Geldschöpfung - Kap (alle)

Devino M., Freitag, 14. Dezember 2018, 01:21 (vor 1967 Tagen)

Das Kapital - Karl Marx
1. Band 3. Kapitel - Das Geld oder die Warenzirkulation - 3. Geld

Bisher haben wir das Edelmetall in seiner doppelten Eigenschaft betrachtet, als Wertmaß und als Zirkulationsmittel. Die erste Funktion erfüllt es als ideelles, vorgestelltes Geld, in der zweiten kann es durch Geldzeichen ersetzt werden. Aber es gibt Funktionen, in denen es in seiner goldenen (respektive silbernen) Leiblichkeit erscheinen muss, daher als Geldware, also weder bloß ideell, wie im Wertmaß, noch vertretungsfähig, wie im Zirkulationsmittel. Andererseits gibt es eine Funktion, die es entweder in eigener Person oder durch Stellvertreter vollziehen kann, wo es allen anderen Waren als bloßen Gebrauchswerten gegenüber als allein adäquates Dasein ihres Tauschwertes oder alleinige Wertgestalt auftritt. In allen diesen Fällen sagen wir, dass es als Geld im eigentlichen Sinne fungiert im Gegensatz zu seinen Funktionen als Wertmaß und als Münze.
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Spätestens also wenn alle zeitgleich hingingen und versuchten für ihr ganzes Geld etwas zu bekommen, würde man zwangsläufig feststellen, dass man für Geld doch nicht alles bekommen oder kaufen kann (was man alles gern hätte). Das zunächst ein Erzeugnis dafür erst hergegeben sein möchte. Und dass nicht hinter allem Geld ein tatsächliches Wertverhältnis steht.

Dann erklärt sich von selbst, dass nicht aus Geld beliebig Geld generiert werden kann. Wo soll denn das Geld sonst das Geld hernehmen? Außer aus der Hand, die etwas Erschaffenes und ein Erzeugnis dafür hergab. Somit ist nicht alles was glänzt, Gold, wie es so schön heißt.

Daher sollte man sich nicht des Geldes wegen, sondern der Dinge oder der Sache wegen betätigen. Nur daraus kann eine Wertschöpfung entstehen, anstelle einer bloßen Geldschöpfung, welche ungedeckt bliebe, weil sich kein Wert dahinter gebildet hat (da zugleich kein Wert gebildet wurde).

Schatzbildung - Kap

Devino M., Samstag, 15. Dezember 2018, 19:46 (vor 1965 Tagen) @ Devino M.

Das Kapital - Karl Marx
1. Band 3. Kapitel - Das Geld oder die Warenzirkulation
3. Geld a) Schatzbildung

... Und spätere Verkäufe ohne nachfolgende Käufe vermitteln bloß die weitere Verteilung der edlen Metalle unter alle Warenbesitzer. So entstehen auf allen Punkten des Verkehrs Gold- und Silberschätze vom verschiedensten Umfang. Mit der Möglichkeit, die Ware als Tauschwert oder den Tauschwert als Ware festzuhalten, erwacht die Goldgier. Mit der Ausdehnung der Warenzirkulation wächst die Macht des Geldes, der stets schlagfertigen, absoluten gesellschaftlichen Form des Reichtums...
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Wir haben Geld einmal als Zirkulations- und Austauschmittel, dieses hat an sich nur den Wert der Ein- und Austauschmöglichkeiten in einer Sphäre der Zirkulationen. Einmal als Geldwert, wenn es die Möglichkeit der Annehmlichkeiten und des Einkaufs vom gesellschaftlichen Gut bildet. Das andere ist, wenn es als Repräsentant des Willens gilt, welcher sich z.B. im Handel oder auch bei Erschaffung und Veränderung von Infrastruktur u.dgl.m. noch, wenn allgemein Geldmittel sich in bewegende Kraft wandelt, basierend auf dem Willen der Akteure.

Dann stellt sich die Frage, ob das Geld wirklich dann Geld ist. Denn es kann in der Hand des einen dieses bedeuten, in der Hand eines anderen etwas anderes. Mitunter abhängig, was einer damit zu verknüpfen vermag, so dass es nicht bloßem Spielgeld gleicht, und einen symbolischen Charakter erhält.

Damit geht letztlich einher, dass das Geld eine magnetische Wirkung ausüben kann. Soweit wie der bestimmte gesellschaftliche Drang von Kaufoptionen darin gebündelt wird.

Akkumulation - Kap

Devino M., Samstag, 15. Dezember 2018, 20:11 (vor 1965 Tagen) @ Devino M.

Das Kapital - Karl Marx
1. Band 3. Kapitel - Das Geld oder die Warenzirkulation
3. Geld a) Schatzbildung

... Der Trieb der Schatzbildung ist von Natur maßlos. Qualitativ oder seiner Form nach ist das Geld schrankenlos, d.h. allgemeiner Repräsentant des stofflichen Reichtums, weil in jeder Ware unmittelbar umsetzbar. Aber zugleich ist jede wirkliche Geldsumme quantitativ beschränkt, daher auch nur Kaufmittel von beschränkter Wirkung. Dieser Widerspruch zwischen der quantitativen Schranke und der qualitativen Schrankenlosigkeit des Geldes treibt den Schatzbildner stets zurück zur Sisyphusarbeit der Akkumulation. Es geht ihm wie dem Welteroberer, der mit jedem neuen Land nur eine neue Grenze erobert.
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Geld will daher nicht gelagert werden, sondern aufgewirtschaftet. Es zerfällt im Grunde genommen, sobald die Wirkung [der bestimmte gesellschaftliche Wille] in Ansehung der Kaufoptionen seitens der Gesellschaft nachlässt. Auch entfaltet es an sich seine größte Wertmäßigkeit im Gebrauch als Zirkulationsmittel.

Ansonsten gilt, je mehr Geld, desto mehr gesellschaftliche Verantwortung. Auch wenn es aktuell von der Gesellschaft so nicht eingefordert oder durchgesetzt wird oder kann. Letztlich ist es immer die Bündelung gesellschaftlichen Gutes, wenn es nicht lediglich Spielgeld entspricht.

Auch wenn es das unentfaltete Gut repräsentiert. Nur gerade dann, wenn es also einen anderen gesellschaftlichen Willen repräsentieren und entfalten kann, so wie die Entwicklung der Gesellschaft in irgend einer Hinsicht zu fördern vermag, bildet es daher also die gegenteilige Form daher in der Weise, wie es der Gesellschaft vorenthalten bleibt oder abseits dieser beiseite geschafft wird [wenn es gelagert wird, obwohl es der Gesellschaft dienlich sein könnte etc.].

Wird also der Magnetismus des akkumulierten Geldes dazu gebraucht den gesellschaftlichen Willen des Begehrens zu etwas nützlicherem zu wandeln, dann ist der Wille auf Seiten des Geldes positiv. Wird dagegen das Geld nur der Gesellschaft vorenthalten, wo es ansonsten zur Entfaltung zutrüge und die Gesellschaft positiv zur allgemeinen Betätigung führte oder sonstwie die gesellschaftlichen Umstände verbessern, so ist der Wille auf Seiten des Geldes wider die Gesellschaft gerichtet und daher negativ anzusehen.

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