Hart an der Grenze - Ethik (alle)

Devino M., Freitag, 08. Juni 2018, 10:06 (vor 2156 Tagen) @ Devino M.

Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt - Baruch de Spinoza
1.T. - Von Gott - Definitionen

2. Dasjenige Ding heißt in seiner Gattung endlich, das von einem anderen derselben Natur begrenzt werden kann. Z.B. heißt ein Körper endlich, weil wir stets einen anderen begreifen, der größer ist. So wird ein Gedanke von einem anderen Gedanken begrenzt. Dagegen wird ein Körper nicht von einem Gedanken begrenzt, noch ein Gedanke von einem Körper.
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Darin liegen die wesentlichen Unterschiede und auch oft Schwierigkeiten im Umgang mit anderen und unter anderen. Viele nehmen eine Sache und sagen "das ist mein Ding", oder sagen es auch nicht, tuen aber so. Nicht jeder ist auf die selben Dinge ausgerichtet, auch wenn sich so viele gleich- und ähnlich Gesinnte zusammenfinden. Doch aufgrund der Vielschichtigkeit der Körperlichkeiten, wird manches überbetont und manches zu wenig beachtet.

Während man also einem Gedankengange unbedingt folgt, kann es passieren dass man willentlich irgendwo reinrennt. Auch das Willentliche basiert auf einer Art Körperlichkeit. Wer ist nun dann im Rechte? Einer der Willentlich in eine Körperlichkeit rennt und sagt aber, mir geht's doch um "meine" Gedankenform und ich habe ein Anrecht darauf dieses nach meinem belieben zu betreiben. Ja, dass stimmt, wenn es rein beim Gedanklichen allerdings bliebe! Jemand anderes hat ebenso sehr ein Anrecht darauf, ja noch ein größeres sodann, seine Körperlichkeit heil aufrecht zu erhalten. Oder auch seinen Willen, ohne dass dieser also gebrochen wird.

Es bedarf einiger Achtsamkeit und Feinfühligkeit. Denn kaum wird man überhaupt auf etwas von Substanz treffen, ohne eine Existenz dahinter. Dazu müsste man andernfalls etwas Erschaffen, was in keiner Weise bisher da war. Dann kann man sein Geschäft damit auch beliebig betreiben, doch wird man kaum, vor allem als eine Wesenheit in allerlei Verkörperung, an die Stelle kommen. Erst recht nicht, dass man selbsterschaffene Essenz und Substanz ausschließlich verwendet, ohne die Energie von Devas in Anspruch zu nehmen usw.

Was man jedoch zur Beförderung dessen machen kann, ist darauf zu achten, dass man immer wieder bei sich anfängt, und weniger irgendwo hin-, rein- oder rumzuspringen oder losrennt sobald etwas von außen hinzugekommen ist. Wenn man dann von sich ausgehend, sich zu diesem oder jenem hinarbeitet, dann besteht auch kaum Gefahr, dass man lediglich zum Schaden anderer (auch verschiedener Wesen, die sich jenseits des eigenen Bewusstseinskreises befinden) agiert, ohne dass man das auch nur ansatzweise wieder aufwiegt, durch das eigene Zutuen. Manchmal macht es Sinn die eigene Grenze abzustecken, aber nicht unbedingt einen Sinn, hart an der Grenze anderer stets zu operieren.


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