Minimalismus - KiW 12:3:1 (alle)

Devino M., Freitag, 04. August 2017, 00:31 (vor 2481 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 12:3:1

Ich habe dich dereinst gebeten, alles, was du hast, zu verkaufen, es den Armen zu geben, und mir nachzufolgen. Damit habe ich Folgendes gemeint: Wenn du keine Investition in irgendetwas in der Welt hast, kannst du die Armen lehren, wo ihr Schatz ist. Die Armen sind lediglich die, die falsch investiert haben, und sie sind in der Tat arm! Weil sie bedürftig sind, ist es dir gegeben, ihnen zu helfen, da du unter ihnen weilst. Bedenke, wie vollkommen du deine Lektion lernen würdest, wenn du Unwillens wärest, ihre Armut zu teilen. Denn Armut ist Mangel, und es gibt nur einen Mangel, da es nur ein Bedürfnis gibt.
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Ein Unterschied ist es ja schon, wenn einer also viel hätte und dieses aufgeben und verschenken sollte. Oder wo einer nur wenig hat, und es ihm leicht fällt, sich davon zu lösen. Das gleiche also von anderen an Verzicht zu fordern, was man ohnehin nicht hat und es nicht nur dann leicht fiele, sondern sich gar von selbst ergeben würde, ist also nicht ganz das Gleiche!

Ob es nun Arm und Reich sei, oder den Moralapostel zu spielen, wo es vielleicht dem letzteren bedingt durchs Umfeld auch bloß in den Schoß gelegt wäre. Im Falle des Armen (dem Vermögen nach), wäre es ja so, dass der in ihm schlummernde Wunsch nach einem Vermögen ja keineswegs geringer sein müsste, als es im Falle eines Vermögenden der Fall wäre. Und allein dieses ist ja was dem Geiste nach, und weniger den materiellen Gegebenheiten, entspräche.

Allerdings gibt es wohl bei ziemlich jedem etwas, was ihm leicht fällt und was ihm schwer fällt. Und auf dieses käme es letztlich mehr an. Denn meist ist es ja genau das, wo für einen das Meiste hinter steht und sich verbirgt, und sich daraus also auch die größere Lehre ziehen ließe.

Oft braucht es allerdings erst erschütternder Momente im Leben, bis eine Besinnung erfolgt. Eine Besinnung auf das, was im Leben doch mehr das Entscheidende bleibt. Und dann merkt man wohl auch, wie sich so viele scheinbar verschiedene Wünsche und Bedürfnisse sich leicht auf ein paar wesentlichere Dinge zusammenführen lassen.

Auch stellt man dann fest, dass alle sich darin so sehr nicht unterscheiden. Um z.B. sich an irgendwelchen Abenteuern zu erfreuen, bedürfte es erst einer Gesundheit, die dieses ermöglicht. Mit vielem ist es erst so, dass die Aufhebung eines Mangels meist glücklicher macht, als sich die Freude an zusätzlichen Dingen sich entwickeln lässt, die nicht zu den notwendigen Dingen gehören.

Durch Minimalismus allein und das Abstellen aller leidvollen Dinge, wird man nicht notwendig glücklich. Vielleicht darf man auch noch lernen, glücklich sein zu können. Doch wird es sicherlich weit leichter möglich sein, wenn alles Notwendige erfüllt und alles Leidvolle soweit möglich abgestellt und abgeschafft würde, einfach weil man dessen nicht mehr bedürfte, um von sich aus sich auf die wesentlichen Dingen besinnen zu können.


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