Was willst du? - KiW 5:5:6 (alle)

Devino M., Montag, 15. Mai 2017, 01:06 (vor 2561 Tagen)

Ein Kurs in Wundern - T 5:5:6

Das Ego kann sich den Gesetzen Gottes ebenso wenig widersetzen wie du, aber es kann sie nach seinen Wünschen deuten, genau wie du es kannst. Deswegen muss die Frage "Was willst du?" beantwortet werden. Du beantwortest sie jede Minute und jede Sekunde, und jeder Augenblick der Entscheidung ist ein Urteil, das alles andere als wirkungslos ist. Seine Wirkungen werden automatisch folgen, bis die Entscheidung geändert wird. Denke jedoch daran, dass die Alternativen selbst unveränderlich sind. Der Heilige Geist ist, wie das Ego, eine Entscheidung. Zusammen bilden sie die einzigen Alternativen, die der Geist annehmen und denen er gehorchen kann. Der Heilige Geist und das Ego sind die einzigen Entscheidungsmöglichkeiten, die dir offen stehen. Gott hat die eine erschaffen, somit kannst du sie nicht austilgen. Du hast die andere gemacht, somit kannst du sie tilgen. Nur das, was Gott erschaffen hat, ist unumstößlich und unveränderlich. Was du gemacht hast, lässt sich immer ändern, denn wenn du nicht wie Gott denkst, denkst du überhaupt nicht wirklich. Wahnvorstellungen sind keine wirklichen Gedanken, obschon du an sie glauben kannst. Aber du irrst dich. Die Denkfunktion kommt von Gott und ist in Gott. Als Teil Seines Denkens kannst du gar nicht getrennt von Ihm denken.
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Ein durchaus faszinierender wie weitreichender Gedanke doch dieser ist, was man so jederzeit entscheidet. Denn indem wir uns für etwas entscheiden, gemäß unserem Willen, entscheiden wir uns gegen alles, was hätte alternativ dazu sein können. Und dies ist in jedem Augenblick sogar so, zuzüglich allem, was dadurch bedingt an weiteren Räumen sich öffnet oder schließt durch jede weitere Entscheidung.

Klar kann man einwenden, der verfügbare und bedingte Rahmen bietet nur ein bestimmtes Kontingent dessen, was innerhalb einer Zeitspanne sein kann. Aber weiß man es wirklich, was sonst alles hätte sein können, allein aufgrund der bereits getroffenen Entscheidungen und gemäß dem, wogegen man sich alle Zeit bisher entschieden hat?

Nun, kann man einwenden, wenn die wirkliche Entscheidung ja doch nur die zwischen dem Ego und dem Heiligen Geist ist, also kann es keine allzu unüberschaubare Angelegenheit demnach wohl sein!?

Aufgrund der Bedingtheit einer jeden Spezies, in punkto seiner Natur, auch der diverser konstituierender Gesetze (also auch Naturgesetze), kann nur das im Rahmen erwartet werden, was unter Realbedingungen zustande gebracht werden kann. Aber was ist mit dem Göttlichen, welche weitreichende Rolle könnte diesem zugeordnet werden?

Mit dem Göttlichen kann man nun leichthin anfangen vielerlei Idealistisches Gedankengut aufführen, wenn man sich wie sehr oft z.B. in religiöser Hinsicht versteigen wollte. Aber kann das Idealistische wirklich als Maßstab des Göttlichen angesehen werden?

So bliebe man bei der Bedingtheit verschiedener Spezies (um es gänzlich allgemein zu betrachten, ob es nun auf Mensch, auf Tier, auf irgend ein Leben dieser Welt oder auch einer anderen, ja selbst aufs diesseits oder jenseits bezogen würde), und würde man nun ein Ideal ansetzen, was der einen Spezies mehr eigen ist, der anderen weniger, könnte man dann bei der Spezies mit weniger Idealerfüllung im Vergleich, zugleich von weniger Göttlichkeit reden?

Was wäre mit dem Potenzial oder mit dem, was in anderer Hinsicht noch mehr Schnittmenge zum Göttlichen bildet? Ist ein mehr bedingtes Leben weniger göttlich, als ein weniger bedingtes? Auch dann noch, wenn das Potenzial beim weniger bedingten Leben (also mit mehr Spielraum schöpferischer Möglichkeiten) mehr ungenutzt bliebe (z.B. im Rahmen getroffener Entscheidungen), als es bei stark bedingtem Leben (mit weniger ausgereiften Entscheidungsmöglichkeiten), welches im Kreise seiner Möglichkeiten aber doch alles daran setzte, und doch noch sich bloß speziesbedingt weiter weg vom Ideal bewegte, als wenn die Speziesbedingt vieles von sich aus bereits eine bessere Schnittmenge bildete? Was wäre dann mehr oder weniger göttlich im Verhältnis und den genutzten Möglichkeiten?

In Anbetracht dessen, mag es doch mehr Sinn ergeben, sich nach ausgereiften Prinzipien zu richten, denn nach Idealen. Um die Entscheidungen auch gemäß bedingter Möglichkeiten angemessen zu nutzen. Denn Prinzipien sind allgemein anwendbar, Ideale richten sich zunächst gegen alles bedingte Leben (immer dann, wenn es natürlich nicht erreichbar bleibt), und können selbst nach ausgeführter Betrachtung wohl nur bedingt als ein für jedermann gültiges Richtmaß des Göttlichen gelten. Auch die natürlichen Verhaltensweisen einer Spezies sind nicht mehr oder weniger göttlich, wenn sie durch ein Ideal in unnatürlicher Weise gebraucht oder nur mehr aufgrund dessen in Unausgewogenheit gerieten. Denn wieso sollte Gott wollen, dass eine Spezies nicht seiner Art gemäß sich zunächst verhält und entwickelt?

Sei also du selbst, doch sei mit Gott!


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