Veränderlichkeit - Le Bon (alle)

Devino M., Donnerstag, 14. März 2019, 17:07 (vor 1870 Tagen)

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.4.K.II. Die veränderlichen Meinungen (opinions mobiles) der Massen

Was sehen wir aber, wenn wir diese scheinbar so tiefen Wandlungen untersuchen? Alle Ansichten, die im Gegensatz stehen zu den Grundanschauungen und -gefühlen der Rasse sind nur von sehr kurzer Dauer, und der abgelenkte Strom nimmt rasch seinen gewohnten Lauf wieder auf. Die Anschauungen, die sich an keine Grundüberzeugung, an kein Gefühl der Rasse knüpfen, und die also keinen Bestand haben können, sind allen Zufällen oder, wenn man will, den geringsten Veränderungen der Verhältnisse preisgegeben. Sie sind mit Hilfe von Suggestion und Ansteckung entstanden, sind stets flüchtiger Art und erscheinen und verschwinden auch oft ebenso schnell wie die Sanddünnen, die der Wind am Meeresstrande bildet.
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Vieles kann sich nicht ändern, es kann nur entstehen und vergehen. Denn was Kern ist, ist der Kern, ist der Kern nicht mehr, dann löst sich dasjenige um den Kern auch auf. Allerdings hat sich auch der Kern meist aus etwas gebildet, was beständiger ist, meist weil es weit längere Zyklen brauchte, um sich in der Konsistenz zu bilden. Ebenso lange bedarf es aber meist auch einer entsprechenden Veränderung davon.

Nehmen wir mal die Seele, sie inkarniert und nimmt die entsprechende Erfahrung daraus. Der selbe Mensch inkarniert nicht nochmals, sondern etwas neues, was von der Seele kreiert wird [in dem Zusammenhang haben die Religionen recht, wenn sie sagen der Mensch kann nicht wieder inkarnieren, soweit sie sich auf den Menschen und nicht die Seele beziehen]. Da der Wesenskern des Menschen die Seele ist, verändert sie sich nicht und bleibt von dem Standpunkt aus gesehen so bestehen wie sie war. Der Mensch kann sich durchaus verändern - nicht jedoch seinen Wesenskern betreffend, andernfalls hätte man einen ganz anderen Menschen da, selbst wenn der äußere Mensch noch so täte, als wäre er der frühere geblieben aufgrund irgendwelcher Erinnerungen.

Etwas nur oberflächlich anzugehen hat selten einen Bestand und nützt kaum etwas. Alles andere braucht jedoch die Zeit, die es braucht. Auch braucht es einen entsprechenden Kern als Grundlage. Andernfalls zählt es zu den Dingen selbst, die mal hierhin, mal dahin und mal irgendwohin geweht werden.

Der Begriff der Menschheit selbst - Le Bon

Devino M., Donnerstag, 14. März 2019, 19:27 (vor 1870 Tagen) @ Devino M.

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.4.K.II. Die veränderlichen Meinungen (opinions mobiles) der Massen

Über den festen Glaubensanschauungen, deren Macht wir darlegten, liegt eine Schicht von Meinungen, Ideen, Gedanken, die fortwährend entstehen und vergehen. Manche sind sehr vergänglich und die bedeutendsten überdauern kaum das Leben einer Generation. Wir haben bereits festgestellt, dass die Veränderungen dieser Meinungen zuweilen mehr an ihrer Oberfläche als in ihrem Wesen vorgehen und immer den Stempel der Rasseneigenschaften tragen. Wenn wir beispielsweise die politischen Einrichtungen unseres Landes betrachten, sehen wir, dass die scheinbar entgegen gesetzten Parteien: Monarchisten, Radikal, Imperialisten, Sozialisten usw. völlig übereinstimmende Ideale haben, und dass diese Ideale sich einzig und allein auf die geistige Verfassung unserer Rasse beziehen, denn unter den gleichen Namen finden sich bei andren Rassen ganz entgegen gesetzte Ideale. Weder durch die Namen der Anschauungen noch durch ihre täuschenden Anpassungen wird der Kern der Dinge verändert. Die Bürger der Revolutionszeit, die, ganz erfüllt von der lateinischen Literatur, gebannt von der römischen Republik, ihre Gesetze, Liktorenbündel, Togen übernahmen, wurden dadurch noch keine Römer, weil sie unter der Herrschaft einer mächtigen historischen Täuschung standen.
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Es ist wohl nicht verkehrt, zu sagen, dass die Menschheit an sich [vor allem was ihre wahre Natur betrifft] einer großen Täuschung verfallen ist. Denn wie es beim einzelnen so ist, dass die Persönlichkeit in den meisten Fällen als Mensch angenommen wird, im anderen Falle vielleicht die physischen Körper oder Erscheinungen, so wird anstelle der Menschheit oft die Nationalitäten, die Rassen u.dgl. angenommen.

Der Begriff der Menschheit als solches wird zu oft nur noch symbolisch genommen. Dabei ist die Menschheit die wirkliche Massenseele die hinter allem als Kern steht. Doch ist der Kern so überhäuft mit allerlei Bekleidung [sei es eben die der Nationalität oder Rassen], dass alles andere nur gepflegt wurde und längst über den Menschen hinausgewachsen ist. Zwar wird das alles nicht überdauern und die Menschheit als solches ist ja der Kern, dennoch stellt sich die Frage ob das so sein muss?

