Dem Guten ist Gutes gut genug.. - BG 5:8,9 (alle)
Bhagavad Gita 5:8,9
Yogananda:
Wer die Wahrheit schaut und eins mit Gott ist, hat ganz spontan das Gefühl: "Ich selbst tue nichts" - obgleich er sieht, hört, berührt, riecht, isst, sich bewegt, schläft, atmet, spricht, zurückweist, festhält, die Augen öffnet oder schließt; denn er weiß, dass es die (von der Natur erregten) Sinne sind, die sich mit den Sinnesgegenständen beschäftigen.
Prabhupada:
Ein Mensch im göttlichen Bewusstsein weiß im Innern stets, dass er in Wirklichkeit nicht handelt, obwohl er sieht, hört, berührt, riecht, isst, sich bewegt, schläft und atmet. Denn während er spricht, sich entleert, etwas annimmt, seine Augen öffnet oder schließt, weiß er immer, dass nur die materiellen Sinne mit ihren Objekten beschäftigt sind und dass er selbst darüber steht.
Reclam:
"Ich handle nicht", der Yogi denkt,
Der fest in der Erkenntnis steht;
So oft er sieht, hört, fühlt und riecht,
So oft er isst, schläft, atmet, geht,
So oft er loslässt oder fasst,
Die Augen öffnet oder schließt.
"Ein Sinn wirkt in der Sinnenwelt":
So denkt, wer Wahrheit sich erkiest.
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Sicher kann man wohl annehmen, dass es sich bei diesen Versen der Bhagavad Gita um rein technische Aussagen handelt, die keineswegs im moralischen Sinne auffordern wollen, die Beine hoch zu legen, weil alles ganz von selbst geschieht.
Mehr ist es nur eine Unterscheidung, ähnlich z.B. der Aussagen vom Kurs in Wundern, sich nicht für seinen Körper zu halten und seine Ego-Identifikation in diesen zu legen. Was gemäß dem Kurs so weit reichen kann, dass es zu Krankheiten führt, weil man dem Körper Rollen gibt oder zu Funktionen nötigt, die er gar nicht ausführen kann. Weswegen es heißt, dass der Körper ein ganz und gar neutrales Ding ist.
Doch nicht selten ist es so, dass mancher sich dazu verleiten lässt, allerlei Wahrheiten so auszulegen, dass sie möglichst für ihn selber sprechen, und für sein Schaffen und Tuen zeugen sollen, als wider etwas von dem. Doch gerade Wahrheiten lassen sich nicht verbiegen. Womit wir nun zu moralischen Aussagen abgebogen wären. Denn auch der Effekt ist wohl größer, ja letztlich wohltätiger, bei solcherlei, womit man sich schwer tut.
Man muss nicht gleich gegen den Strich bügeln oder kämmen, aber sicherlich nicht nur nach dem, was einem genehm ist und nur zu schauen, was man mag. Denn im Grunde genommen ist es das Gleiche, wie dem Faulen das Beine hochlegen, nur dem, der keine Ruhe findet, bloß nach Befriedigung voran zu schreiten.
Doch dem Fleißigen gehört der Fleiß. Ginge man zum technischen nun zurück, hieße dies doch, dass es erstmal gänzlich gleich ist. Vom moralischen Standpunkt aus, trifft die Sau die Sau, der Pfau den Pfau, denn was man fördert, das gedeiht, damit es freut oder entzweit, wozu auch immer man bereit..
Und dann gibt es da die Schnittmenge, zwischen dem Technischen Teil und dem Moralischen. Denn was man angesammelt hat, dass wird man nicht gleich los, es ist sowohl technisch so, als auch moralisch, dahin gehend, dass man ebenso in dem ist, womit man sich abgibt und jeweiliges seinen Tribut einfordert, bis man beiden Seiten genüge geleistet hat.
Und das ist auch gut so, sagt dann der Gute, wenn er sich daran erfreut, worin er ist...
gesamter Thread:
- Entsprechung von unten und oben - KiW 9:7:1 -
Devino M.,
08.08.2016, 00:15
- Anschauung und Betrachtungsweise - BG 18:21 -
Devino M.,
09.08.2016, 01:05
- Bekannt, Verwandt und zugenäht... - BG 1:26,28 -
Devino M.,
12.08.2016, 01:46
- Dem Guten ist Gutes gut genug.. - BG 5:8,9 -
Devino M.,
13.08.2016, 02:41
- Dem Guten ist Gutes gut genug... - Devino M., 13.08.2016, 12:15
- Dem Guten ist Gutes gut genug.. - BG 5:8,9 -
Devino M.,
13.08.2016, 02:41
- Bekannt, Verwandt und zugenäht... - BG 1:26,28 -
Devino M.,
12.08.2016, 01:46
- Der schmale Grat - KiW 8:1:1 - Devino M., 10.08.2016, 01:07
- Anschauung und Betrachtungsweise - BG 18:21 -
Devino M.,
09.08.2016, 01:05