Freiheit ist der Seele eigen - BG 6:4 (alle)

Devino M., Donnerstag, 05. Mai 2016, 01:15 (vor 3173 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 6:4

Yogananda:
Wer jede Anhänglichkeit an die Sinnesgegenstände und an sein Handeln überwunden hat und frei von allem egoistischen Streben ist, hat seine Seele für immer mit dem Geist vereinigt.

Prabhupada:
Man sagt, jemand sei im yoga fortgeschritten, wenn er alle materiellen Wünsche aufgegeben hat und weder für Sinnenbefriedigung handelt noch fruchtbringenden Tätigkeiten nachgeht.

Reclam:
Wer nicht mehr hängt an einem Tun
Noch an der Sinnendinge Lauf,
Wer allen Wünschen hat entsagt -
Der - heißt es - stieg zu Yoga auf.

---
Freiheit kann nicht in Neigungen liegen, denn weder die Zu- noch die Abneigung, worin dem Tier vielleicht noch die Freiheit im Verhältnis gilt, ist für den Menschen Freiheit drin. Sprich, nach belieben tuen und lassen zu können, wonach auch immer einem bloß ist.

Denn die Ursache läge dann immer noch verlagert in dem, womit mittels Neigung (sich wider etwas oder im Begehren für etwas) umgegangen wird. Die Freiheit der Seele aber liegt gerade darin, die Ursache nicht im Äußeren zu setzen, sondern im Inneren, da es nicht die Seele ist, der an äußeren Dingen etwas liegen würde.

Nach ihrer Natur, ohne körperliche Mittel, hat die Seele ja keine Schnittmenge mit dem, was bloß äußerlich da ist. Somit kann sie nach diesen Dingen überhaupt kein Verlangen haben, sondern wie die Bhagavad Gita daher folgerichtig lehrt, sind es die Gunas selbst, die sich nach ihrer eigenen Natur hin strecken.

Daher ist es die Ursache, welche als Ausgang dient, denn zu dieser kehrt alles wieder, was daraus hervorging, wenn es nicht ohnehin dem sogleich verbunden bleibt. So dient Freiheit, die zur Ursache genommen wurde, der Freiheit und ebenso vieles andere, was dann der jeweiligen Natur zur jeweiligen Natur gereicht.

Wenn man die Ursache an falscher Stelle setzt, dann kann man noch so viel veranstalten, oder auch mittels Gewalt versuchen es hinzubiegen, wird es aber nicht anders machen können, als wohl zurück an die Abbiegung zu gehen, worin die Ursache fehlplatziert wurde.

Gewalt ist nunmal keine Stärke, auch wenn es noch so sehr danach anmuten mag. Es gründet vielmehr in irgend einer Art von Mangelbewusstsein, welche letztlich mittels vermeintlicher Stärke bloß unterdrückt wird, statt dorthin zu gehen, worin etwas die Schieflage erhält und um dort aufgehoben zu werden und somit zeugt es bei genauerem betrachten lediglich von Schwäche...


gesamter Thread:

 

powered by my little forum