M.Aurel: Verabredungen mit dem einen Leben (alle)

Devino M., Freitag, 15. Mai 2020, 10:48 (vor 1432 Tagen) @ Devino M.

"Lebe so, als müsstest du sofort Abschied vom Leben nehmen, als sei die Zeit, die dir geblieben ist, ein unerwartetes Geschenk."

- Mark Aurel -
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Jeder hat eine Vereinbarung mit dem Leben getroffen, denn sonst wäre man nicht im Leben. Es gibt also irgend eine Natur in einem, die nach dem, was im äußeren hinzu kommt, gerufen hat. Zwar mag es in Erwartung anderer Dinge geschehen sein, doch besteht ja das Leben nicht aus Wunschträchtigkeiten allein, denn nur im Traum verfügt man über alles im wesentlichen selbst. Das eine Leben an sich, ist unabhängig und geht darüber hinaus. Und man ist an dieses angeschlossen, also verfügt es auch über einen mit. Das ist die Summe aller Emanationen, wie sie unsere eigene Aura in irgend einer Weise und an einer bestimmten Stelle passieren und uns in ihre Bahn ziehen.

Verabredungen untereinander bilden daher einen größeren Teil des Lebens ab, als das, was man vor sich allein nur hat. Daher sind unter anderem Verabredung und Termine selbstverständlich einzuhalten oder abzusagen. Da es ein gemeinsamer Raum ist, der sich bildet, der allerdings von einem nicht allein erzeugt wird. Und abhängig also davon, wie man mit einem Termin oder Verabredungen umgeht, und was man innerlich dazu einpflegt, so bildet es das, was dann im Raum steht, wenn es zum Termin oder der Vereinbarung kommt. Allerdings nimmt man sich auch Gegenseitig damit in Anspruch, es steht also nicht frei, mit dem Termin dann umzugehen, wie es einem gefällt. Denn man hat mit einer Vereinbarung auch das Leben des anderen in den selben Rahmen und Raum eingebracht und beansprucht auch dieses mittels der Vereinbarung mit (denn sonst gäbe es diesen Raum geistig nicht, oder nur so, wie man es jederzeit vor sich allein hat - der weitere Rahmen durch eine Vereinbarung, entsteht mittels aller Beteiligten), also auch das größere Leben an sich, wenn man andere in falschen Annahmen lässt, und den geistig vereinbarten Rahmen für sich selber anders nutzt, so ist es die eigene Lebenseinstellung zum größeren Leben die an der Stelle zum Tragen kommt. Im Grunde fällt das bereits unter Betrug, mit Terminen und Verabredungen die man mit anderen trifft leichtfertig umzugehen, wenn man von der äußeren Erscheinungswelt mal abrückt und die geistigen Verhältnisse vernünftig neu beurteilt, sollte dies nachvollziehbar sein. Man sollte es viel mehr so sehen, dass jede Verabredung, auch eine Verabredung mit dem Einen Leben ist.

Im Grunde kann man sich im menschlichen Leben wohl auf viele Enttäuschungen einstellen, da man ja doch einigem ausgesetzt ist, was auch durch das eine Leben bedingt wird und nicht bloß von einem allein gestaltet oder beeinflusst wird. Letztlich sollte man aber jedem selbst die Entscheidung und Möglichkeit überlassen sein Leben zu verschwenden, ohne davon etwas von anderen beanspruchen zu suchen, wo es nicht sein muss. Darauf hat man Einfluss, was im einzelnen was dann für den einzelnen bedeutet, darauf hat man weniger Einfluss und kann man es zunächst getrost unter "Selbstzweck" des anderen verbuchen und meist stehen lassen. Den Wert wie man ihn sich selbst für sein Leben einräumt, dieser muss bei anderen nicht in selber Weise gelten. Allerdings sollte man dem einen Leben wie es sich durch alles zeigt, dann doch mit Achtung begegnen. Denn es ist für gewöhnlich weit mehr, als man selbst zu erzeugen fähig ist. Und deswegen sollte man damit respektabel jederzeit umgehen. Ganz unabhängig dessen, wie man jemanden selbst ansieht oder beurteilt, doch man weiß nie, wo das Leben wen hin verschlägt und welche Rolle wer in dem einen größeren Leben an welcher Stelle und zu welcher Zeit annehmen mag und sollte ansonsten diesem nicht unnötig im Wege stehen.


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