Zitate Mai 2018 - Erfüllungsraum für Gesetze (alle)

Devino M., Donnerstag, 03. Mai 2018, 10:01 (vor 2192 Tagen)

"Denn wenn ein Staat stürzt, so stürzen auch seine Gesetze."

- Martin Luther -
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Die Naturgesetze mögen zwar fortbestehen, doch die Staatsgesetze sind ohne Staat außer Kraft gesetzt. So schlecht ein Staat auch geführt sein mag, doch hat jeder Staat Gesetze in Kraft, die zur Förderung der Menschlichkeit eingesetzt sind. Also sollte auch vermieden werden, dass diese Gesetze gänzlich außer Kraft gesetzt sind und ein Staat voreilig gestürzt wird.

In einem Gesetzesfreien Raum, sind die Menschen auf sich gestellt, denn es gibt keine Instanz, die auf die Einhaltung der Gesetze achtet und diese dann vollzieht und Übertretungen ahndet. So dass lediglich die Menschlichkeit an sich dann gefragt wäre. Denn bis zu einem gewissen Grad ist die Seele selbst der Staatsbürger eines Landes, und der zugehörige Mensch, weiß dann intuitiv durchaus bereits, was Recht und was Unrecht wäre, als Zugehöriger eines gewissen Staates. Ja schon durch die Muttermilch und das gesamte Umfeld, wird der Mensch dazu geführt, die Regeln und Gesetze des jeweiligen Staates zu erkennen, ggf. Anzuerkennen.

Somit ist der Staat eine Art von Erfüllungsraum für Gesetze, unabhängig dessen, wohingehend selbst Regierungsbeamte diese übergehen, weil vorerst keine weitere Instanz da ist, die diese überführt. Lediglich im Nachgang und durch nachfolgende Regierungsvertreter kann und wird häufig auch dieses dann geahndet. So sehr man also einen bestimmten Staat auch verachten wollte, so heißt es doch in der Bibel, dass die Regierungen von Gotteswegen eingesetzt sind, ein Schwert zu führen, d.h. Gesetze einzuführen und einen Strafvollzug durchsetzen zu können.

F.Ammon: Rechtes Zeitmaß

Devino M., Freitag, 04. Mai 2018, 10:09 (vor 2191 Tagen) @ Devino M.

"Wenn unsere Zeit gekommen ist, gehen wir."

- Fred Ammon -
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Es gibt für alles (s)eine rechte Zeit. Denn für irgend etwas, ist jede Zeit ideal, weil die entsprechenden Verhältnisse so angeordnet sind, dass sie ihre ideale Erfüllung finden können. Das selbe gilt auch für jegliches Kommen und Gehen.

Wenn man seine Zeit jedoch vertan hat, für dieses statt für jenes, dann vertut man noch zusätzlich die Zeit anderer, wenn man anfängt rumzupöbeln, um das wieder herstellen zu wollen, was bereits seine Zeit dahin gehend gehabt hatte.

Ebenso hat es mit dem rechten Zeitmaß zu tun, darauf zu achten, dass alles, was man zu anderen sagt, nicht bloß allein mit einem selber zu tuen hat. Denn es sollte möglichst was von bzw. für andere mit enthalten, oder auch von allgemeinem Nutzen sein. Denn andernfalls stiehlt man wiederum anderen ihre Zeit, in dem man sie lediglich für eigene Belange zu gebrauchen sucht, im unverschämtesten Falle gar bis hin zur Nötigung. Bestenfalls ist es dann noch ein Beispiel für andere, wie man es nicht machen sollte.

Also könnte man deduzieren: das Gesetz der Zeit, heißt, nutze die Zeit in rechter Weise für die Verhältnisse, die ideal dafür angeordnet und konstruiert vorliegen, so lange sie gegeben sind.

O.Wilde: Erfahrungen sind Maßarbeit

Devino M., Sonntag, 06. Mai 2018, 12:44 (vor 2189 Tagen) @ Devino M.

"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht."

- Oscar Wilde -
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Wenn man bedenkt, dass unzähliges Leben dem vorherging (teils primitiver Art), bis die Erfahrungen und Erlebnisse mit heutigem Umfang für die Gattung urteilsfähiger Wesen (wie der Menschheit) erst möglich sind, kann man wohl nicht dankbar genug dafür sein.

Klar ist jede Erfahrung passgenau, denn sie ergibt sich immer aus einer konstitutiven Summe heraus, und wäre so nicht, wenn die konstitutive Summe eine andere wäre. Was den Unterschied macht, ob etwas einmal erlebt sofort zur dauerhaften Erfahrung wird, oder ob man auch nach 20 Jahren, mit der selben Sache befasst, nichts daraus gelernt hat, ist die willentliche Übersetzung.

