Goethe - Leidenschaftlichkeit, Leidenschaftslosigkeit (alle)

Vinaya El Michaela, Mittwoch, 11. Mai 2016, 14:08 (vor 3166 Tagen) @ Die Pyramide

Leidenschaftlichkeit macht zu
Mitschuldigen der Lumpe.

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Warum ist die Leidenschaft, die Leidenschaftlichkeit, ein Problem?
Sie ist ein Problem insofern, weil sie unbeherrscht ist, sie ist besitzergreifend.
Warum ist das ein Problem?
Eigentlich ist es kein Problem, weil es zum Menschen dazugehört, aber ist ist ein Problem, wenn die Welt daran zugrunde geht, weil alles übermässig entartet ist.
Ganz zu schweigen von einer spirituellen Entwicklung, da ist Leidenschaft ja eher hinderlich. Nicht umsonst lehrt der Buddha Leidenschaftslosigkeit als Weg zur Befreiung. Wiederum muss man vorsichtig sein, weil Leidenschaftslosigkeit ist nicht Unterdrückung, sondern eher Übertragung ins Höhere, und Loslassen.
Was in einem ist, kann man ja nur immer und immer wieder abarbeiten, bis man keine Identifikation mehr damit hat. Man "wird etwas nicht los", das wäre Dualität. Das wäre Illusion, Verblendung, Einbildung.

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Wunschlosigkeit-Leidenschaftslosigkeit-Verhaftungslosigkeit

Der Geist transzendiert den Bereich der Leiden-schaft-lichkeit, denn Leidenschaftlichkeit ist oftmals gefärbt von Gier und Verhaftung.

Er entsagt sich allen vergänglichen Leidenschaften, Befreit sich von allen Verhaftungen durch Einheit mit Gott und durch seine Willenskraft.

Manchmal macht sich der Geist aber Leiden-schaftliches Handeln zunutze,
wenn es um die Befreiung der Menschheit, um Recht und Wahrheit geht.

Der Geist sucht dabei jedoch nicht das Leiden und deren Aufregung sondern handelt identifikationslos in seinem Ruhepol des ewigen Lichtes verankert in der Stille des Herzens.

Er setzt Leidenschaft also vollbewusst ein, um damit nach dem Simile-Prinzip,
Leidenschaft zu heilen und die Menschheit von der Sklaverei der Unbewußtheit zu befreien.

Ist die Leidenschaft zur Ruhe gekommen, wird der Geist transparent wie ein leuchtender Christall, der die Farbe des Wahrnehmenden annimmt, verschmelzen, das Wahrnehmende, die Wahrnehmung und das Wahrgenommene in Versenkung. Das Prinzip der Anziehung von Gleichem.

Alles ist EINS- Leidenschaft-Verhaftung-Gier lösen sich auf in der Einheit mit dem Leuchtenden Geist- sie werden zu Ihm oder aber sie zerfallen in der Liebe des Ewigen.

Der Geist konzentriert sich auf sein kosmisches Licht und transformiert somit die sichtbaren und unsichtbaren Objekte der Begierde.

ER kann sich nun unbehindert ausdehnen.
Die Leidenschaftslosigkeit der Wunschlosigkeit verleiht ungeheure Kräfte und absolute Unabhängigkeit- nicht zuletzt dadurch, dass auch der Wúnsch nach Leidenschaftslosigkeit aufgegeben und transzendiert wird.

Denn auch das Ziel der Leidenschaftslosigkeit ist letztendlich eine Leidenschaft,
wenn man nicht immer wieder neu reflektiert und sich bewusst mit Gott verbindet.

Ich liebe den Tanz der Chassiden, ER tanzt, ER feiert und ER liebt das Leben und verehrt G'tt aus einem Gefühl großer Freude heraus. Diese Freude drückt er mit Tanz und Gesang aus.

Tanz und Gesang als leidenschaftsloses Gebet der Freude.
Ein Hymne für G'tt. Ihm zu Ehren.


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