Gewaltfreie Kommunikation- Empathie & Mitgefühl stärken (alle)
Teil der Gewaltfreien Kommunikation ist eine Technik. Es geht darum aufmerksam zu sein und deine Aufmerksamkeit bewusst zu steuern. Damit wir aber von Gewaltfreier Kommunikation sprechen können, muss diese Technik mit dem Ziel verknüpft sein, mehr Verbundenheit zu schaffen und Menschen zu helfen, einander zu verstehen und Win-Win Lösungen zu finden.
Geben und Nehmen von Herzen, ist das Hauptziel der GFK
Es gibt die Geschichte von einem Cherokee Indianer, der seinem Enkelsohn erzählt, dass in ihm ein Kampf zwischen zwei Wölfen stattfindet. Ein Wolf sei neidisch, eifersüchtig, rachsüchtig und hasserfüllt. Der andere Wolf sei liebevoll, dankbar und mitfühlend. Der Enkel fragte, welcher Wolf den Kampf gewinnen wird und der Großvater erwiderte: “Der Wolf, den ich füttere.”
Wir haben in jedem Moment die Wahl, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken.
Richten wir sie auf unsere Urteile, Kritik und Gedanken?
Oder auf das, was wir uns wünschen, was wir brauchen und was wir fühlen?
Die GFK ist eine bestimmte Art und Weise, unsere Aufmerksamkeit zu lenken: Wir richten unseren Fokus nicht auf Urteile, Kritik oder Vergleiche, sondern legen unsere Aufmerksamkeit auf unsere menschlichen Grundbedürfnisse und Gefühle. Wir fragen uns, was wir fühlen, wollen und brauchen und nicht, was jemand falsch gemacht hat.
Es geht in der Gewaltfreien Kommunikation nicht darum, richtig zu kommunizieren. Vielmehr ist es das Ziel, so zu kommunizieren, dass die Bedürfnisse aller Involvierten berücksichtigt werden (optimalerweise erfüllt - aber zumindest gehört!). Eine Handlung aus Sicht der GFK ist somit weder richtig noch falsch, sondern förderlich oder weniger förderlich, bezogen auf ein Ziel (z.B. Win-Win Lösungen zu finden) oder ein Bedürfnis (z.B. dazu zugehören).
Worauf lenken wir in der Gewaltfreien Kommunikation konkret unsere Aufmerksamkeit?
In der GFK werden fünf Aspekte beschrieben, die uns helfen Mitgefühl und Dankbarkeit zu nähren, wenn wir uns darauf konzentrieren:
• Unsere Absicht (mein Ziel hinter der Tat bzw. dem Gesagten)
• Unsere Beobachtungen (der Fakt hinter meinen Interpretationen und Bewertungen)
• Unsere Gefühle (die Körperempfindungen)
• Unsere anerkennenswerten Bedürfnisse (physische und psychologische Grundbedürfnisse)
• Unsere Strategien und Bitten (was sind unsere Präferenzen, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen)
Aspekte, die aus Sicht der GFK nicht förderlich sind, um Verbundenheit herzustellen sind:
• Vergleiche (sie kann das viel besser als ich)
• Urteile (er ist ein spirituell unterentwickelter Mensch)
• Kritik (sie kann das nicht)
• Schubladendenken (Männer weinen nicht)
• Interpretationen (Sie lehnt mich ab)
• Schlussfolgerungen (Er mag mich nicht, weil er auf mein sms nicht geantwortet hat)
• Gedanken, die Verantwortung leugnen (Ich kann das nicht; Ich muss das machen)
Manchmal ist in der GFK auch von einer Giraffen- und Wolfssprache die Rede.
Mit Giraffensprache ist gemeint, die Aufmerksamkeit auf Fakt, Gefühl und Bedürfnis zu lenken - jenseits von richtig und falsch.
Wolfssprache ist sozusagen unsere Alltagssprache in der wir uns mehr auf unsere Urteile konzentrieren und nicht darauf, was uns wichtig ist.
Weder Giraffensprache noch Wolfssprache sind besser oder schlechter, aber sie haben unterschiedlich förderliche Auswirkungen auf unsere Beziehungen.
Nachdem Wolfssprache oft missverstanden wird als: “Das ist die böse Sprache, die man nicht sprechen darf” verwende ich hier die Ausdrücke nicht.
Es geht nicht darum, richtig zu kommunizieren, es geht darum so zu sprechen, dass wir Empathie, Mitgefühl und Zusammenarbeit stärken.
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- Goethe - Sich wehren -
Die Pyramide,
19.09.2016, 07:48
- Gewaltfreie Kommunikation- Prävention u. Mediation -
Vinaya El Michaela,
19.09.2016, 09:20
- Gewaltfreie Kommunikation- Empathie & Mitgefühl stärken - Vinaya El Michaela, 29.01.2017, 06:16
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Vinaya El Michaela,
19.09.2016, 09:20