Über Polarisation und Selbstbestimmtheit - Regel V (alle)
Eine Abhandlung über weisse Magie - Alice A. Bailey - Regel V - S. 185-187
Ein Mechanismus im natürlichen Körper kommt auf zweierlei Art zur Anwendung: Zuerst gebraucht man ihn unfreiwillig oder unwillkürlich; es fehlt die Fassungskraft dafür, wie, warum oder wann der Apparat benutzt wird. Das Tier gebraucht einen Mechanismus, der in vieler Hinsicht jenem entspricht, welcher vom Menschen benutzt wird. Es sieht, hört und funktioniert organisch in ähnlicher Weise wie der Mensch, aber es fehlt ihm das gedankliche Verständnis und die Verbindung von Ursache und Wirkung, die ja das besondere Merkmal des höheren Naturreiches ist.
Ähnlich steht es in den frühen Stadien auf dem Pfad der Jüngerschaft und auf den letzten Stufen des Probepfades. Der Jünger nimmt Fähigkeiten und Kräfte wahr, die er noch nicht verstandesmässig unter seiner Kontrolle hat. Er erfährt blitzartige Einsichten und Erkenntnisse, welche unerklärlich und von keinem unmittelbaren Wert zu sein scheinen. Er erhält Kontakt mit Schwingungen und Erscheinungen aus anderen Reichen, weiss aber nichts über den Vorgang, durch den ihm das gelang, und ist unfähig, das Erlebnis zu wiederholen oder sich daran zu erinnern. In seinem Ätherkörper fühlt er aktive Kräfte. Manchmal kann er deren Standort feststellen, und in jedem Falle muss er theoretisch einräumen, dass ein siebenfaches Gefüge zu bewusster Tätigkeit erwacht, das symbolische Form hat und machtvoll wirkt, wenn man es verwendet. Der Jünger kann es noch nicht kontrollieren und ist gänzlich unfähig, es in einsichtsvoller Weise zur Mitarbeit an seinen Absichten und Ideen einzuspannen, ungeachtet wie sehr er sich darum bemüht. Alles, was er tun kann, ist, solche Erscheinungen zu registrieren und diese Erfahrungen aufzuzeichnen, wobei er immer bedenken muss, dass in den frühen Stadien seiner Entfaltung nur die gröbsten und materiellsten Schwingungen in seinem Gehirnbewusstsein registriert werden. Er muss einfach warten und seine Gedanken auf die Läuterung seiner Körperhüllen und auf die Ausschaltung all dessen richten, was seine Schau trüben oder verzerren könnte. Das kann eine lange oder kurze Zeit dauern, je nachdem ob der Aspirant zum erstenmal in das subjektive Bewusstsein eintritt oder ob er den Faden eines älteren oder teilweise erreichten Unternehmens wieder aufnimmt.
Ich möchte hier für alle wahren und ernsthaften Aspiranten vollkommen deutlich machen, dass bei der in den nächsten paar Jahrzehnten gegebenen Schulung die Entfaltung astralen Schauens und Hörens völlig ausgeschaltet sein wird, oder, wo es vorhanden ist, schliesslich überwunden werden muss. Der echte Jünger ist bemüht, sich auf der Mentalebene zu konzentrieren mit dem Ziel, sein Bewusstsein noch höher hinauf zu tragen in das weitere umfassende Gewahrsein der Seele.
Sein Ziel ist es, das Höhere mit einzubeziehen, und in diesem Stadium ist es für ihn nicht nötig, jene astrale Fertigkeit zurückzugewinnen, die, wie ihr wohl wisst, im Besitz der wenig entwickelten Rassen der Erde und vieler höherer Tiere war. Wenn er später die Meisterschaft erreicht hat, kann er auf der Astralebene wirken, wenn er es will, aber es sollte bedacht werden, dass der Meister mit dem Seelenaspekt der Menschheit, und dem aller Formen, wirkt und nicht mit ihren Astralkörpern. Dies ist oftmals vergessen worden, sowohl von den Lehrern des Ostens wie des Westens.
Durch die Einflussnahme auf Seelen wird die wahre Evolutionsmethode gefördert, denn eben die Seele in den Formen jedes Naturreiches ist die Ursache für die Entwicklungsarbeit an und in der Form. Ich möchte deshalb den Studierenden sagen, dass es ihre Hauptaufgabe ist, sich der Seele bewusst zu werden, Seelenbewusstsein zu pflegen und als Seele leben und wirken zu lernen. Solange sie noch nicht ihren Apparat willkürlich gebrauchen können, wäre es sehr ratsam, wenn sie ihr Denkvermögen schulen, die Gesetze, welche die Erscheinungswelt beherrschen, studieren und auch lernen würden, all das mit einzubeziehen, was wir mit dem Worte «höher» bezeichnen, das ist eine falsche Bezeichnung, aber sie muss genügen.
