Bhagavad-Gita: Wie sie ist (alle)
Nach einigen Ungereimtheiten kann wohl von der "Bhagavad-Gita wie sie ist" von "Sri Srimad A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada" abgeraten werden, weil sie schlichtweg bereits bei der Übersetzung einige Eigeninterpretationen enthält, die einfach nicht stimmen können, womit man schlussendlich an den ursprünglichen Sinn nur durch eigene Meditation und Nachforschung rankommt, was aber durch diesen Start eher erschwert wird. Auch die Kommentare sind sehr geprägt von eigenen Überzeugungen, aber tragen nicht wesentlich zum transzendentalen Verständnis bei!
Nehmen wir z.B. 14.5:
"Die materielle Natur besteht aus drei Erscheinungsweisen - Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit. Wenn das ewige Lebewesen mit der Natur in Berührung kommt, o starkarmiger Arjuna, wird es durch diese Erscheinungsweisen bedingt."
Es wird daher folgende Übersetzung vorgenommen:
sattvam = Tugend
Rajah = Leidenschaft
Tamah = Unwissenheit
Nehmen wir mal zur unterstützenden Beleuchtung dessen einen Auszug aus http://de.wikipedia.org/wiki/Guna:
"Nach Vorstellungen des Samkhya ist die Prakriti, die Urmaterie aus den folgenden drei Gunas zusammengesetzt: Tamas (Trägheit, Dunkelheit, Chaos), Rajas (Rastlosigkeit, Bewegung, Energie) und Sattva (Klarheit, Güte, Harmonie)."
Aus der Sicht macht das ganze Thema wesentlich mehr Sinn.
Unwissenheit ist der Standpunkt eines Wesens, wie es sich gegenüber den Einflüssen verhält, es ist kein kosmischer Einfluss an sich!
Trägheit ist wenn man z.b. an geistigen idealistischen Formen festhält und sich selber nicht mehr bewegen will geistig, weil man glaubt mit diesen Formen bereits die Wahrheit erreicht zu haben. Womit die Energie träge wird und der Geist in dem Einfluss alles andere als beflügelt wird (in vielen religiösen Kontexten ist diese Wirkung häufig vorhanden, dass Einzelne der Trägheit ausgesetzt sind, mit ein paar Erklärungen in einem Rahmen unter dem Einfluss von Tamas zur Ruhe gebracht werden)!
Rajas wären Leidenschaften, vielleicht mit einem starken Temperament verbunden, wenn man aber den Hintergrund einer Handlung hinterfragt, gäbe es keinen logische Erklärung dafür, lediglich eine Energie, die nicht ausgehalten wird. D.h. es wird keine Ruhe gefunden, weil man sich vorsätzlichen Energien und Einflüssen hingibt, im Glauben dies wäre der Weg, nur hat dieses Gleis kein Ziel, sondern führt auch nur im Kreise herum, denn Leidenschaft schafft Leiden, die wieder ins Gleichgewicht zu bringen sind durch Erleiden um zur Einsicht zu gelangen (das wären Kontexte zügellosen Handelns, im Glauben, alles wäre erlaubt und durch Unwissenheit wird keine Konsequenz zum entsprechenden Handeln erwartet)!
Sattva wäre das Gleichgewicht von Tamas und Rajas, d.h. ein Weg in Tugendhaftigkeit zwischen Trägheit und Leidenschaft ohne Anhaftung und Abhängigkeiten und doch ist dies immer noch ein Einfluss aber nicht das Ziel, sondern ein möglicher Weg mit mehr Gleichgewicht, als die anderen Beiden um mit der materiellen Natur umzugehen.
gesamter Thread:
- Eine Betrachtung zum hingebuntsvollen Dienst (Bhagavad Gita) -
Devino M.,
12.06.2013, 22:35
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15.06.2013, 13:24
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15.06.2013, 14:52
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15.06.2013, 15:03
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15.06.2013, 16:32
- Bhagavad-Gita: Wie sie ist - Devino M., 19.06.2013, 10:19
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