Bekannt, Verwandt und zugenäht... - BG 1:26,28 (alle)
Bhagavad Gita 1:26,28
Yogananda:
Partha (Arjuna) sah dort die Krieger beider Heere aufgestellt: Großväter, Väter, Schwiegerväter, Onkel, Brüder und Vettern, Söhne und Enkel und auch Kameraden, Freunde und Lehrer.
O Krishna, wenn ich diese meine Verwandten sehe, die bereit sind, sich in den Kampf zu stürzen, versagen mir die Glieder, und meine Kehle ist wie ausgetrocknet.
Prabhupada:
Da erkannte Arjuna, der mitten zwischen den Heeren beider Parteien stand, seine Väter, Großväter, Lehrer, Onkel mütterlicherseits, Brüder, Söhne, Enkel, Freunde und auch seine Schwiegerväter und seine Gönner.
Arjuna sagte: Mein lieber Krshna, beim Anblick meiner Freunde und Verwandten, die mit solcher Kampfbegierde vor mir stehen, beginne ich am ganzen Körper zu zittern, und mein Mund trocknet aus.
Reclam:
Als sich der Held dann umgewandt,
Um nach der Gegner Heer zu sehn,
Sah Brüder, Lehrer, Freunde er
In seiner Feinde Scharen stehn.
"Ach, dass ich Blutsverwandte jetzt
Erblicken muss voll Kampfbegier
In Feindesreihn! Der Anblick raubt,
O Krischna! die Besinnung mir."
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Es gibt Begebenheiten, selbst in der Bibel, die einen stutzig machen können, wie barsch in manch einem Augenblick plötzlich mit den Nahestehenden oder auch Verwandten umgegangen und diese wie Fremde angegangen wurden und ähnliches.
Nehmen wir die Situation z.B., wo Petrus, Christus Jesus scheinbar führsorglich bat, sich doch etwas auszuruhen, dieser jedoch erwiderte "Tritt hinter mich Satan", und das wohl in keinem scherzhaften Ton. So gibt es auch noch einiges weiteres, wo auch Verwandte, als fremd angesehen und abgewiesen wurden u.ä. Und doch wird dieses anfürsich nicht verurteilt, vielmehr noch als rechtens angesehen.. und kurz darnach, ist alles, wie es war...
Nun ist sicher zu unterscheiden, zwischen der Funktion und Rolle, wie die vom Bruder, Freund oder Verwandten nach irgend einem Grade, die grundsätzlich an und für sich jedenfalls positiv belegt und dem Grundsatze nach gepflegt werden sollte.
Dazu, wer vorübergehend welche Rolle für einen einnimmt, was vielleicht auch karmisch bedingt sein mag, bliebe zwar zu prüfen, ob derjenige wirklich diese Rolle für einen auch inne hat (nicht nur vor der Welt), sondern auch in so einem geistigen Verhältnis zu einem sich befindet. Dennoch hat man wohl dankbar zu sein, jeder Seele quasi, die sich für so eine Art von Schauspiel bereit erklärt und vor allem, wenn sie diese Rolle gut und überzeugend spielt bzw. ausfüllt.
Dann kommt die Situation hinzu, was und wer für den Moment wer und was ist, und was nur gerade wohinter steht. Denn es kann immer mal vorkommen, dass einer sich fremdbestimmen oder sonst wie beherrschen lässt. Ebenso aber auch umgekehrt, wenn einer etwas überaus Positives und Gutes für einen Augenblick vertreten sollte, oder sich dieses durch ihn ausdrückt.
Es nutzt nichts, dann zwanghaft an etwas fest zu halten, oder auch nachtragend zu sein, für das, was mal kurz war, dann aber nicht mehr ist. Denn ist der Moment vorbei oder der andere nicht mehr das, was er ehedem war, dann behandelt man ihn schnell nach etwas ganz anderem und daher geht man selbst dann unangemessen heran oder mit jemandem um, ganz gleich und unabhängig, was ehedem war.
Es ist besser, in schrägen Situationen nicht gleich die Beherrschung zu verlieren, vor allem nicht gleich zum überreagieren zu neigen, und sich womöglich nur zum Casper zu machen und auch sich selbst die Möglich offen halten, sich geirrt zu haben. Dennoch, jedenfalls zuerst innerlich und sofern wirklich erforderlich auch nach außen hin, klar zu machen, wenn etwas absolut nicht in Ordnung ist. Denn auch eine Rolle, selbst eines Nahstehenden (nach welcher Art auch immer), berechtigt nicht zu allem oder zu dem nicht, was mit dem höheren Geistigen oder mit dem innersten Seelischen keineswegs überein geht. Oder wenn derjenige nicht er selbst mal ist, es aufgrund der Rolle so zu halten, als wäre es dadurch legitimierbar.
Dennoch, man denke daran, dass etwas Gelassenheit nicht verkehrt ist, vielleicht sogar die Situation entspannen oder verändern kann, ehe man sie noch zusätzlich forciert und überspitzt.. vielleicht ist es auch nicht verkehrt, dem anderen die Möglichkeit zu lassen oder evtl. zu eröffnen, aus der Situation rausgehen zu können, ohne dass derjenige sein Gesicht verlieren muss (um selber auch den Traum oder Alptraum dann wieder verlassen zu können).
gesamter Thread:
- Entsprechung von unten und oben - KiW 9:7:1 -
Devino M.,
08.08.2016, 00:15
- Anschauung und Betrachtungsweise - BG 18:21 -
Devino M.,
09.08.2016, 01:05
- Bekannt, Verwandt und zugenäht... - BG 1:26,28 -
Devino M.,
12.08.2016, 01:46
- Dem Guten ist Gutes gut genug.. - BG 5:8,9 -
Devino M.,
13.08.2016, 02:41
- Dem Guten ist Gutes gut genug... - Devino M., 13.08.2016, 12:15
- Dem Guten ist Gutes gut genug.. - BG 5:8,9 -
Devino M.,
13.08.2016, 02:41
- Bekannt, Verwandt und zugenäht... - BG 1:26,28 -
Devino M.,
12.08.2016, 01:46
- Der schmale Grat - KiW 8:1:1 - Devino M., 10.08.2016, 01:07
- Anschauung und Betrachtungsweise - BG 18:21 -
Devino M.,
09.08.2016, 01:05