Im Rauhen Haus

Felix, Freitag, 11. Dezember 2015, 20:11 (vor 3052 Tagen) @ Sladdi
bearbeitet von Felix, Samstag, 27. Oktober 2018, 13:24

Wie es zu dem Adventskranz kam [image]

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Der Adventskranz hat seinen Ursprung im Rauhen Haus, einer diakonischen Erziehungsanstalt
in Hamburg. Sie wurde 1833 von dem evangelischen Pfarrer Johann Hinrich Wichern (1808-1881)
eingerichtet, um bedürftigen und heimatlosen Kindern und Jugendlichen eine Ausbildung zu
ermöglichen. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erhellte erstmals ein Adventskranz mit 24 Lichtern den
Betsaal des Rauhen Hauses. Für die Sonntage gab es große Lichter, für die Wochentage kleine. Anfangs
waren nur die umgebenden Wände mit Tannengrün geschmückt, später auch der Kranz selbst.

Der Lichterkranz verbreitete sich zunächst in vorwiegend protestantischen Städten. Der Kranz wurde
zunehmend von der Ober- und Mittelschicht in die häusliche Gestaltung der Adventszeit eingeführt und
war bald darauf in fast allen protestantischen Häusern zu finden. In katholischen Gebieten wurde er
erst nach dem Zweiten Weltkrieg gebräuchlich.

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Um die Mitte des 19. Jahrhunderts hat es sich im Rauhen Haus eingebürgert, auf einem unter der Decke
hängenden Kranz 24 Lichter anzubringen. Für die Sonntage gab es große Lichter, für die Wochentage kleine.
Anfangs waren nur die umgebenden Wände mit Tannengrün geschmückt, später auch der Kranz selbst.

Den Lichter- bzw. Adventskranz hat Pfarrer Johann Hinrich Wichern wohl später, etwa um 1860, als
dortiger Oberkonsistorialrat auch im Waisenhaus in Berlin eingeführt. Der Kranz wurde hier bald durch
einen Leuchter in Form eines Baumes ersetzt, was am Platzmangel gelegen haben mag: 24 Kerzen
lassen sich leichter auf einem Bäumchen als auf einem Kranz unterbringen. Das Adventsbäumchen
allerdings hat sich nicht durchsetzen können.

Der Lichterkranz verbreitete sich zunächst in vorwiegend protestantischen Städten Norddeutschlands.
Vor allem in kirchlichen Gemeindehäusern, Kinderheimen und Schulen fand der Brauch seine
Verbreitung. Zunehmend wurde der Kranz in die häusliche Adventsgestaltung eingeführt und war bald
darauf in fast allen evangelischen Haushalten zu finden. Der "verkleinerte" Adventskranz wurde in den
Familien mit vier Kerzen für die vier Adventssonntage geschmückt.

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Obwohl der Bekanntheitsgrad des Adventskranzes schon um 1900 merklich zugenommen hatte,
verbreitete er sich erst wirklich in den 1920er Jahren. Bis der Kranz im eher katholisch geprägten Süden
zu finden war, hat es noch eine ganze Zeit gedauert. Dort wurde der Brauch erst nach dem Zweiten
Weltkrieg wirklich heimisch.

Die einzelnen Elemente des Adventskranzes haben symbolischen Charakter. Kerzen, Kränze und grüne
Zweige waren schon vorher als winterliche Elemente bekannt. Der Kranz steht für die Ewigkeit oder
wird als Symbol für die Sonne, die Erde oder als Gottessymbol interpretiert. Die Kerzen stehen für das
Licht, das Weihnachten den Menschen geschenkt wird.

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