Der Taten Band - MdS (alle)
Die Metaphysik der Sitten - I. Kant - Tugendlehre § 24
Wenn von Pflichtgesetzen (nicht von Naturgesetzen) die Rede ist, und zwar im äußeren Verhältnis der Menschen gegeneinander, so betrachten wir uns in einer moralischen (intelligibelen) Welt, in welcher, nach der Analogie mit der physischen, die Verbindung vernünftiger Wesen (auf Erden) durch Anziehung und Abstoßung bewirkt wird. Vermöge des Prinzips der Wechselliebe sind sie angewiesen, sich einander beständig zu nähern; durch das der Achtung, die sie einander schuldig sind, sich im Abstande voneinander zu erhalten, und sollte eine dieser großen sittlichen Kräfte sinken; "so würde dann das Nichts (der Immoralität) mit aufgesperrtem Schlund der (moralischen) Wesen ganzes Reich wie einen Tropfen Wasser trinken", wenn ich mich hier der Worte Hallers, nur in einer anderen Beziehung, bedienen darf.
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Es werden zu gerne große Werte in den Vordergrund gestellt, als wären sie das Ein- und Alles und man hierdurch auch der Kleineren dann sich das Recht erwirbt sie unbeachtet übergehen zu dürfen. Aber ist dann das Größere überhaupt von Wert noch?
Von dem ausgehend, dass man der Tatenband, welches man fortwährend strickt, doch mit sich führt, zählt alles auf seine Weise gleichermaßen. So auch, wie man seinen Alltag verrichtet. Was brächte es da, die Menschheit belehren zu suchen, während man seinen Alltag nicht auf die Reihe brächte? Worin läge nun das Recht auf Ersterem?
Denn die Bänder der Tat sind die, die anderen ebenso helfen, ihresgleichen Dinge zu verrichten oder sie ebenso darin beeinträchtigen können. So kann die Achtung gebieten, Abstand einzuhalten, denn nicht jede Annährung ist von größerer Liebe zugleich, wie es ebenso auch ein respektvoller Abstand sein kann.
So kann rechtes Maß auch schneller zu den Liebesdingen zählen, als alles anfassen oder zusammenzuziehen suchen, worin mehr Beeinträchtigung liegen könnte, als nun Fortschritt anzutreffen daher wäre. Es zählt ja mehr noch das zu den Liebesdingen, es wirklich erkennen und nach seinesgleichen erfassen zu können, was und wie es ist, als wie es einem Wunsch-nett und Wunsch-lieb zu sein hätte um zu den Dingen zu zählen, die man dann zu "Like It" zählen mag...
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Devino M.,
22.11.2015, 23:40
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