, ohne zu wissen stets woran man ist, so in etwa von der Richtung her ist die Menschlichkeit.
Es wird anders, wenn das Gattungswesen erstmal ernstlich aufgebaut ist. Wenn weniger Fremdbestimmtheit da wäre und von allem möglichen weniger Beeindruckung stattfände, im Rausche etwas erleben zu müssen oder in äußeren Aktivitäten sich zu verlieren. Und in dem die Identität suchend, was irgend eine Stärke verspricht, oder vielleicht eine Stellung über anderen verhieße oder dass man besser wäre u.ä., denn gerade das hieße, was nicht das Menschsein einem ließe.
Denn in vielem, selbst bei der Arbeit ist man oft gar nicht mehr Mensch, sondern dann Deva oder irgendwelche Wirtschaftskräfte, gerade dann, wenn man sich nicht als Mensch empfindet, wie toll es auch einem vorkäme. Man sollte beim Menschen anfangen, denn genau das ist es, was aufgebaut gehörte und einen wahren Fortschritt bedeuten würde. Allerdings dann bei dem anfangen, wo man sich schwach, hilflos und verletzlich vorkommt, anstelle dem, worin man sich toll und stark erfährt, dann fast immer ist es letztlich eine falsch gesetzte Identität, jedenfalls insoweit, dass man seinen Menschlichen Anteil (der man auch ist) darin bloß verliert, statt ihn mitzunehmen. So auch dieses dem Gattungswesen nicht zuträglich ist, sondern dieses ggf. weiter schwächen könnte, statt es aufzubauen, um eine starke, bewusste Menschheit und einen Fortschritt der Zivilisation zu erreichen.
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