Abrechnung mit fanatischem Idealismus - KiW 16:1:1 (alle)

Devino M., Mittwoch, 25. Oktober 2017, 01:46 (vor 2396 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 16:1:1

Sich einfühlen bedeutet nicht, sich im Leiden zu verbinden - denn genau das musst du ablehnen zu verstehen. So deutet nämlich das Ego die Einfühlung, und diese Deutung wird immer dazu benutzt, eine besondere Beziehung herzustellen, in der das Leiden geteilt wird. Das Einfühlungsvermögen ist für den Heiligen Geist sehr nützlich, vorausgesetzt, du lässt es Ihn auf Seine Weise nutzen. Seine Weise ist ganz anders. Er versteht Leiden nicht und möchte, dass auch du lehrst, dass es unverständlich ist. Wenn Er durch dich in Beziehung tritt, tritt Er nicht durch dein Ego mit einem anderen Ego in Beziehung. Er nimmt am Schmerz nicht teil, weil Er versteht, dass die Heilung des Schmerzes nicht durch wahnhafte Versuche erreicht wird, in ihn hineinzugehen und ihn dadurch zu lindern, dass der Wahn geteilt wird.
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Das Ego leidet auch besonders gern, denn es kann sich der Aufmerksamkeit so gewiss sein und sich besonders wichtig vorkommen dadurch. Und sich im Leiden suhlen, und versuchen andere zu nötigen selbiges zu erleiden, um zu zeigen, was man damit auf sich nimmt, obwohl es keinerlei Erfordernisse dazu gibt, ist ebenso bloß ein Werk des negativen Egos.

Wahnsinn und Hauptsache schön intensiv, dann muss es ja etwas besonderes bedeuten, lässt sich von Dummheiten aller Art kaum trennen. Denn wenn man zu blöde ist, etwas auf normale Weise zum Gewahrsein zu bringen, dann ist Intension kein Merkmal besonderer Eigenschaften.

Natürlich wird man einem Ego nie sagen können, dass es ein Ego ist, denn es wird sich immer für sonst was halten, und eine andere Erklärung die dem widerspräche, wird es nie an sich heranlassen, um nicht weniger dem Wahn zu verfallen als es ist, um sich mit der bloßen Realität nicht weiter abfinden zu brauchen.

Gott allein weiß es letztlich, was etwas ist und was etwas nicht ist. Der Läuterung wegen tritt man vor den Herrn, und wer bestehen kann, bleibt, was nicht, war nie.

Wahrhaftigkeit fühlt sich nicht besonders doll an, noch weniger kommt es sich selber besonders toll vor. Ebendarum weil es alle zugehörigen Seiten umfasst und sich so in jeder Hinsicht die Waagschalen hält.

So wiegt Wahrheit schwer und zugleich nichts. Nichts, weil es keinerlei Wichtigkeit auf sich selbst verliert, und schwer, weil es doch alles umfasst und nichts außer Acht lässt. Und dies in natürlicher Weise, weil es nichts mehr kostet, was bereits abgerungen und bezahlt ist. Wahrheit die wahrhaftig ist, ist bereits immer bezahlt.


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