Ausgleichschaffende Gerechtigkeit - BG 6:16 (alle)
Bhagavad Gita 6:16
Yogananda:
O Arjuna! Der Schlemmer, der Hungerkünstler, der Langschläfer und der Schlaflose - keiner von diesen hat Erfolg im Yoga.
Prabhupada:
O Arjuna, es ist nicht möglich, ein Yogi zu werden, wenn man zu viel isst oder zu wenig isst, wenn man zu viel schläft oder nicht genug schläft.
Reclam:
Nicht ist ein Yogi, wer zu viel,
Noch auch wer nichts isst, Ardschuna,
Noch wer zu viel des Schlafes pflegt,
Noch wer stets wacht, o Pandava.
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Ist denn nun mehr Geist im Erschaffenen oder materialem? Oder weniger, als etwa in uns selbst? Entscheidend ist nur, dass kein Heil aus dem wird, wo Unausgewogenheit herrscht, noch wird einem aus dem Geringeren etwas Höheres zuteil.
Vielmehr ist man selber dazu da, um die Dinge seiner Umgebung ins Gleichgewicht zu befördern. Und nicht zu erwarten dass einem daraus etwas zufällt, was möglicherweise auch gar nicht der Beschaffenheit dessen entspricht.
Wenn also die Dinge auf einem Planeten so sind, wie sie sind, und zu dem führten, was nun da ist, dann bringt es nichts, anzunehmen, indem man sonstwie in sondersamerweise damit umgeht, sich nun über diesen Dingen zu wähnen.
Noch wird man davon in irgendeiner Weise frei, als man grundsätzlich Teil dessen was da ist und auf selber Ebene sich bewegt, sich für mehr zu halten, als aus dem werden kann, was da ist. So macht man sich nur leicht was vor, doch Sondersein hebt nicht wirklich empor. Es ist nicht weit jenseits der Einbildung.
Zwar ist es nicht die Art und Weise der Natur, überflüssiges oder unnötiges zu erzeugen, denn es folgt alles einer Ursache. Doch Ursache in der Natur kennt nur das, wozu es der Natur über den Zustand der da ist, hinaus verhilft. Es ist eine Kette, die nicht plötzlich abreißt und anderwärts entsteht, ohne dass Ursache dazu besteht. Im Grunde genommen ist auch die Art der Natur an sich die, stets ein Gleichgewicht zu erzeugen, um denn über dieses wieder hinaus zu wachsen, weil Leben einströmt und das Gleichgewicht daher nur einer Etappe stets entspricht.
Es gibt allerdings nicht nur die Gerechtigkeit zwischen unten und oben, es gibt auch die, welche seitswärts besteht, oder auch zwischen dem äußeren und dem inneren. Vieles, was wir daher nicht selbst ins Gleichgewicht bringen, wird früher oder später alles was darauf basiert ins wanken bringen. Nicht weil es nun schlecht ist, sondern weil es der Natur der Dinge entspricht, so wie sie dann daraus entstehen.
Ausgleichschaffende Gerechtigkeit heißt Frieden mit sich und allem anderen.. darüber hinaus müsste etwas sonst von sich aus dann Ungleichgewicht erschaffen wollen, doch wird es dann früher oder später zum eigenen Fall damit beitragen, und braucht einen nicht überwiegend zu besorgen...
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- Ausgleichschaffende Gerechtigkeit - BG 6:16 -
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28.11.2016, 00:59
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