Vertiefung: Erscheinungsweisen materieller Natur (alle)

Devino M., Sonntag, 18. August 2013, 16:06 (vor 4159 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad-Gita 2:51-53
Indem sich die großen Weisen und Gottgeweihten so im hingebungsvollen Dienst des Herrn betätigen, befreien sie sich von den Ergebnissen ihrer Tätigkeiten in der materiellen Welt. Auf diese Weise werden sie vom Kreislauf von Geburt und Tod frei und erreichen den Ort jenseits aller Leiden [indem sie zurück zu Gott gehen].

Wenn deine Intelligenz aus dem dichten Wald der Täuschung herausgetreten ist, wirst du gegenüber allem, was gehört worden ist, und allem, was noch zu hören ist, gleichgültig werden.

Wenn dein Geist nicht mehr von der blumigen Sprache der Veden verwirrt ist und fest in der Trance der Selbstverwirklichung verankert bleibt, dann hast du das göttliche Bewusstsein erreicht.
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Eine Betrachtung:
Die Intelligenz der Seele wird durch Neigung zur materiellen Natur überzeichnet und der Wille d.h. Geist wird durch mangelnde Intelligenz fehlgeleitet.

Trägheit ist das anhangen an den äußeren Sinnes-Objekten die durch Sinne wahrgenommen werden. Die eigene Bewegung wird von den Sinnesobjekten abhängig gemacht und alle Aufmerksamkeit wird immerfort auf Sinnesobjekte gerichtet. Die Sinnesobjekte sind das ein und alles und unabhängig davon wird eine passive Haltung eingenommen und die Sinnesobjekte sind es, die die Welt für einen bestimmen und bedeuten.

Leidenschaft ist die nach außen gerichtete Aktivität, die Früchte und Belohnung aus den Sinnesobjekten ziehen will und immer alle Tätigkeiten darauf zielt, ein Ergebnis zur Sinnenbefriedigung zu erreichen. Die Haltung ist zwar aktiv, aber das Ziel sind die Sinnesobjekte.

Tugendhaftigkeit ist nach innen gerichtet. Hierin liegt die Erkenntnis, dass alles im Außen von der eigenen Inneren Einstellung abhängt und das die größere Wirksamkeit nicht im Außen liegt, sondern durch eigene Haltung und Einstellung das äußere die entsprechende Wirksamkeit erst erhält. Das eigene innere wird nicht von den äußeren Sinnesobjekten abhängig gemacht, sondern als Ursache für das äußere aufgefasst!


Wenn man es auf Menschentypen klassifizieren mag, dann würde sich im Falle des Trägen, der Dumme wiederfinden, der Opfer aller Einflüsse um ihn ist, weil er selber nichts bewirken will. Im Falle des Leidenschaftlichen würde man einen ständig aktiven vorfinden, der unzähligen vergänglichen Zielen nacheifert, von denen der Tugendhafte vorweg weiß, dass sie kein dauerhaftes Glück versprechen können, da sie nicht im Selbst begründet sind.

Das Ergebnis der eigenen Tätigkeiten sollte nicht ausschließlich auf eigene Befriedigung gerichtet sein, denn die Natur in einem, die nach dieser Art Befriedigung verlangt, ist für gewöhnlich nicht das eigene Selbst, sondern man ist bereits Teil einer Form überzeichneter Realität. Anders gesagt, man unterliegt der materiellen Natur und will sich als Teil dieser erfahren, statt in sich selber das Heil zu suchen um Seelenfrieden zu erlangen.

Alle Menschen sind schlussendlich Introvertiert, wenn sie sich die Natur der Extrovertiertheit abgewöhnen, vielleicht sind dann die äußeren Dinge auch eines Tages die Dinge, die sie sind, ohne ständig überzeichnet zu sein durch alle Arten von Vorstellung und Wunschnatur.

Wenn alle Frieden in sich selbst suchen und finden können, dann wird sich auch in der äußeren Welt Frieden manifestieren. Die Haltung jedes einzelnen zählt um das Gesamte zu einem Guten Ganzen werden zu lassen. Aktivität im Sinne des Notwendigen und des Ganzen, ohne für sich selber etwas zu beanspruchen schließt auch nicht aus, dass einem alles zukommen kann, um ein befriedigendes Leben führen zu können.


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