Zitate März 2021 - Stil und alles Wesentliche (alle)
"Stil ist richtiges Weglassen des Unwesentlichen."
- Anselm Feuerbach -
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Zunächst bedarf es der Unterscheidungskraft, um das Unwesentliche und auch das Wesentliche zu erkennen, bevor man etwas davon weglassen kann. Natürlich wird oft die Hauptschwierigkeit darin liegen, dass man vieles nach der Neigung bloß ausrichten wird. Was jedoch stark unterschiedlich ausfallen kann, abhängig der Neigung zum Dienst an sich selber oder zum Dienst an anderen (der Allgemeinheit und erst dadurch auch dem Selbst). Wenn man nur niederen Neigungen folgt und dies für einen vorrangig zählt, dann wird es sicherlich einen anderen Charakter erhalten, als wenn man nicht bloß von sich selber sondern von höheren Grundsätzen, geistigen Prinzipien und aus Sicht der Allgemeinheit, des nächstgrößeren Ganzen, an etwas heran geht.
Durch das Einbezogene im Umfang oder im spezifischen, bildet sich eine andere Konstellation, ebenso auch wenn etwas weggelassen wird. Wenn es um das Unwesentliche geht, dann ist es sicherlich eine Verbesserung. Dem großen Ganzen kann man ohnehin nichts wegnehmen und nur ausschließlich weiter hinzufügen. Das große Ganze hat jedoch auch keinen Stil, weil es einfach nur das große Ganze ist.
Vieles ist daher nicht eine Frage ob oder ob nicht, sondern einfach eine Frage des Stils. Alles kann guten Stil haben oder auch daneben sein. Im Grunde ist ja jeder Gott in seinem Innersten Kern, alles andere ist unwesentlich von dem Verhältnis her. Allerdings wäre dann wohl alles außer der absoluten Heiligkeit in einem wegzulassen. Doch warum hat man alles andere drumherum, um sich erschaffen? Und was hält einen davon ab, vieles einfach loszulassen, weil es ausgedient hat z.B.? Was ist heute denn noch zeitgemäß? Und kann einem mit Gott in sich noch etwas anderes als Fülle begegnen, so man sie fassen mag? Was ist Gottes Stil, in dieser oder jenen Sache, könnte man sich doch auch mal fragen? Um dann zu schauen, was unwesentliches einen davon abhielte, denn sehr wesentlich wird es dann wohl kaum sein. Es bildet sich alles um jenes, was innerlich bezeugt wird. Man bezeugt womöglich zu viel Unwesentliches, wenn das Wesentliche zu kurz kommen sollte. Das Wesentliche erhält erst Tragweite, wenn das Unwesentliche entfällt (möglichst in natürlicher Weise).