Wie beim primitiveren Leben, mag so viel noch drum herum gegeben sein, es wird von diesem nicht erkannt. So auch die Übersetzung in den Willen. Es mag noch so viel Erfahrung gemacht werden, wenn sie nicht in den Willen übersetzt wird, mag sie noch so herausragend sein, es bleibt nicht viel davon über.

Lediglich zu hoffen ist stets, dann aus der Summe heraus, dass etwas vom Geringeren vorhanden ist, welches daraus die Erfahrung für sich in etwas konstruktives umzusetzen vermag. Vielleicht hat dieses Geringere nicht die Möglichkeit eigener Willensbeschlüsse, doch als Teil eines größeren oder eines Gattungs-Willens, kann es durchaus die Erfahrung für sich verbuchen.

Selbstverständlich ist der Wille für etwas anderes da, als andauernd irgend ein willentliches Gedrücke zu veranstalten (denn auch hinter dem Willen steht eine Art von Körperlichkeit). Und selbstverständlich bedeutet mit einer Masse zu arbeiten, nicht diese anzupöbeln oder die eigenen Probleme der Masse vorzuwerfen. Konstruktiver Umgang mit beidem sieht dann doch anders aus...

Laotse: Je mehr Gesetze...

Devino M., Dienstag, 08. Mai 2018, 09:17 (vor 2187 Tagen) @ Devino M.

"Je mehr Gesetze, umso mehr Diebe und Räuber."

- Laotse -
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Auf der einen Seite, je mehr Gesetze, desto mehr Übertreter. Auf der anderen Seite, je mehr gesetzeswidriges Verhalten, umso mehr Gesetze, um diesem Einhalt zu gebieten, und um dieses ahnden zu können.

Je mehr sich ein Tier als Tier benimmt, ist es nicht weiter von Tragweite, denn es benimmt sich artgerecht. Je mehr der Mensch sich der tierischen Natur zuneigt, umso widriger sein Verhalten, denn er ist nicht zum Tier-Sein bestimmt, und je mehr er dieses auf seiner Ebene also einbringt, und sich vom Tierinstinkt und der Tier-Triebhaftigkeit verleiten lässt, desto schädlicher und teils unwürdiger wird sein Umgang mit Seinesgleichen und auf seiner Ebene ausfallen.

Ist der Mensch der Seelennatur hingegen zugeneigt und lässt sich von dieser intuitiv leiten, werden Gesetze überflüssig, denn er wird im wesentlichen im Einklang damit handeln und in der Weise zu handeln bestrebt sein.

Laotse: Wellengang

Devino M., Freitag, 18. Mai 2018, 09:59 (vor 2177 Tagen) @ Devino M.

"Betrachte die Welt als dein Selbst, habe Vertrauen zum Sosein der Dinge, liebe die Welt als dein Selbst; dann kannst du dich um alle Dinge kümmern."

- Laotse -
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Je schneller die Rückmeldung und Rückkopplung einen erreicht, zu dem, was man veranlasst oder sagt, desto mehr ist man meist bei sich selbst. Wenn einen nichts erreicht, dann hat man es meist nur als Teil von irgend etwas anderem auf den Weg gebracht.

Daher ist nicht nur so, dass dem Durchschnittsmenschen das, was er alles macht, gar nicht innerlich wieder begegnet oder von auswärts eine Rückwelle dessen erreicht, sondern dieses auch wenig mit ihm überhaupt zu tuen hat am Ende. So dass ein oft leichtfertiger Umgang mit vielem tatsächlich nicht weiter relevant bleibt und kaum etwas nach sich ziehen wird.

Wenn man etwas allgemeines oder systemseitiges anfasst, und es gut oder schlecht macht, und sofort von irgendwelchen Seiten her eine Rückmeldung und Rückkopplung auf die Sache erhält, erkennt man nicht nur, dass vieles von Bedeutung ist, auch dass man sich schnell einen leichtfertigen Umgang abgewöhnt, da man sich selbst damit schnell Schwierigkeiten machen kann.

Tatsächlich ist es daher besser, so mit allem umzugehen, als wäre man dies alles selbst. Wenn man den Punkt der Aufhängung antrifft, dann kann man sich tatsächlich um alles kümmern, wenn nicht, dann hat man zumindest nichts zum schlechteren gemacht, soweit man hinreichend achtsam damit war.

Laotse: Durch Beobachtung

Devino M., Donnerstag, 31. Mai 2018, 17:24 (vor 2163 Tagen) @ Devino M.

"Ich beobachte mich und verstehe dadurch die anderen."

- Laotse -
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Ein ausgesprochen kluger und durch und durch reflektierter Satz!

