Goethe - Der Schuldige (alle)

Felix, Dienstag, 18. Juni 2019, 07:39 (vor 1771 Tagen) @ Felix
bearbeitet von Felix, Sonntag, 25. Oktober 2020, 07:35

Dann ist einer durchaus verarmt,
Wenn die Scham den Schaden umarmt.

* * *

Wie immer, man kann nichts behalten.
Auch Fehler nicht, auch Schaden nicht, gar nichts.
Aus Scham Fehler nicht zugeben wollen? Nicht mal sich selbst eingestehen wollen? Abkapselungen machen? Ausblenden? Ablenken?
Auf dem Pfad ist es eine Notwendigkeit, sich selbst nüchtern sehen zu können. Unbeschönigt, wahr. Die Wirklichkeit anerkennen. Das ist durchaus ein Empfangen. Es ist auch weniger ein Denken, sondern tatsächlich ein Sehen, Erkennen. Es ist auch notwendig sich selbst als Teil des Ganzen nüchtern sehen zu können. Es ist insofern notwendig, weil man sich sonst immer selbst täuscht, und die Berge, die man erklimmt, Scheinberge sind. Vielleicht zur Hälfte wirkliche Berge, aber auch zur Hälfte Scheinberge.

Diese Ehrlichkeit mit sich selbst, welche ja mit Mitgefühl einhergehen muss, ist auch schon die Lösung für die grossen Menschheitsprobleme. Weil wer das tut, hört sofort mit dem "Du bist schuld" Spiel auf. Wer sich von der Wirklichkeit beherrschen lässt hat es (grundsätzlich) nicht nötig, andere als Schuldige zu polarisieren.

Ein Fehler ist ja letztlich eine Grundlage für umso grössere Taten, also braucht sich Mensch auch nicht so sehr dafür grämen.

Die Pyramide [image]


gesamter Thread:

 

powered by my little forum