Zitate Oktober 2019 - Wahrheitsfindung (alle)

Devino M., Freitag, 04. Oktober 2019, 09:48 (vor 1660 Tagen)

"Ich erinnere meine Schüler immer wieder daran, dass ich das, was ich lehre, nicht als 'Wahrheitsaussagen' aufgefasst wissen möchte."

- Adyashanti -
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Letztlich sind Dogmen nichts weiter als die Kehrseite einer Wahrheit. Eine wörtliche Umwandlung dessen, was wirklich ist. An Dogmen halten diejenigen also fest, die selbst die Wahrheit nicht einsehen können.

Jeder hat die entsprechende Wahrheit für sich selbst zu erkennen und in das eigene Weltbild aufzunehmen und zu übersetzen. Andernfalls hat es nicht den Wahrheitsgehalt, den eine erkannt-ausgesprochene Wahrheit hätte, sondern lediglich dasjenige eines Sinnbildes. Wenn dieses dann doch zur absoluten Wahrheit erklärt wird, und in vollster Überzeugung danach vorgegangen wird, hat man schnell einen Fanatismus daraus entwickelt.

Soweit eine Wahrheit da ist, lässt sie sich auch einsehen. Vor allem lässt sich die Wahrheitsfindung dadurch am besten betreiben, wenn man eine möglichst breite Schnittmenge zu dieser findet und bildet. So dass die eine oder andere Wahrheit dadurch gehoben und zu einem Schatz in den eigenen Ambitionen werden kann.

I.Kant: Der rechtgesinnte Mensch

Devino M., Sonntag, 06. Oktober 2019, 13:15 (vor 1658 Tagen) @ Devino M.

"Sparsamkeit in allen Dingen ist die vernünftige Handlung eines rechtdenkenden Menschen."

- Immanuel Kant -
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Geht man davon aus, dass die meisten Dinge eher der niederen Entsprechung nach genutzt werden, und es gibt noch eine Höhere, dann ist bereits alles Verschwendung. Daher rät die Vernunft zu recht dazu, alles sparsam zu gebrauchen. Vor allem soweit es sich um endliche Ressourcen handelt.

Wendet man es auf Handlungen selbst an, dann ließe sich oft viel Überflüssige, einfach weglassen, soweit es nichts beiträgt oder hilft. Der weise Gebrauch also liegt dann darin, erst zu lernen, etwas weise zu gebrauchen. Denn es kann in fast jeder Hinsicht keinen Grund für Verschwendung geben.

De facto, hilft Vernunft gegen Verschwendung. Demnach fehlt es nicht an irgendeiner Menge von Ressourcen, sondern bloß an Vernunft des rechtgesinnten Menschen.

T.N.Hanh: Energetische Reflektion

Devino M., Dienstag, 08. Oktober 2019, 13:31 (vor 1656 Tagen) @ Devino M.

"Wahrheit wird nur im Leben und nicht in vorgeformtem Wissen gefunden. 'Wie üben wir das? Beobachte zu jeder Zeit die Wirklichkeit in dir selbst und in der Welt.' Das ist die buddhistische Antwort."

- Thich Nhat Hanh -
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Deswegen ist nachgeplappertes Wissen fast nichts wert. Es bezieht sich meist nur noch auf die Formseite. Das liegt daran, dass die dem zugrunde liegende energetische Wahrheit nicht mehr erkannt und erfasst wird. Das Gesprochene ist immer die Formseite von allem. Nur die mitschwingende Energie spricht die Wahrheit.

Ansonsten ist es eine Frage der Reflektion: Eine in sich gekehrte energetische Auseinandersetzung mit Form & Leben.

F.Ammon: Da stand schon einer

Devino M., Freitag, 11. Oktober 2019, 10:03 (vor 1653 Tagen) @ Devino M.

"Ich wollt' so gut sein, wie sonst keiner - Pech gehabt, da stand schon einer."

