Die Frucht der Erfahrung - BG 19:60 (alle)

Devino M., Sonntag, 03. Juli 2016, 02:47 (vor 3126 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 19:60

Yogananda:
O Spross der Kunti (Arjuna), du bist durch dein eigenes Karma und die dir angeborene Natur gebunden; was du aufgrund deiner Täuschung nicht zu tun gewillt bist, wirst du unwillentlich zu tun gezwungen sein.

Prabhupada:
Aufgrund von Illusion weigerst du dich jetzt, Meiner Anweisung gemäß zu handeln. Doch gezwungen durch die Handlungsweise, die deiner eigenen Natur entspringt, wirst du dennoch genau auf die selbe Weise handeln, o Sohn Kuntis.

Reclam:
Es bindet dich, o Kunti's Sohn,
Der angeborene Beruf;
Auch wider Willen musst du tun,
Wozu dich das Gesetz erschuf.

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Aus allem was da ist, dass zum Beweggrund führt und anregt, wird oft a priori nicht zu unterscheiden sein, was nun das ist, was wirklich aus einem ist, oder nur das, was auf einem ist oder durch einen kommt und geht.

Es ist auch nicht immer ausschlaggebend, denn was da ist, ist da, damit etwas daraus gemacht wird. Sei es dazu geeignet, es weiter auszudehnen oder nur um es frei zu setzen oder eben darum nichts damit zu machen. Ob mit Anstoß oder ganz von selbst, wenn es einen durchzieht oder durchdringt, dann wird man meist nicht umhin kommen, irgendwie damit umzugehen.

Oft erscheint einem etwas als klug, ist es aber nicht, oft kommt einem etwas als unklug vor, ist es aber auch nicht. Es ist jedenfalls nicht unklug, sich anzugewöhnen sich mit dem, was vergangen ist, und auch wenn man davon nichts mehr wissen möchte (oder gerade dann), eine Nachbetrachtung daraus zu ziehen (auch Rudi Steiner empfiehlt vorm zu Bette gehen, einen Tagesrückblick, eine Art reflektierende Tagesrückschau vorzunehmen).

Denn zum einen lernt man, wie man ähnliches besser machen kann, zum anderen erschließt sich manches a posteriori vielleicht weit eher, zumindest mehr, auch was es ggf. zu bedeuten hatte, als man zuvor einsehen konnte. Vor allem wenn es ohnehin einen unterbewusst oder unbewusst weiter beschäftigt, dann kann man sich diesem auch bewusst stellen und sich damit auseinander setzen. Und wieso sollte man die Frucht der Erfahrung einfach liegen lassen, ohne sie einzusammeln?

Da man immerhin in gewisser Weise mittels des Erlebens, dafür auch bezahlt hat, und es noch etwas anderes ist, als wenn man nachdem ginge oder an dem hinge, auch aus dem etwas ziehen zu wollen, wozu man gar nichts beigetragen hätte u.ä.. es geht nicht im eigentlichen um eine Frucht, als mehr um das Lernen an sich, aus dem, wo oft viel Lernpotenzial auf der Strecke liegen bleibt...


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