Von den Möglichkeiten Menschlicher Schaffungskraft - KdrV (alle)

Devino M., Freitag, 17. März 2017, 02:29 (vor 2879 Tagen) @ Devino M.

Von den Möglichkeiten Menschlicher Schaffungskraft und derer der spekulativen Vernunft

Kritik der reinen Vernunft - I. Kant - II. Transzendentale Methodenlehre -
2.H. 1.A. - Von dem letzten Zwecke des reinen Gebrauchs unserer Vernunft

Der Wille mag auch frei sein, so kann dieses doch nur die intelligibele Ursache unseres Wollen angehen. Denn, was die Phänomene der Äußerungen desselben, d.i. die Handlungen betrifft, so müssen wir, nach einer unverletzlichen Grundmaxime, ohne welche wir keine Vernunft in empirischem Gebrauche ausüben können, sie niemals anders als alle übrige Erscheinungen der Natur, nämlich nach unwandelbaren Gesetzten derselben, erklären. Es mag zweitens auch die geistige Natur der Seele (und mit derselben ihre Unsterblichkeit) eingesehen werden können, so kann darauf doch, weder in Ansehung der Erscheinungen dieses Lebens, als einen Erklärungsgrund, noch auf die besondere Beschaffenheit des künftigen Zustandes Rechnung gemacht werden, weil unser Begriff einer unkörperlichen Natur bloß negativ ist, und unsere Erkenntnis nicht im mindesten erweitert, noch einigen tauglichen Stoff zu Folgerungen darbietet, als etwa solchen, die nur für Erdichtungen gelten können, die aber von der Philosophie nicht gestattet werden. Wenn auch drittens das Dasein einer höchsten Intelligenz bewiesen wäre: so würden wir uns zwar daraus das Zweckmäßige in der Welteinrichtung und Ordnung im Allgemeinen begreiflich machen, keineswegs aber befugt sein, irgend eine besondere Anstalt und Ordnung daraus abzuleiten, oder, wo sie nicht wahrgenommen wird, darauf kühnlich zu schließen, indem es eine notwendige Regel des spekulativen Gebrauchs der Vernunft ist, Naturursachen nicht vorbeizugehen, und das, wovon wir uns durch Erfahrung belehren können, aufzugeben, um etwas, was wir kennen, von demjenigen abzuleiten, was alle unsere Kenntnis gänzlich übersteigt. Mit einem Worte, diese drei Sätze bleiben für die spekulative Vernunft jederzeit transzendent, und haben gar keinen immanenten, d.i. für Gegenstände der Erfahrung zulässigen, mithin für uns auf einige Art nützlichen Gebrauch, sondern sind an sich betrachtet ganz müßige und dabei noch äußerst schwere Anstrengungen unserer Vernunft.

Wenn demnach diese drei Kardinalsätze uns zum Wissen gar nicht nötig sind, und uns gleichwohl durch unsere Vernunft dringend empfohlen werden: so wird ihre Wichtigkeit wohl eigentlich nur das Praktische angehen müssen.

Praktisch ist alles, was durch Freiheit möglich ist...
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Der natürliche Erweis von Wirklichkeiten, die außerhalb stofflicher Wirklichkeiten liegt, kann durch diese, die in einem Stoffe oder andersartigem dem nahekommendem Substratum liegt, auch nicht erbracht werden.

Ja, von demher hat Kant recht, es nutzt daher nicht viel, in Anbetracht dieser doch solcher Tatsachen, weiterhin die Vernunft dazu zu mühen, dieses zu belegen oder zu widerlegen, mittels des Substratums der Möglichkeiten, die diesen übersteigen sollten. In Veränderung dessen, d.h. der Anerkennung Ätherischer Ebenen, wird dieses jedoch erweitert und eine Veränderung nach sich ziehen, sobald eine Anerkennung im Massenbewusstsein stattfindet, was zum Bestandteil der Realität für jene bilden wird.

Selbst in Anbetracht der Wirklichkeiten, welche einem die Realität begründen, ist es nicht jedermanns Sache, auf etwas Anspruch zu gestatten, was nicht jedermanns Sache als ausgenommen lediglich die unsrige ist, zu erheben. Dennoch ist es, sofern es einen Anteil an der reproduktiven Erfahrungswelt nun bildet, eine Sache der Wissenschaft an sich, also auch zu ergründen, was im Bereich des nun derweil Menschlich Möglichen läge.

Denn wäre es Jenseits der Erfahrungsmöglichkeiten, kann es keinen Versuch des Intelligiblen Lebens geben, das Menschenunmögliche zu bemühen. Und so ist es möglich, eine Hürde zu nehmen, die den bekannten Rahmen an Grenzerfahrung überschreitet, woran mangelte es uns, und was hinderte uns von demher, diesen zu nehmen und zu beanspruchen? Und doch kann es der Menschlichen Gattung nur zuträglich werden, wenn es dieselbige einzubeziehen versteht, ohne überzogenes Geplänkel, welches gar sich selber zu überheben bloß versuchte.

Also kann es nur den Beginn darin finden, den Menschlichen (also auch eigenen Geist) vollends einzubeziehen und als Ausgangsort der/aller Bemühungen letztlich zu nehmen, wenn es einem Fortschreiten der Menschheit an sich selbst dienen sollte. Nicht um überhobene Figuren Menschlicher Schaffenskraft kann es von demher gehen, sondern sich sowohl als den Menschen, der man zweifelsohne irgendwo ist und ohnedem nicht hier sein könnte, kann es dann noch gehen. Also auch unter Einbeziehungen dieser (wenn auch vielleicht Widrigkeiten), im bestreben zur Menschenmöglichen Vollkommenheit, die dem empirischen Gebrauche zuträglich bleibt, kann es letztlich nur gehen.

Alles andere mag von irgend einem anderen Standpunkte erreichbar oder gar als vernünftig zählen, doch wird es nicht dem Menschlichen Gattungswesen und Geiste dessen, im Gebrauche seiner Schaffenskraft, auch nur den mindesten Zuspruch suchen können, wenn es für diesen gänzlich unerheblich und außerhalb der Möglichkeiten bleibt.


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