Demokratie und Monarchie - BG 2:49 (alle)

Devino M., Mittwoch, 19. Juli 2017, 01:17 (vor 2494 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 2:49

Yogananda:
Gewöhnliche (von den Wünschen motivierte) Handlungen sind den von Weisheit geleiteten Handlungen weit unterlegen; deshalb, o Dhananjaya (Arjuna), suche Zuflucht in der ewig leitenden Weisheit. Armselig sind diejenigen, die nur um der Ergebnisse willen handeln.

Prabhupada:
O Dhananjaya, halte alle abscheulichen Tätigkeiten durch hingebungsvollen Dienst fern von dir, und ergib dich in diesem Bewusstsein dem Herrn. Diejenigen, die die Früchte ihrer Arbeit genießen wollen, sind Geizhälse.

Reclam:
Erhaben über alles Tun
Für immer die Erkenntnis bleibt.
In der Erkenntnis suche Schutz;
Verächtlich ist, wen Lohnsucht treibt.

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Eine Demokratie setzt zwar durchaus darauf, dass jeder möglichst tun und lassen kann, was er denn will, solange wie es sich mit dem Gemeinsinn übereinkommen ließe, und soweit es auch Mehrheitlich und im Übereinkommen beschlossen wird (ggf. durch Volksvertreter). Doch setzt es letztlich auch voraus, dass in diesem Mehrheitlichen durchaus eine gewisse Urteilsfähigkeit und Aufklärung gegeben ist.

Die Entscheidungen bewegen sich von dem her irgendwo dort, wo auch die Mehrheit sich dem Niveau nach bewegt. Das hieße auch, man könnte gänzlich andere Entscheidungen fällen (zu anderen Themengebieten z.B.), wenn eine gewisse Mehrzahl da ist, die zum jeweiligen Gebiet überhaupt einen Bezug hat.

Im Grunde setzt Demokratie voraus, dass man mehr im Sinne des Gemeinsinns tätig ist, als bloß im Sinne eigenen Vorteils, die gewisse Aufklärung vorausgesetzt. Denn wie sonst wollte man mit über etwas entscheiden, wenn man gar nicht wüsste worum es geht?

Bei einer Monarchie muss es nicht undemokratischer daher zugehen, denn im Grunde ist ein würdiger Monarch selbst als eine Summe der Stimmen zu sehen. Man spart sich so lediglich den äußeren Abstimmungsapparat und die Suche eines Übereinkommens (eine gewisse Befähigung und Bildung des Mediums vorausgesetzt - d.h. in dem Fall des Monarchs).

Im umgekehrten Falle bleibt dann auch die Frage, ob in einer Demokratie, die Abstimmungsberechtigten ebenso einen Sinn (ähnlich dem eines Königs einer Monarchie) dafür entwickelt haben, tatsächlich aufgrund des Landeswohls und nicht bloß im Sinne der Eigeninteressen oder gerade noch umfassend genug im Sinne von Lobbyinteressen zu agieren.

Wie weit also wäre es ein wesentlicher Unterschied für einen Bürger eines Landes, ob sein Wohlergehen der einen oder anderen Regierungsform unterliegt? Und ob nun von dieser oder jener Form der Regierung seine Interessen tatsächlich vertreten oder vernachlässigt werden?

Ein jeder lebt ja letztlich doch vor Gott. Vor Gott werden alle Interessen zur Summe von allem was da ist. Die Monarchie kann es bei bestem Willen nicht alles so berücksichtigen oder umsetzen. Die Demokratie kann eine solche Einstimmigkeit und Einigkeit erst gar nicht finden. Jedoch tritt Gott wohl kaum selbst in Erscheinung, sondern alle sind seine Vertreter auf Erden oder sonst wo...


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