- Fred Ammon -
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Es ist einem anderen nicht dadurch gedient, dass man denjenigen mit irgendwelchen Vorstellungen der eigenen Dualität traktiert. Ein Anzeichen von Dualität ist es oft, sich mit anderen Vergleichen zu wollen. Das andere ist, die Welt oder andere Menschen als Feinde anzusehen, oder überhaupt irgendwen als Feind zu anzusehen und danach zu agieren - was mit das deutlichste Anzeichen von Dualität darstellt. Denn der abgebildete Feind ist man in erster Linie selbst in sich selber zu sich selbst. Noch ein weiteres Anzeichen ist es, wenn man eine gewisse Kälte zwischen sich und anderen wahrzunehmen geneigt ist, und sich gesondert zu allen ansieht.

Jedenfalls heißt Dualität immer, dass derjenige mit sich selbst beschäftigt ist, und kaum über den eigenen Tellerrand hinauszukommen pflegt - im Sinne von, man allein gegen den Rest der Welt. Obwohl es alle anderen nicht einmal interessiert. Ist man einem Werk vollständig hingegeben, dann interessiert es einen umgekehrt wenig, was links oder rechts um einen herum geschieht, sondern man ist vollständig in das Werk vertieft, auf dass es gelinge.

T.Fontane: Hahn und Hof

Devino M., Montag, 14. Oktober 2019, 23:06 (vor 1649 Tagen) @ Devino M.

"Manche Hähne glauben, dass die Sonne ihretwegen aufgeht."

- Theodor Fontane -
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Der Hahn kennt nur seinen Hof, in dem er, Tag ein und Tag aus, unterwegs ist. Er kann die Welt nur aus seiner Perspektive sehen, und nimmt daher an, alles geschieht nur seinetwegen. Und außer ihm, gibt es nichts, weil es ihn nicht weiter berührt.

Erst das Verständnis der tieferen Zusammenhänge, verleiht einen Wert. Erst wenn man z.B. die Herrlichkeit hinter allem erkennt und anerkennt, kann einem Herrlichkeit zuteil werden.

So gilt es in allem das anzuerkennen, was anerkennbar ist. Damit dasjenige seine Qualität entfalten kann. Und damit die entsprechende Qualität überhaupt ist.

Zhuangzi: Schlüsselfunktion

Devino M., Donnerstag, 17. Oktober 2019, 20:00 (vor 1647 Tagen) @ Devino M.

"Ist das Herz vollkommen, dann erfasst es das höchste Wissen. Ist das Wissen vollkommen, dann erreicht es die höchste Menschlichkeit."

- Zhuangzi -
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Der Mensch als untere Triade ist selbst sehr wichtig und bildet die Schnittstelle zu verschiedenen Naturreichen. Es fließen verschiedene Kräfte der Manifestation beim und vermittelst des Menschen zusammen. Daher ist es durchaus entscheidend, wie weit einer ansprechbar ist und wie einer mit welchen Kräften in welcher Weise verfährt und umgeht.

Auf der anderen Seite hat das Herz eine Schlüsselfunktion. So manch geistig Ding lässt sich erst erschließen, wenn die Herzenseinstellung stimmig ist.

Was lässt sich daraus schließen? Das alles irgendwo wichtig und vieles essenzieller ist, als man es gelegentlich und gern annimmt...

M.Musashi: Neutralitätsbekunden

Devino M., Sonntag, 20. Oktober 2019, 23:46 (vor 1643 Tagen) @ Devino M.

"In allen Dingen habe ich keine Vorlieben."

- Miyamoto Musashi -
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Erst wenn man bereit ist einen Schritt zurückzutreten, kann sich einem alles so zeigen, wie es ist. Wenn der Aktivist in einem bloß am Zug ist, dann gibt man vielem gar nicht die Möglichkeit, hervorzutreten. Kann man auf Vorlieben nicht verzichten, dann geht man mit allem polarisiert um, und kann ohnehin nicht mehr unterscheiden, was sich wie verhält. Es zählt dann nur noch, wie einem etwas gefällt oder nicht.

Man tut nichts von den Dingen wollen wollen. Dann können die Dinge auch besser das tun, was sie tun können, und sein können, wie sie sind...

