Die große Entsagung - SuE (alle)
Die Strahlen und die Einweihungen - Regel XI
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Eine einfache Regel für das Verstehen und Erreichen bewährt sich immer. Die Grosse Entsagung wird nur dann möglich sein, wenn das Üben der kleinen Verzichte das Leben eines Jüngers oder einer Gruppe beherrscht. Der Verzicht auf Ehrgeiz, auf alle Persönlichkeitsbindungen und auf alles, was den Fortschritt, wie er dem Auge der Seele enthüllt wird, verhindert, legt eine gesunde Grundlage für die letzte grosse Übertragung, die sich auf die Entsagung von dem gründet, was äonenlang Schönheit, Wahrheit und Güte bezeichnete, und was als höchstes Ziel aller höherstrebenden Bemühungen erschien. Das Bemühen, das zu sehen, was voraus und jenseits der scheinbaren Endgültigkeit der Seelenverschmelzung liegt, steht vor den Jüngern, worunter jetzt auch einige von euch sich befinden. Dass ihr alle durch den Schleier der Seele hindurchdringen möget und schliesslich diesen Schleier «zerrissen von oben bis unten» sehet, und dadurch befähigt seid, mit jenen gleichen Grades zu sagen «Es ist vollbracht», ist meine aufrichtige Hoffnung. Dann wird sich für euch, wie für andere, der Weg der Höheren Evolution öffnen und die Herrlichkeit des Herrn wird in einem neuen Licht gesehen werden - einem Licht, das alle früheren Ziele und Visionen trüben und in den Schatten stellen wird.
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Die große Entsagung zeigt sich nicht im bemühen auf etwas zu verzichten, sondern darin, etwas als für überflüssig zu erkennen und anzusehen und alles Verlangen danach erlöschen zu lassen, weil dieses aus Einsicht nicht weiter genährt wird.
Oft ist es der Gegensatz, zu der Neigung die in einem ist, der angestrebt werden sollte. So wollte man sich im großen Schweigen üben, dann übe man sich darin, alles notwendig sinnvolle zunächst auszusprechen. Denn zu leicht wird man sich auf dem bequemen, etwas was dem Gemeinsamen diente nicht auszusprechen, um es für sich leichter damit zu haben und sich darauf auszuruhen. Während es doch mehr dem Gemeinsinn dienen würde es auszusprechen, es für sich damit aber nicht bequemen zu lassen.
Umgekehrt, dass was einem leicht auf der Zunge liegt, kann man für sich behalten. Denn es hat meist ja keinen tieferen Charakter bei sich, mit welchem es verbunden wäre und somit auch mit keiner größeren Weisheit, welche dadurch zum Ausdruck käme.
Und selbst das bestreben zum Seelischen hin, ist immer noch eine Art von Blindheit, vom Standpunkte der Monade aus. So erhellend wie es vom Menschlichen Standpunkte aus auch sei, zu einer gewissen Seelenverschmelzung zu gelangen, ist es letztlich immer noch die Trübung des reinen Geistes von der Monade her.
So ist dieses, was in der Bhagavad Gita als zu dem zählt, den einfließenden Atem in den ausfließenden und den ausfließenden Atem in den einfließenden Atem zu führen, die äußere Anwendung mehr ein symbolischer Akt. Als eben die Wirkungen dadurch aufheben zu lassen, die Neigung widereinander zu richten, von dem, was man wollte, zu dem, was man nicht wollte und sie in einem Atemzuge zu vereinen.
Im umfassenderen Sinne mag die Vereinigung der Seele und der Persönlichkeit vor sich gehen und wenn beides verschmolzen ist, doch wieder alles als einen Atemzug vom Vorgange der Monade anzusehen. Darin kann man schnell sehen, wie unnütz oft persönlicher Überehrgeiz ist und wie schnell dieses nur selbst von der geringeren Vereinigung schon abführt statt zuzuführen, obwohl man sich darin als klar in einem Vorteil sähe, etwas zum eigensten Vorteil zu gestalten. Doch ist es nicht nur zum Nachteile des nächstgelegenen, es ist immer zum Nachteile von einem Selbst, zum nächst höher gelegenen.
Auch nützte es ebenso wenig sich im Widerstreite der nichtigen Kleinheiten zu ergehen, als nur dadurch, es als unwichtig im nächstgrößeren Zusammenhange zu ertränken, bis es einfach aller Bedeutung sich enthoben hat...
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