Minimalgrenze des Werts der Arbeitskraft - Kap (alle)

Devino M., Sonntag, 20. Januar 2019, 16:16 (vor 1923 Tagen)

Das Kapital - Karl Marx
1. Buch 4. Kapitel - Die Verwandlung von Geld in Kapital
3. Kauf und Verkauf der Arbeitskraft

Die letzte Grenze oder Minimalgrenze des Werts der Arbeitskraft wird gebildet durch den Wert einer Warenmasse, ohne deren tägliche Zufuhr der Träger der Arbeitskraft, der Mensch, seinen Lebensprozess nicht erneuern kann, also durch den Wert der physisch unentbehrlichen Lebensmittel. Sinkt der Preis der Arbeitskraft auf dieses Minimum, so sinkt er unter ihren Wert, denn sie kann sich nur so in verkümmerter Form erhalten und entwickeln. Der Wert jeder Ware ist aber bestimmt durch die Arbeitszeit, erfordert, um sie in normaler Güte zu liefern.
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Von dem her gesehen, kämpft ein Mensch um sein überleben. Sofern seine Tatkraft lediglich dem entspricht [an Gütern], was sein Leben sichern soll. Daher ist es bitter, wenn die Menschliche Arbeitskraft mit der Beschaffung von Gütern allein, gleichgestellt wird. Oder wenn die Arbeitskraft den Waren gleich gesetzt wird.

Es ist klar, irgendwo treffen sich der Mensch von seiner erbrachten Leistung und die Ware als Gut. Sicher ist die Arbeitsleistung eines Menschen als Reproduktion ersetzbar durch die Arbeitsleistung eines beliebig anderen Menschen. Von dem her ist die Arbeitskraft vergleichbar mit allen erzeugten Gütern.

Nimmt man jedoch die potenziellen Möglichkeiten, dann sind diese von Gütern her gesehen, von ihrer Konsumierbarkeit, bereits in ihrer Form vollendet. Ein Mensch an sich, ist daher viele, so wie seine Vielschichtigkeit. Ein Geschöpf ist ein Geschöpf. Daher ist die Schwierigkeit in diesen Dingen, das Menschen als Geschöpfe gehalten werden (teils von Geschöpfen selbst - zudem diese gar nicht anders können können).

Veräußerung der Kraft und ihre Äußerung - Kap

Devino M., Sonntag, 20. Januar 2019, 16:30 (vor 1923 Tagen) @ Devino M.

Das Kapital - Karl Marx
1. Buch 4. Kapitel - Die Verwandlung von Geld in Kapital
3. Kauf und Verkauf der Arbeitskraft

Die Veräußerung der Kraft und ihre wirkliche Äußerung, d.h. ihr Dasein als Gebrauchswert, fallen daher der Zeit nach auseinander. Bei solchen Waren aber, wo die formelle Veräußerung des Gebrauchswerts durch den Verkauf und seine wirkliche Überlassung an den Käufer der Zeit nach auseinanderfallen, funktioniert das Geld des Käufers meist als Zahlungsmittel. In allen Ländern kapitalistischer Produktionsweise wird die Arbeitskraft erst gezahlt, nachdem sie bereits während des im Kaufkontrakt festgesetzten Termins funktioniert hat, z.B. am Ende jeder Woche. Überall schießt daher der Arbeiter dem Kapitalisten den Gebrauchswert der Arbeitskraft vor; er lässt sie vom Käufer konsumieren, bevor er ihren Preis bezahlt erhält, überall kreditiert daher der Arbeiter dem Kapitalisten.
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Wobei besser so, als andersherum. Denn immerhin kann der Arbeitnehmer dadurch guten Gewissens ans Werk gehen, weil er psychologisch im eigentlichen Sinne also nicht in einer Bringschuld steht. Denn seinen Lohn für die erbrachte Leistung bekommt er erst hinterher. Und so ist das, was er leistet, auf dem Vorwege.

Eine größere psychologische Freiheit wäre durch das Bedingungslose Grundeinkommen möglich. Worin der Mensch in der Gesellschaft zunächst anerkannt wird, als ein Teilnehmer, noch ehe ihm etwas abverlangt wird. Und sein Wert ist nicht auf Vorwege nach dem bemessen, was er imstand sein könnte zu leisten. Auch braucht er nicht erst einen Frieden darin suchen, indem er zunächst sicherstellt seine Arbeitskraft verkauft [oder dieses in einem Plan bereits beschlossen] zu haben.

