Bestimmungen und Relation - KdU (alle)

Devino M., Dienstag, 27. Oktober 2015, 00:03 (vor 3376 Tagen)

Kritik der Urteilskraft - I. Kant - §91

Dagegen, wenn ich mir ein übersinnliches Wesen als den ersten Beweger, mithin durch die Kategorie der Kausalität in Ansehung derselben Weltbestimmung (der Bewegung der Materie), denke: so muß ich es nicht in irgendeinem Orte im Raume, ebenso wenig als ausgedehnt, ja ich darf es nicht einmal als in der Zeit und mit andern zugleich existierend denken. Also habe ich gar keine Bestimmungen, welche mir die Bedingung der Möglichkeit der Bewegung durch dieses Wesen als Grund verständlich machen könnten. Folglich erkenne ich dasselbe durch das Prädikat der Ursache (als ersten Beweger) für sich nicht im mindesten: sondern ich habe nur die Vorstellung von einem Etwas, welches den Grund der Bewegung in der Welt enthält; und die Relation der selben zu diesen, als deren Ursache, da sie mir sonst nichts zu Beschaffenheit des Dinges, welches Ursache ist, Gehöriges an die Hand gibt, läßt den Begriff von dieser ganz leer. Der Grund davon ist: weil ich mit Prädikaten, die nur in der Sinnenwelt ihr Objekt finden, zwar zu dem Dasein von etwas, was den Grund der letzteren enthalten muß, aber nicht zu der Bestimmung seines Begriffs als übersinnlichen Wesens, welcher alle jene Prädikate ausstößt, fortschreiten kann.
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So sehr man sich auch mühen mag, mit dem Äußeren allein, lässt sich das Innere nicht empfangen, erklären oder bestimmen...

So mag sich auch die Frage aufdrängen, wenn man sich nun aber im Außen wähnen oder vorfinden sollte, wie gelangt man dann mehr zum Inneren?

Mittels Veredelung und indem man sich im Innern erkennt und im Äußeren, eine Schale nach der Anderen ablegt, soweit man sie nicht mehr benötigt. Hat also mehr mit einem zu tuen, als dem, was einen umgibt.

Schwierigkeiten können auftreten, wenn man andere der eigenen oder ihrer Schalen allein nach zu beurteilen sucht. Denn die Schalen (vor allem die eigenen) sind weder die anderen, noch führen sie zu den anderen hin, als vielmehr von ihnen weg. Letztlich bilden sie ja nur eine Art Gegensatz, mit welchem einer hadern mag und noch umzugehen lernt, für sich oder vielleicht sogar nur ansich für etwas Allgemeines.

Daher bleibt es ratsam, nicht alles überzubewerten und auch einzubeziehen, dass man sich hinsichtlich vielem auch mal irren kann..


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