Bhagavad-Gita: Vom Aufstieg und Abstieg (alle)

Devino M., Sonntag, 11. August 2013, 13:33 (vor 4166 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad-Gita 14:18,19:
Diejenigen, die sich in der Erscheinungsweise der Tugend befinden, steigen allmählich zu den höheren Planeten auf; diejenigen in der Erscheinungsweise der Leidenschaft leben auf den irdischen Planeten, und diejenigen in der abschleulichen Erscheinungsweise der Trägheit fallen zu den höllischen Welten hinab.

Wenn jemand wirklich erkennt, daß in allen Handlungen niemand anders als die Erscheinungsweisen der Natur tätig sind, und weiß, daß der Höchste Herr transzendental zu diesen Erscheinungsweisen ist, erreicht Meine spirituelle Natur.


Eine Betrachtung hierzu:
Planeten sprich "Loka" im indischen wird nicht nur auf tatsächliche Planeten bezogen, sondern wird auch zur Kennzeichnung von "Swargas" von Sphären herangezogen. In dem Fall kann man 7 Sphären (in der Bibel auch als Himmel, bezeichnet) anführen und sagen, die äußerste Ebene (man kann sich das als Ringe vorstellen) ist die grobstoffliche materielle Welt und die innerste (bzw. die Mitte der Ringe) ist völlige Einheit mit Gott dem Vater aller Dinge.

Wenn in so einem Zusammenhang die Rede von Aufstieg ist, kann es ein inkarnieren in feinstofflichere Welten bedeuten (die mittleren Ringe), welche von immer weniger Leid und Elend gekennzeichnet sind. Und ein Abstieg in höllische Welten heißt immer mehr grobstofflich und immer mehr Trägheit z.b. Tierwelten und Pflanzenwelten, in denen letzten Endes ein Kampf ums Überleben stattfindet.


Und wieso kann gesagt werden, die Natur handelt und nicht ein entsprechendes Lebewesen? Wieso handelt denn die Natur?

Nun, wenn man Teil einer bestimmten Natur geworden ist, in dem man sich in diese versenkt, dann handelt auch nur der Teil, der Teil dieser Natur geworden ist, aber nicht die größere/spirituelle Seele, deren Teile/Fragmente werden lediglich durch die Natur bewegt.

Das Lebewesen ist nicht grundsätzlich Böse, sondern identifiziert sich mit dem Teil einer Natur, die als Böse angesehen werden kann. Somit ist der Mensch auch nie grundsätzlich Böse, sondern er ist von einer Natur überschattet, welcher er sich auf die ein oder andere Weise untergeordnet oder unterworfen hat und nicht die Herrschaft darüber erlangen kann.

Die Sünde ist zu verachten, aber nicht der in Sünde Gefallene, denn sonst erschwert man ihm den Ausstieg daraus und droht selber evtl. durch Unwissenheit, hinein zu stürzen durch falsche Aktivität. D.h. das Lebewesen setzt durch eine Handlung zwar den Ankerpunkt in einer gewissen Natur, aber dann handelt die Natur durch das Lebewesen und es ist nicht das Lebewesen selbst darnach was handelt, sondern es reagiert nur als Teil der bestimmten Natur, auf die Bedingungen der Natur und erfährt sich vielmehr darin (sprich, es ist eigentlich dann Handlungsunfähig bzw. bis zu einem gewissen Grad entmündigt).


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