Zucht durch die Seele - BG 18:7 (alle)

Devino M., Montag, 15. August 2016, 01:09 (vor 3093 Tagen)

Bhagavad Gita 18:7

Yogananda:
Pflichtgemäße Handlungen zu unterlassen ist unrecht. Solchen Handlungen unter dem Einfluss der Täuschung zu entsagen wird als tamasisch (böse) bezeichnet.

Prabhupada:
Vorgeschriebene Pflichten sollten niemals aufgegeben werden. Wenn man aufgrund von Illusion seine vorgeschriebenen Pflichten aufgibt, befindet sich solche Entsagung in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.

Reclam:
Entsagung vorgeschrieb'nen Werks
In keinem Falle sich gebührt;
Wer aus Verblendung dieses tut,
Der wird durch "Dunkelheit" verführt.

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Pflicht ist von der Zucht seitens der Seele eher nicht zu trennen. Aber wohin will man auch sich wenden, um diesem zu entgehen? Doch ein unausgebildeter oder unausgeglichener Charakter, wird sich kaum aus freien Stücken dorthin begeben.

Warum kann man dieses annehmen?
Von Beispielen abgesehen, wo quasi jeder primitive Charakter, den schlichtesten Weg versuchen wird zu gehen, der ihm etwas Glück oder Freude verspricht, und auch von Unrecht oft nicht zurück schrecken, dessen Bestrafung nicht unmittelbar zu befürchten wäre. Doch der wesentlichere Grund dabei ist eher der, dass entsprechender Charakter, nicht unmittelbar die Seele selbst ist oder ausdrücken wird, dieses oft auch gar nicht kann, denn die Seele wird darin das auslagern, was der Bearbeitung bedarf.

Damit ist erstmal das da, was gar nicht veranlagt ist, den Seeleneigenschaften Ausdruck zu verleihen. Erst wenn das Notwendigste ausgeräumt wurde, wird die Tendenz auch immer mehr hervortreten, sich von Seeleneigenschaften leiten zu lassen und diese mehr Präsenz erhalten.

Denn was würde man auch selbst als Seele denn machen, wenn man nunmal viel abzuarbeiten hätte und auch gar nicht darauf aus wäre, sich irgendwo auszuruhen, wo die Beschaffenheit dafür gar nicht erst wesentlich ausgeprägt gegeben ist? Würde man nicht auf alles, was einem zur Verfügung steht (an Inkarnationen), dass auslagern, was zum abarbeiten da ist, die Mittel bereit stellen, die dafür gegeben und vorhanden sind, und abwarten, bis der ein oder andere Aspekt zu einem erfolgreich zurückkehrt, um mit diesem dann mehr zu arbeiten und weiteres bereit stellen, was möglich ist?! Und wenn etwas nicht mitzieht, dann bleibt es schlicht bei dem, was ausgelagert wurde, oder es wird weiteres ausgelagert dieser Art ausgelagert, um woanders wieder Ressourcen frei zu setzen. So kommt keiner um die Zucht durch die eigene Seele herum...

Es mag mit der Seelenpflicht dann natürlicher und leichter gehen, weil ja weniger Widerstände nur noch da sind, doch bleibt es nicht aus, immer noch sich auf die Pflicht auszurichten. Und wenn es für einen auch leichter und natürlicher sei, doch wird alles andere um einen dadurch nicht einfacher, bis eben auch dieses alles, mehr sich von der Seele führen lässt.

Leichter ist es auch aus dem Grunde, weil die Seele selbst sanfter ist, als das, was von der Persönlichkeit herrührt. Es ist ja weniger schwere Substanz dann anzutreffen, so verhilft letztlich auch das, was dann ausgeht und wiederkehrt, um eher empor zu steigen, statt hinab. Doch braucht vieles Überwindung, denn lang genug wird das ein oder andere in den Gliedern gesessen haben und die Neigung hier und dorthin entsprechend ausgeprägt und auch späterhin noch latent sein...


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