A.Einstein: Lebensziel

Devino M., Dienstag, 22. Oktober 2019, 09:57 (vor 1642 Tagen) @ Devino M.

"Wer keinen Sinn im Leben sieht, ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig."

- Albert Einstein -
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Als Mensch braucht ein jeder irgend ein Lebensziel, welches einen Sinn ins Leben bringt. Andernfalls vegetiert und gammelt einer nur vor sich her und wird nicht glücklich werden. Bedenklich ist vor allem die willentliche Ausrichtung dabei. Denn es ist nicht etwas nichts, was keine Bedeutung für die Willensausrichtung hätte. Vom Willen her hat alles eine Bedeutung, was im Willen enthalten ist.

Die eigene Willensausrichtung ist es letztlich, die einen Menschen erbaut oder zugrunde richtet. Ein Lebensziel ist eine Willensformulierung, die in dieser oder anderer Weise auch zur Grundstimmung beiträgt und die Gesunderhaltung fördert oder dieser entgegen wirkt.

Letztlich streckt sich alles, wie es die Vegetation der Natur macht, dem Licht entgegen. So bringt das eine Lebensziel Licht ins eigene Leben, eine andere oder fehlende Ausrichtung bringt Dunkel ins Leben und macht das Leben welk und unschön. Und nichts anderes, als der eigene Wille ist der Vollbringer.

Meister Eckhart: Leiden

Devino M., Donnerstag, 24. Oktober 2019, 16:14 (vor 1640 Tagen) @ Devino M.

„Wahr ist es, dass Leiden edel ist, und wer am meisten durchmacht, ist der Alleredelste.

- Meister Eckhart -
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Erst durch viel Erleiden, haben sich die großen Seelen zur Vervollkommnung gebracht und ihr umfassendes Mitgefühl entwickelt. Großer Wohlstand tut einer großen Seele keinen Abbruch und ermöglicht die weitere Entfaltung und stellt alle Möglichkeiten dazu bereit. Bei unreifen Seelen, kann viel Wohlstand schnell kontraproduktiv sein und noch weiter die negativen Aspekte ankurbeln. So dass alles nur ums eigene Pupsloch angelegt und ausgerichtet wird, ohne Empathie für das weitere Umfeld zu hegen oder die Bedürfnisse (von den eigenen abgesehen), zu erkennen.

Daher sollte man sich zwar nicht im Leid suhlen, dies jedoch immer als Möglichkeit zur Seelenentwicklung auffassen und ansehen. Denn keiner zieht sich selbst mutwillig Leid zu, oder nimmt die damit verbundene Erfahrung freiwillig auf sich, doch andernfalls ist manch Erfahrung nicht zugänglich.

Meister des Mitleids und Mitgefühls wird einer nicht einfach nur beiläufig. Mitgefühl meint hier nicht die Fixierung und Ausrichtung auf die Emotionsnatur, sondern die Fähigkeit umfassenden Nachempfindens der gesamten Situation in der sich irgendwer befinden mag.

Meister Eckhart: Gott ist ein Introvertierter

Devino M., Donnerstag, 31. Oktober 2019, 10:15 (vor 1633 Tagen) @ Devino M.

"Der wahrhaft Liebende liebt Gott in allem und findet Gott in allem."

- Meister Eckhart -
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Wenn Gott alles ist, was es gibt, dann ist alles was ist, in Gott. Somit ist nichts außerhalb von Gott. Und daher kann es nur so sein, dass Gott der introvertierteste Introvertierte ist. Andererseits, wenn alle in Gott sind, sind alle in irgend einer Weise zumindest ein wenig auch extrovertiert, denn sie sind ja nicht nur in sich selber, sondern zugleich in Gott selbst, und somit nicht ausschließlich introvertiert an sich.

