Die heutigen Jünger als Problem (alle)

Devino M., Sonntag, 09. Februar 2020, 13:14 (vor 1537 Tagen) @ Devino M.

"Viele Aufschlüsse geben meine früheren Bücher, doch muss man die nötige Angleichung vornehmen, um sie praktisch nutzbar zu machen. Neue Aufschlüsse bringt der vorliegende Band; der Studierende muss indes wissen, dass er selbst es ist, der dieses Lehrmaterial, das ihm zu treuen Händen gegeben wird, angefordert hat. Meine Stellung zu den Lesern ist nicht die eines Lehrers, der einer Schar wartender Interessenten sein Lehrsystem aufnötigt. Diese Gruppe gleicht vielmehr einer Schleuse, durch die ein Ausschnitt der zeitlosen Weisheit einer wartenden Welt näher gebracht wird. Ich betrachte diese Gruppe nicht als eine Gemeinschaft guter Männer und Frauen, die zufolge ihrer inneren Entwicklung für besonders würdig erachtet werden, esoterische und nicht alltägliche Aufklärungen zu erhalten, nur um diese von der übrigen Welt fernzuhalten. Ich sehe diese Studierenden vielmehr als solche an, die ein aufrichtiges Interesse für spirituelles Leben haben, die ihre Intelligenz benützen wollen und (mehr oder weniger) gewillt sind, ihr Leben als Seelen zu führen und von den gegebenen Informationen so viel in die Tat umzusetzen, als ihr Verständnis ausreicht. Wie viel und was sie davon sich nutzbar machen, ist ihre eigene Angelegenheit. Der Wert irgendeiner Gruppe von Aspiranten und Jüngern besteht in folgendem: wenn sie es wollen und ihre vereinte Sehnsucht stark genug ist, können sie Lehren anziehen oder hervorholen und ein Zentrum bilden, von wo aus diese Instruktionen weitere Kreise ziehen und die Gedanken der Menschen umformen, neues Licht über die psychologischen Probleme werfen und so die Wahrheit (über die Siebengestalten der Vorzeit, die sieben Strahlen, die man so wenig kennt) verbreiten helfen; daraus könnten sich neue Erkenntnisse ergeben und eine neue Wissenschaft der Psychologie entwickeln.

Die Fragen, was nun eine Gruppe zu tun hat, die willens ist, nützlich zu sein und die Vermittlerrolle zu übernehmen, um der Menschheit zu helfen, können so beantwortet werden: Jeder sollte erstens die empfangenen Lehren nicht für sich, sondern für erklärten Dienst verwerten. Nicht der eigene Fortschritt und die eigene Entwicklung oder die eigene Befriedigung über die erhaltenen besonderen und neuen Informationen ist von Bedeutung, sondern die Weiterentwicklung der Menschheit und die Mehrung geistiger Erkenntnisse. Der einzelne wird von selbst wachsen, und seine Seele wird immer mehr von ihrem Instrument Besitz ergreifen, wenn er seine Gedanken und Anstrengungen dem Gruppendienst widmet und wenn seine Zunge niemanden verletzt, weil er von geistiger Liebe erfüllt ist."
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Geistige Wahrheit verstellt sich allerdings nicht. Sie mag sich zwar blumige Worte suchen, um den Durchschnittsmenschen nicht zu verstören, jedoch wird sie hinsichtlich anderer Eingeweihter sehr deutlich kommuniziert, und wenig Zeit mit Floskeln verschwenden.

Daher wenn der gewisse Tatbestand erfüllt gegeben ist, dann ist selbst eine Beschimpfung lediglich eine Umschreibung des jeweiligen Bestandes auf einen Nenner gebracht. Das hat sogar mehr mit Liebe, als mit Lieblosigkeit zu tun, sofern es nicht bloß aus persönlichen Motiven oder bloßem Hass resultiert. Denn sie ermöglicht es nur auf schnellerem Weg ein paar Verblendungen abzulegen, und damit den Nenner auf einen anderen Nenner anderen Niveaus bringen zu können.

Jedenfalls ist es nicht die Aufgabe der Jünger untereinander, sich irgendwelchen Persönlichen Misst nachzutragen. Man klärt's einmal, und gut ist auch schon. So grundsätzlich mal, wie auch Jesus schon lehrte, eure Rede sei "Ja = Ja" und "Nein = Nein". Was eine klare willentliche Richtung vor allem meint, und nicht bestimmte Wortkargheit, wenn man der Sprache grundsätzlich fähig ist.


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