Gruppenleben und Gruppenarbeit in Achtsamkeit (alle)

Vinaya El Michaela, Dienstag, 27. Oktober 2015, 03:21 (vor 3376 Tagen)

aus: Gruppenleben und Gruppenarbeit von Share INternational


.....Für ein gutes Funktionieren der Gruppen ist es unumgänglich, daß man untereinander harmonische Beziehungen unterhält. Auf den inneren Ebenen gibt es in dieser Hinsicht keine Probleme, da diese Gruppen in der günstigen Position sind, sich nicht mit separatistischem Denken und den emotionalen Unannehmlichkeiten des Wunschkörpers herumschlagen zu müssen, die ja auf der Ebene der Persönlichkeit in freundschaftlichen Beziehungen stetig Unruhe stiften können.

Für den Erfolg der Gruppenarbeit ist es unerläßlich, daß die tragenden, inneren Beziehungen bewahrt werden, auch gerade dann, wenn äußere Konflikte und Meinungsverschiedenheiten immer wieder einmal den gemeinsamen Tenor stören. Zu diesem Zweck muß man über die Liebe die innere Verbindung halten, und der Jünger sollte jegliches Autoritätsgefühl gegenüber anderen aufgeben.

Obwohl enge Zusammenarbeit bestehen muß, sollte jeder die volle Verantwortung für seine eigenen Aktivitäten übernehmen.

Drei allgemeine Verhaltensregeln können hier, wenn man sie genau befolgt, spürbar zur Überwindung von Streitpunkten beitragen:

(a) Trotz äußerer Schwierigkeiten sollte man es nicht zulassen, daß die inneren Bande der Liebe reißen, die die Gruppe spirituell zusammenhalten.
(b) Bleibe bei deiner eigenen Arbeit und überlasse es deinem Bruder, seine Verpflichtungen wahrzunehmen. Unterstützt euch gegenseitig nach Möglichkeit, aber mischt euch nicht ein und kritisiert euch nicht.
(c) Jeder hat eigene Maßstäbe und seine Art des Zugangs zum Leben, die seiner Persönlichkeit und seinen Strahlenergien angepaßt und richtig für ihn sind, die aber grundlegend anders sein können, als die seines Bruders. Laßt jeden seinem eigenen Pfad, gemäß dem, was ihm seine Seele gebietet, folgen, aber laßt liebevolles Verständnis und Zusammenarbeit walten.

Die Gruppenmitglieder sollten daher sorgfältig mit ihren gegenseitigen Beziehungen umgehen; das gilt ganz besonders für die Gedankentätigkeit, und jede Tendenz zu Mißtrauen und Kritik sollte sofort mit einer Schwingung aus intelligenter Liebe und gutem Willen im Keim erstickt werden. Die einzig erlaubte Art der Kritik ist die, die ganz offensichtlich aus dem Erkennen einer Tatsache entsteht.

Überdies sollte diese Beurteilung von soviel Liebe getragen sein, daß sie keine persönlichen Wirkungen auslöst, weder für das eigene, noch das Leben des Mitjüngers. Sie wird also lediglich ein liebevolles Erkennen einer Schwierigkeit sein oder, anders gesagt, einVerstehen einer Haltung oder eines Zustandes. Verständnis ist ganz sicher die geheime Kraft, die zunächst eine Identifikation herstellt und dann Zusammenhalt bewirkt.

Aus hierarchischer Sicht war die Wirksamkeit dieser Gruppen bislang wohl eher enttäuschend; insgesamt gesehen haben die einzelnen Mitglieder wenig Neigung gezeigt, die notwendigen Opfer zu bringen, und persönliche Differenzen haben sie viel zu sehr in Anspruch genommen.

Schließlich müssen diese Gruppenanstrengungen jedoch Erfolg haben, und alte und neue Gruppenmitglieder sollten daher unbeirrt in ihren Bemühungen weitermachen und aus vergangenen Erfahrungen und Fehlern lernen. Es sollte alles getan werden, damit wirksamere Kanäle für die Kommunikation zwischen Hierarchie und Menschheit entstehen können; und das nicht nur, um in engeren Kontakt zu kommen, sondern vorrangig, um den ungehinderten Energiefluß und die Energieverteilung zu fördern.