Zwar sind alle in Gott, doch nicht in allen ist Gott in der selben Weise vertreten. Und doch, dadurch das alle in Gott sind, sind alle auch göttlich. Es ist die Individualität, die das 4.te vom 3.ten Naturreich unterscheidet. Und doch ist es die Individualität die einen anders sein lässt, selbst anders als Gott es ist. Somit bleibt es nicht nur eine Frage dessen, eine Seelenintegration zu erreichen, und zu einem bewussteren Teil des 5.ten Naturreichs zu werden. Denn ist dies auch schon eine Gottintegration? Oder ist es dann erst beim Avatar nach 15en Einweihungen der Fall? Der göttlichen Entwicklung nach gesehen...

Wie weit Gott in wem vertreten ist, zeigt sich in erster Linie sicher dadurch und darin, dass man allerlei so händelt, wie Gott selbst es täte. Manches ist jedoch für Gott fremd, weil es das aus seiner Perspektive nicht geben können kann und sich in seiner Natur nicht wiederfindet. Jedoch, wenn es alles in Gott ist, wo ist es dann, sofern es ist?

M.L.King: Schlagschatten

Devino M., Sonntag, 27. Oktober 2019, 12:40 (vor 1637 Tagen) @ Devino M.

"Alles was wir sehen ist ein Schlagschatten von dem was wir nicht sehen."

- Martin Luther King -
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Ist das Vollkommene da, wird alles Fragmentierte und Bruchstückhafte verschwunden sein. Dann wird man bloß im Licht wandeln und alles wird Licht sein. Soweit sich das Unvollkommene dem Licht zuwendet, wird es sich von noch tieferem Schatten umgeben vorfinden. Und doch war aller Schatten bereits da, wurde nur nicht erkannt, weil man von diesem in irgend einer Weise sich beherrschen ließ.

So wandelt man im Licht, wird das Licht als Dinge selbst aufgefasst, nicht das es Licht ist. Der Schatten wird lediglich verschwunden sein. Wenn man alles im Licht sieht, ist es in den häufigsten Fällen jedoch Verblendung. Soll heißen, man ist selbst nicht im Licht, hat im wesentlichen den Schatten des Lichts dann noch nicht abgearbeitet [so könnte man es auch sagen].

Im wesentlichen geht es jedoch darum, dass soweit man sich dem Licht nähert, der Schatten größer zu werden scheint, man sich jedoch nicht davon einnehmen lassen sollte. Und sich mehr auf das Licht als den Schatten einstellt, sich in der tiefergehenden Willensabsicht beim Lichte verbleibt, sich jedoch durchaus auch der Schattenarbeit stellt. Selbst wenn man sich kurzfristig darin verliert, auf lange Sicht ist Licht nunmal heller als Schatten. Und daran kann der größte Schatten nichts ausrichten.

J.Paul: Die Würde ist unantastbar

Devino M., Mittwoch, 30. Oktober 2019, 10:05 (vor 1634 Tagen) @ Devino M.

"Nicht das Zeitliche, sondern das Ewige bestimmt die Würde des Menschen."

- Jean Paul -
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Die Würde ist deswegen unantastbar, weil alles Vergängliche in der Zeit verbleibt. Nur das was einem am Herzen liegt, wird aus der Zeit selbst herausgehoben und freiwillig mitgenommen. Nur das Zeitliche kann daher unwürdig behandelt werden, das Ewig außerhalb der Zeit also nicht.

Das Recht auf Selbstbestimmung, soweit wie es zugestanden wird, führt dann dazu, dass einer nur noch sich selbst entwürdigen kann. Wenn andere über andere bestimmen wollen, kann ein Konflikt entstehen, der auch die Würde des Einzelnen berührt. Wie es doch schon in der Bibel heißt, der Mensch herrscht zum Schaden anderer und zum eigenen Schaden über andere.

Letztlich liegt es an einem selbst, sich zurückzunehmen, wenn unwürdige Bedingungen vorherrschen. Den Bedingungen selbst kann man nichts vorwerfen, jedoch darauf achten, wie weit man sich wie und wo annähert, wenn die Würde nicht beachtet wird. Würde ist vor allem das Recht, man selbst sein zu dürfen.

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