Einheit als eine Frage der Liebe - KiW 13:5:1 (alle)

Devino M., Sonntag, 20. August 2017, 01:32 (vor 2462 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 13:5:1

Ich habe gesagt, dass du nur zwei Gefühle hast: Liebe und Angst.
Das eine ist unveränderbar, wird aber fortwährend mit andern ausgetauscht, da es den Ewigen von den Ewigen geschenkt wird. In diesem Austausch wird es ausgedehnt, denn es vermehrt sich, indem es gegeben wird.
Das andere Gefühl hat viele Formen, denn der Inhalt individueller Illusionen ist höchst unterschiedlich. Doch sie haben alle eines gemeinsam: Sie sind alle wahnsinnig. Sie sind aus Anblicken gemacht, die nicht gesehen, und aus Geräuschen, die nicht gehört werden. Sie lassen eine private Welt erstehen, die sich nicht mit anderen teilen lässt. Denn sie haben nur für ihren Macher Bedeutung, und daher haben sie überhaupt keine Bedeutung. In dieser Welt bewegt ihr Macher sich allein, denn nur er nimmt sie wahr.

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Wie viel Nähe ist überhaupt gut und wie viel braucht der Mensch davon?

Weder ist es gut von allem zu wissen, ebenso wenig auch alles (mit) zu teilen, noch will man überhaupt alles mitbekommen. Oder etwa nicht? Von dem abgesehen, was ohnehin nur für irgend einen ist, bringt es keinem anderen etwas, dann hat es letztlich auch keine Bedeutung für irgendwen sonst. Ob es also mehr oder weniger existiert, ist unwesentlich für jedermann sonst.

Wenn man sich vorstelle, es gäbe alles nur noch in der Weise, dass man es mit anderen teilte bzw. teilen müsste, oder gemeinsam hätte, und ohnedem gäbe es überhaupt nichts mehr. Damit könnte wohl fast jeder noch mehr in den Wahnsinn getrieben werden, wenn es um die weniger oder nicht-teilenswerten Dinge ginge. Man möchte also gewiss nicht alles in irgendeiner Art von Einheitsbrei haben.

Davon abgesehen will alles Erlebte verarbeitet werden. Auch das, was man über jemanden weiß oder zu wissen meint, trägt ja nicht unwesentlich zum Umgang bei. Denn es gibt ja allerlei Vorstellungen (vielleicht auch aus dem gemeinsam Erlebten) die man mit anderen verknüpft. Jedenfalls auch dieses so lange, bis man es aufgearbeitet hat und ggf. durch andere Vorstellungen ersetzt. Es ist daher schon gut so, dass sich gar nicht alles (mit)teilen lässt, von dem, was man gar nicht braucht, als auch von der Art der Beschaffenheit.

Also ist die Einheit eine Frage der Liebe. Nicht in der Weise des gefühlvollen verwurschtelns von allem, sondern dadurch, dass es in der Liebe ist und von Liebe an sich zeugt. Denn alles andere will man letztlich doch nicht haben oder behalten. Wenn also alles abgelegt ist, und die Seele in ihrer eigenen Natur steht, dann bleibt Liebe und Einheit ist von selbst da.

Somit ist es doch so, dass man am Ende nur das Liebevolle und die liebenswerten Dinge, und überhaupt nur die Liebe, oder dasjenige, was in Liebe erschaffen wird, miteinanderteilen möchte. Daher ist es erforderlich alles abzulegen, was nicht in der Liebe ist, bevor es wirkliche Einheit gibt oder geben kann.


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