Veränderung mittels Einheit - Ethik (alle)

Devino M., Sonntag, 15. Juli 2018, 13:01 (vor 2119 Tagen) @ Devino M.

Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt - Baruch de Spinoza
3.T. - Von dem Ursprung und der Natur der Affekte


Lehrsatz 7:
Das Streben, mit dem jedes Ding in seinem Sein zu verharren strebt, ist nichts anderes als die wirkliche Essenz ebendieses Dinges.

Beweis:
Aus der gegebenen Essenz eines jeden Dinges erfolgt notwendigerweise einiges, und Dinge können nichts anderes als das, was aus ihrer bestimmten Natur notwendigerweise folgt; die Macht jedes Dinges, anders formuliert das Streben, mit dem es, entweder allein oder zusammen mit anderen, handelt oder zu handeln strebt, d.h. die Macht oder das Streben, mit dem es in seinem Sein zu verharren strebt, ist daher nichts anderes als die gegebene oder wirkliche Essenz ebendieses Dinges.

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Die Geburt oder Ursache von Einheit [im Sinne von Notwendigkeiten gedacht] wird vielleicht nicht unwesentlich durch Unvollkommenheit hervorgerufen. Denn sonst bliebe dieser [der Unvollkommenheit] keine Möglichkeit einer Veränderung. Daraus resultiert jedoch ein Erleiden der Einheit.

Für das Vollkommene ist Einheit meist nicht erforderlich; diese ist allerdings auch weder mit Erleiden verknüpft noch kann das Vollkommene ohne das Göttliche sowie das Göttliche ohne das Vollkommene auch nicht ist.

Alles partiell Bestehende, was nicht aus sich heraus sein könnte, besteht bereits nur aufgrund der Differenziertheit von Einheit. Der Zwischenraum ist also kaum mehr denn ein Modi, ähnlich dem wie die differenzierten Einheiten für sich untereinander als Modi fungieren können.


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