Ja, es mag zuweilen uncool und unsexy sein, und sich so auch anfühlen, wirklich Mensch zu sein. Doch gibt es keinen Grund es zu verleugnen. Es wird Zeit, das die Menschheit und der Mensch in den Vordergrund mehr gestellt und auch als Ausgangspunkt genommen werden. Der Mensch ist auch nicht das, was äußerlich wie ein Mensch aussieht oder sich so gibt, sondern das zarte Licht, was hervorstrahlt, und welches erkannt und gepflegt werden möchte. Braucht es erst einer außerirdischen Zivilisation, damit die Menschheit sich als Menschheit anfängt zu sehen, und nicht bloß als irgend eine Nation? Vielleicht würde es helfen, vielleicht wäre es aber auch so, dass sobald sich die Menschheit als eine Zivilisation und Gesellschaft zusammentut, gleiches das Gleiche anziehen würde.

Aufgaben der Philosophie - Le Bon

Devino M., Sonntag, 17. März 2019, 11:15 (vor 1867 Tagen) @ Devino M.

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.4.K.II. Die veränderlichen Meinungen (opinions mobiles) der Massen

Es ist die Aufgabe des Philosophen, zu erforschen, was sich unter den scheinbaren Veränderungen von den alten Überzeugungen erhält, und in der Flut der Meinungen diejenigen Bewegungen herauszufinden, die durch die Grundanschauungen und die Rassenseele bestimmt werden. Ohne diesen philosophischen Maßstab könnte man glauben, die Massen änderten ihre politischen und religiösen Überzeugungen häufig und wirklich. Die ganze Geschichte der Politik, der Religion, der Kunst und der Literatur scheint das in der Tat zu bezeugen.
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So mag zwar einer zunächst äußerlich meinen, er würde dieses und jenes glauben, doch genauer genommen, und wenn ein paar der äußeren Überzeugungen erschüttert werden oder in irgend einer Weise entfallen, dann können plötzlich ganz andere Überzeugungen in den Vordergrund treten. Einfach weil es die Frage ist, auf welcher Haut das ganze gewachsen ist. Das erklärt dann auch den Unterschied, warum einer das eine denkt, etwas anderes fühlt, und nochmals ganz anders instinktiv auf die verschiedensten Dinge reagiert [oft ohne, dass es scheinbar seiner Kontrolle unterliegt].

Ähnlich ist es auch, auf die Gesellschaft an sich übertragen. Heute wird der eine Trend verfolgt, morgen der andere oder gar der Gegensätzliche. Allerdings kehrt vieles irgendwann zum Ausgangspunkt zurück. Sofern man sich nicht bloß von einer Welle beeindrucken lassen möchte, ist es auch erforderlich in die Tiefe gelegentlich zu gehen und abzutauchen. Und das ist auch die Aufgabe der Philosophie.

Überhaupt die Gesellschaftliche Entwicklung, ist eines der wesentlichsten Dinge, welche in vieler Hinsicht noch zu wenig Betrachtung findet. Denn die meisten Dinge in ihrem Umfang sind davon abhängig, wie die Gesellschaft damit umgeht. Eine andere Gesellschaft, schon ist komplett alles anders. Von der Wahrnehmung der Welt, bis hin zur technischen Entwicklung, oder auch die geistige Einsichtnahme.

Der Wandel der sich vollzieht, und vermutlich zwischen 2020-2030 mit die umfassendsten Umwälzung mit sich bringen dürfte, ist ein Ereignis, wo es guten Grund gibt daran in irgend einer Weise teilzuhaben. Denn ausruhen kann man irgendwo anders viel besser. Zwar war vieles für 2012 prophezeit, und es stimmte in geistiger Hinsicht durchaus vieles, jedoch heißt es nicht gleich, dass es in selber Weise eine äußere Vergegenwärtigung zugleich gibt. Diese darf erst noch nachgeholt werden.

Die Schwierigkeit wohl der meisten Prophezeiungen liegt darin, dass die Gesellschaft, in welche es gegeben wird, sich daran neu ausrichtet. D.h., würden einige Dinge gar nicht benannt werden, würde die Wahrscheinlichkeit, dass es sich eben in der selben Weise vergegenständlicht deutlich erhöhen. Davon abgesehen, dass die vorherrschende Nichtigkeit, Beschränkungen und der Bewusstseinspegel es ohnehin kaum allgemeinhin möglich machen dürften, die Zusammenhänge in ihrer Tragweite nachzuvollziehen [wie weit es auch mehrere parallele Realitäten geben mag, auf die das eine mehr das andere weniger zutreffen mag].

Ansonsten, gibt es sehr viele Dinge die auch notwendigerweise überdacht gehören und auch mit einer gewissen Dringlichkeit anzugehen wären. Beginnend bereits damit, dass Kinder zu bekommen als eine umfassende Verantwortungsübernahme der Gesellschaft gegenüber angesehen werden sollte, und nicht bloß auf irgend einem persönlichen Wünsch-dir-was basieren. Denn genauer besehen, ist die breite Mehrheit überhaupt nicht kindertauglich - und es wäre für die Gesellschaft an sich viel wertvoller, wenn die meisten zunächst mehr mit sich selbst ins reine kämen. Anstelle dessen, dass die einen ausgeprägten Dummheiten welche kaum gelöst oder hinreichend erkannt wurden, bereits auf eine breite Nachkommenschaft übertragen werden und kaum genügend Spielraum für eine Wandlung zur gesünderen Entfaltung überhaupt vorhanden ist.

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