Über Schatten und Weisheit - Regel X (alle)
Eine Abhandlung über weisse Magie - Alice A. Bailey - Regel X - S.~385-386
Wenn ein Mensch tatsächlich im Licht seiner Seele wandelt, wenn das reine Sonnenlicht durch ihn strömt und den Pfad offenbart, dann offenbart es gleichzeitig auch den Plan. Zugleich wird er sich jedoch der Tatsache bewusst, dass der Plan noch sehr weit von der Vollendung entfernt ist. Das Dunkle wird deutlicher sichtbar; das Chaos und Elend und das Versagen der Weltgruppen wird offenbar; der Schmutz und Staub der kämpfenden Kräfte wird sichtbar und die ganze Sorge der Welt übermannt den bestürzten, obgleich erleuchteten Aspiranten. Kann er diesem Druck standhalten? Kann er tatsächlich mit Kummer und Weh vertraut werden und sich trotzdem immerdar an dem göttlichen Bewusstsein erfreuen? Ist er imstande, dem ins Auge zu sehen, was das Licht enthüllt, und doch mit Heiterkeit und Gelassenheit einen Weg zugehen, des endgültigen Triumphes des Guten sicher? Wird er von dem Bösen an der Oberfläche überwältigt werden und das Herz der Liebe vergessen, das hinter allem äusseren Schein schlägt? An diese Situation sollte der Jünger immer denken, sonst wird er zerschmettert von dem, was er entdeckt hat.
Aber mit dem Hinzukommen des Lichts wird er einer (für ihn) neuen Form von Energie inne. Er lernt auf einem Gebiet neuer Gelegenheiten zu arbeiten. Das Reich des Denkens öffnet sich vor ihm und er entdeckt, dass er zwischen der emotionellen und mentalen Natur unterscheiden kann. Er entdeckt ferner, dass er das Denkvermögen die Stellung eines Kontrollorgans einnehmen lassen kann und dass die Empfindungskräfte gehorsam auf die mentalen Energien reagieren. «Das Licht der Vernunft» bringt dies zustande - das Licht, das im Menschen immer vorhanden ist, aber erst dann bedeutsam und machtvoll wird, wenn man es sieht und erkennt - entweder als Erscheinung oder intuitiv.
---
Als Trost mag dienen, dass der Schatten nie größer ist als das Licht, das Licht bedarf des Schattens nicht, aber der Schatten ist nur die Summe dessen, was das Licht bedeckt hält.
Darüber hinaus ist ein Schatten nicht erst da, sobald er erkannt wurde, somit gilt dies nicht als Zeichen zur Sorge, sondern als Zeichen des Fortschritts und Mutes sich dem zu stellen, dass einen von der Ganzheitlichkeit abhalten mag.
gesamter Thread:
- Ist Erkenntnis, Entsagung oder Dienst besser? BG 3:3 & 5:2 -
Devino M.,
16.02.2014, 18:33
- Sind wir nicht alle Mittler? - Regel X -
Devino M.,
18.02.2014, 00:12
- Über Schatten und Weisheit - Regel X -
Devino M.,
21.02.2014, 22:29
- Die Wege natürlicher Entwicklung - Regel X - Devino M., 22.02.2014, 23:49
- Über Schatten und Weisheit - Regel X -
Devino M.,
21.02.2014, 22:29
- Trieb hemmen, aber weiter Gedanken hegen? BG 2:59 + 3:6 -
Devino M.,
18.02.2014, 23:47
- Über Schatten und Weisheit - BG 3:38,39 - Devino M., 21.02.2014, 00:08
- Sind wir nicht alle Mittler? - Regel X -
Devino M.,
18.02.2014, 00:12