Zweitens: Wenn der Gebrauch des subjektiven Werkzeuges dem Willen untertan wird und ein Mensch weiss, wie er es benutzen sollte, wenn er es anwendet und nach seinem Belieben die Benutzung einstellen oder wieder aufnehmen kann, dann ändert sich seine ganze Lage und seine Nützlichkeit nimmt zu. Durch die Verwendung des Denkvermögens ist sich die Menschheit des Zweckes und der Anwendungsmöglichkeit des physischen Apparates bewusst geworden. Durch den Gebrauch einer noch höheren Fähigkeit, die ein Merkmal der Seele ist, beginnt der Mensch jetzt sein Werkzeug nach eigenem Willen und einsichtsvoll zu beherrschen und lernt verstehen, zu welchem Zweck es da ist. Diese höhere Fähigkeit ist die Intuition.
Darf ich hier mit Nachdruck hervorheben, dass ein Mensch erst dann in der Gruppe eines Meisters wirklich von Nutzen sein kann, wenn er intuitiv wird, und ich empfehle allen Aspiranten, äusserst sorgfältig Bedeutung und Sinn der Intuition zu studieren. Wenn sie zu wirken beginnt, kann der Jünger aus dem Probestadium in das der Aufnahme in die Gruppe eines Meisters übergehen.
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Den Pfad wieder aufzunehmen, deuten darauf hin, dass der bereits gegangene Weg grundsätzlich nicht umsonst war und ist und bleibt!
Die Astralebene ist vermutlich eines der am schwierigsten zu überwindenden Unternehmungen derzeit. Schließlich bewegt sich die Maße darin und da wo die Maße ist, ist der gewisse Gruppenzwang eben sehr hoch und nicht jeder kann es sich erlauben, als Eremit zu leben oder ist in der Lage sich aller Einflüsse zu entziehen.
Für uns stellt sich das jedenfalls so dar, dass bis zu einem gewissen Grad, die Astralebene lebhafter zu sein scheint und die Erfahrung eindrucksvoller daher kommt. Aber letzten Endes ist dies eher so, das man immer mehr auf der Erleben-Ebene ist und mehr zum Opfer davon wird, als eine Handhabe zu haben. Letzten Endes verliert man sich, auf der Suche nach etwas Spektakulärem oder Eindrucksvollem und doch geht man immer leer aus, in dem Sinne, dass man selbst einzahlt und das was rauskommt idR. weniger ist.
Letzten Endes ist dies doch nur ein Schleier, eine Art Schicht und erst wenn man davon abgelassen hat, kann man einfach von sich aus eher glücklich sein, ohne irgend etwas im außen zu erwarten und sich an Kleinen Dingen auf gleiche Weise zu erfreuen, wie an den Großen und Letztere sind dann auch gar nicht mehr bedeutender als Erstere, denn am Ende ist alles Vergängliche gleich unbedeutend.
Am besten ists vermutlich die Langeweile (was auch Indikator sein mag) zu genießen, bis alles, was in einem, dass nach irgend etwas verlangt, losgelassen wird und man sich keinerlei Identifikation damit erlaubt um dann zu erkennen, dass man selbst der ist, der mit sich selber zufrieden ist, und das was sich damit nicht zu frieden gibt, möglicherweise etwas in sich Aufgenommenes ist, was man nicht selbst ist und wessen man zum Opfer geworden ist.
Wenn man Astral polarisiert ist (auf Emotionen alles zu setzen), wird alles, was die Polarität verkleinert als Verlust oder Schaden angesehen und etwas in einem fühlt sich dann womöglich bedroht. Ist man Mental polarisiert (Gedanken Form verleihen, damit ist nicht der Verstand gemeint, sondern sagen wir lebendige Gedanken und Ideen und Form ist die Festigkeit und Wirksamkeit), dann merkt man, dass man nur leidet, wenn die Astralebene in irgend einer Weise Besitz an einem hat und es kommt vor, als würde einen die Astralebene nur aussagen, dann ists erleichternd, mehr man selber sein zu können und heißt nach gewissen Einsichten die Langeweile willkommen und diese entschwindet dann als solches in der Bedeutung.
Die Frage bleibt, ists das Wert, auf die Astralebene zu setzen und letzten Endes als Folge davon, daran und darunter zu leiden?
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Devino M.,
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