Wirkliche Freiheit kann es also geben, sobald beschlossen wird, dass diese allen zusteht. Und nicht bloß den besonders Privilegierten, die diese dadurch sicherstellen, dass sie letztlich doch ihren Willen an die jeweils bedingten Dinge heften. Allerdings auch durch ein Kapital auf ihrer Seite welches aus einer gesellschaftlichen Vornehmlichkeit entstanden oder durch diese abgesichert wird. Allerdings ist man dann der Gesellschaft gegenüber im Kredit, ähnlich wie der Kapitalist dem Arbeitnehmer. Ob man es nun wahrhaben will oder nicht. Wären die gesellschaftlichen Verhältnisse intakt, dann wäre dieses Bewusstsein dafür ein Instinkt.

Was einem jeden Innewohnt

Devino M., Mittwoch, 23. Januar 2019, 23:18 (vor 1920 Tagen) @ Devino M.

Seneca Briefe an Lucilius Nr. 41

Gott ist dir nahe, er ist mit dir, er ist in dir. Ich behaupte, mein Lucilius: In uns wohnt ein heiliger Geist, der unsere Fehler und Vorzüge beobachtet und über sie wacht. Wie wir ihn behandeln, so behandelt er selbst auch uns. Ohne Gott ist niemand ein guter Mensch. Oder könnte sich jemand ohne Gottes Hilfe über die Launen des Schicksal erheben? Ihm verdanken wir unsere hochherzigen und erhabenen Entschlüsse. In jedem guten Menschen wohnt Gott, unsicher nur, welcher Gott.
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Bei jedem gibt es einen Gott, einmal zwar auch von den höheren Funktionen her bereitstehend, zum anderen jedoch auch das, woran ein jeder glaubt. Denn ein sogenannter Gläubiger und ein sogenannter Ungläubiger glauben beide gleichviel, nur eben an verschiedene Dinge. Auch ist zusätzlich in jedem noch der bestimmte Kollektive Anteil des Glaubens enthalten. Meist führt letzteres zur bestimmten kollektiven Anbindung, welche wiederum verursacht, dass einer sich für dieses oder jenes hält. Teils wird auch mit beeinflusst, wie derjenige hinsichtlich vieler Dinge empfindet.

Der Kapitalist glaubt an Geld und das was damit verbunden ist. Einer der meint an einen bestimmten Gott zu glauben, hat dadurch nicht automatisch mehr Glauben in sich. Auch ist es damit noch nicht von selbst getan, dass er Gott in sich damit antrifft, oder überhaupt sein Glaube mit Gott etwas zu tun hat. Denn meist glaubt ein Mensch dadurch zunächst nur an sich selbst, in der Weise, dass er es zunächst für wahr und möglich hält, woran auch immer er glaubt. Was einer tatsächlich mit seinem Glauben antrifft, ist noch einmal eine andere Sache.

Der Bewohner verschiedener Leiblichkeit, ist zunächst in dieser und der Sphäre dieser gewissen Leiblichkeit allein in Aktion. Also ist er in einem solchen Zustand immer auf die Gnade Gottes angewiesen. Die Leiblichkeit, die Intension, auch oft die Möglichkeiten unterscheiden sich von einem zum anderen nicht in dem Maße, dass man sagen könnte, es wäre nun einer davon mehr und ein andere weniger heilig. Nicht einmal, dass einer Gott näher ist als ein anderer, von der Selbstannahme abgesehen.

Den deutlichsten Unterschied würden Einweihungen hierbei noch darstellt, wie weit einer tieferen Glaubens ist. Allerdings auch diese werden bis zu einem gewissen Grad kollektiv ermöglicht [und demjenigen als Funktion bereitgestellt, welcher diese nicht hat, und doch etwas tut, was jeweiliges erfordert - vor allem wenn er es für das bestimmte Kollektiv tut], nur ob einer mehr von sich aus sich in gewissen Regionen, Ebenen und Bewusstseinszuständen oder abhängig des Kollektivs darin sich betätigt, mag sich noch einmal unterscheiden. Darüber hinaus, wie weit es mehr oder weniger dem Willen Gottes entspricht.

Doch da wir alle in Gott sind, in ihm also leben, weben und sind, ist er allen zunächst gleichnah. Derjenige der mehr den Willen Gottes ausführt, dem ist auch Gott dann nah und mehr in ihm. Da alles was wirklich existiert aufgrund des Willens Gottes ist. So gilt dieses allerdings dann für alles und jeden überall, und ist nicht Anspruch einer Religion. Allerdings kann Religion eine Lerneinrichtung für diejenigen sein, ein Verständnis der bestimmten geistigen Dinge zu vermitteln, denen es an diesen Dingen eher mangelt.

Doch zwei der Aussagen von Seneca gehört unterstrichen:
So wie du Gott behandelst, so behandelt er auch dich!
In jedem Menschen wohnt Gott, unklar nur welcher.

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