Um dies zu erreichen, ist es wichtig, daß die Gruppenmitglieder mehr Bereitschaft zeigen, auf persönliche Interessen zu verzichten, damit eine stärkere Gruppenwirkung möglich wird.

Mehr Nachdruck sollte auf die immer wieder genannten Grunderfordernisse gelegt werden - Aspiration, Invokation, Empfindsamkeit, Unpersönlichkeit, Opfer, Selbstlosigkeit, die alle intelligent mit Liebe, Verstehen und gutem Willen praktiziert werden sollten. Werden diese Anregungen mit Hingabe umgesetzt, rufen sie schließlich den Drang zu dienen und zu besseren Gruppenbeziehungen wach.

Gruppeneinigkeit

Um Gruppeneinigkeit zu erzielen, ist es am besten, mit einer Gruppenmeditation zu beginnen, wobei es darum geht, die einzelnen Seelen in die Eine Seele zu integrieren und somit eine größere Synthese in der Gruppe und folglich auch koordiniertes Handeln zu erreichen.

Der zweite wesentliche Punkt ist, daß diese Synthese der Absicht in einer konzertierten Aktivität als Gruppendienst zur Anwendung kommt, was das eigentliche Ziel der Meister ist.

Der Vorteil und die Stärke des Gruppenwillens liegen in der Mannigfaltigkeit seiner Teilhaber und in deren kollektivem Bemühen.

Diese Skala an Charakteristiken ist aber anderseits auch eine ihrer potentiellen Schwächen, wenn die Mitglieder auf der persönlichen Ebene reagieren; hier sollte jedes Mitglied sein Bestes tun, um zusammenzuhalten und alle Auseinanderstzungen zu vermeiden, die sich aus persönlichen Selbstbehauptungstendenzen entwickeln könnten.

Gruppenzusammenhalt und Gruppenintegrität werden gefestigt, wenn untereinander ein Geist des guten Willens herrscht und die Liebe alle persönlichen Differenzen außer Kraft setzt.

Wenn Gruppen ausschließlich auf persönlichen Beziehungen beruhen, sind sie sehr verletzlich und instabil und werden zwangsläufig immer wieder durch emotionale Konflikte gestört.

Die einzig vernünftige Basis für eine Synthese sind die geistigen Bande, die auf der Seelenebene geschmiedet werden und daher jenseits persönlicher Differenzen liegen.

Eine Seelenanziehung ist auch ein Hinweis auf ähnliche Seelenstrahlen der Mitglieder und auf die Loyalität gegenüber einem Meister, der unter dem entsprechenden Strahl arbeitet.

Die stärksten Bande jedoch entstehen durch eine gemeinsame Sache in Form kollektiver Aktivitäten im Dienst an den Mitmenschen.
So sollte man im Dienst immer versuchen, als Gruppe zu handeln, und die Rolle des Ichs dabei vergessen. Das Ich will für jeden kleinen Dienst gewürdigt werden, das subjektive Dienen aber sollte jede Nuance persönlicher Anerkennung vermeiden.

Auch wenn eine Aufgabe mal von nur einer Person ausgeführt wurde, sollte man dies doch als Teil der Gruppenarbeit sehen, die sich bloß in diesem Fall über eine Person den Weg bahnte.

In der Regel bestehen Gruppen aus Jüngern mit unterschiedlichem Entwicklungsstand. Doch diese Vielfalt sollte für die ge-meinsamen Ziele und Aktivitäten kein unüberwindliches Hindernis sein. Dadurch hat die Gruppe nämlich für die verschiedensten Situationen immer eine breite Palette von Qualitäten und Möglichkeiten parat, die ihr Stärke und Anpassungsfähigkeit verleihen.

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