Man kann auch sagen, man beobachtet sich selbst in den Anderen und durch die Anderen, und erkennt sich in ihnen, versteht zugleich durch sich dann die Anderen.

Im Grunde durch die Beobachtung anderer Menschen lernt man sich erst besser kennen. Auch wenn zuweilen mal Phasen der Zurückgezogenheit und Reflektion ebenso dazu beizutragen vermögen. Vielmehr auch dadurch, dass man alles Erlebte zunächst mehr geordnet bekommt und so sich mehr neuen Erfahrungen öffnen und sich auf diese dann einlassen kann.

E.Kästner: Gerechtigkeit

Devino M., Mittwoch, 09. Mai 2018, 01:58 (vor 2186 Tagen) @ Devino M.

"Wir müssen unseren Teil der Verantwortung für das, was geschieht, und für das, was unterbleibt, aus der öffentlichen Hand in die eigenen Hände zurücknehmen."

- Erich Kästner -
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Man kann dem Durchschnittsmenschen die tollste Zukunft erzählen, wie es denkbar sein könnte, und stets wird man ein "aber" hören. Fragte man nun, woran es scheitert, das dem so ist, und warum das Nächstnatürliche, das zum besten aller wäre, nicht einfach umgesetzt wird, erhält man als Antwort, "dass es an den Reichen liegt, die nicht teilen wollten", oder "an den Politikern, die nicht willens wären, etwas davon umzusetzen". Nur ist es schwer klar zu machen, dass diese alle, sich aus dem Willen jener speisen, die ihren eigenen Willen nicht bereit sind in ihre eigenen Hände zu nehmen. Die Hoffnungslosigkeit, das Gefühl der Ohnmacht etwas dagegen setzen zu können, ist der eigene Wille der weggegeben wird, in der Überzeugung nichts dagegen unternehmen zu können. Und der feste Glaube, dass dem tatsächlich so ist.

Natürlich wird es immer vorkommen, dass manche ihr Geschäft bloß auf Kosten anderer betreiben, und gar nicht willens genug sind, von sich aus etwas auf die Beine zu stellen. Diese Armen werden auch die ersten sein, die in einer gerechten Welt keinen Fuß mehr auf diese bekommen werden! Da jedes Vermögen, was zusammengehäuft wird, während man sich unter vielen anderen betätigt und von diesen her solches erhält, nur aufgrund anderer vorhanden ist. Armselig sind die Kreaturen, die denken, es wäre ihr eigenes Vermögen, ohne zu bemerken, dass es aufgrund der anderen bloß vorhanden ist und für sich allein keinen Wert hätte, sofern viele andere von dem Wert dessen, nicht insgeheim doch überzeugt wären.

Was einen Wert für sich hat, ist dasjenige, was auch ohne alle anderen noch von Wert und Bedeutung ist. Und dies kann kein Geldvermögen in einer vergänglichen Welt sein. Auch kein Geschäft, welches man auf Kosten oder vermittelst anderer betreiben könnte. Selbstverständlich kann man damit nicht glücklich werden, denn im innersten weiß man doch immer, wie es sich worum verhält, soweit wie man ein Innerstes als sein Innerstes zählen kann. Ebenso wie man selbst gerecht sein sollte und würdigen Charakters, ehe man laut nach Gerechtigkeit verlangte, andernfalls würde man nur zum Unheil über sich selbst aufrufen. Es straft sich selbst, was Strafe wert ist, was nichts wert ist, verschwindet auch von selbst, wenn nichts da ist, was diesem einen Wert bemessen würde.

Seneca: Mit großem Geiste...

Devino M., Freitag, 11. Mai 2018, 10:01 (vor 2184 Tagen) @ Devino M.

"Großes muss auch mit großem Geiste beurteilt werden; sonst wird der Fehler, welcher der unsrige ist, als Fehler jener Dinge erscheinen."

- Seneca -

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Man kann für gewöhnlich nicht mehr überblicken, als das, was die Seele einem in der Lage ist zuzustellen. Was in dem Fall oft selbst bereits eine Selektion der Dinge ist, die entweder Körperinhalten entsprechen, oder man ist selbst ein wesentlicher Teil der Seele, dann gehört bis zu einem gewissen Grad die außerkörperliche Empfindung und Einsicht mit dazu.

Jedoch das, worin man selber unvollkommen ist, wird man immer in allem ebenso erkennen, und in dem meisten Fällen, weil es ja so gleichmäßig überall erscheint, wird man es meist selber sein. Von gewissen Fällen vielleicht abgesehen, wo es einem als Aufgabe zuteil worden ist. Und es ist nicht abwegig, es generell als einen Teil anzusehen, der zur Lösungsfindung und Lösung einem vorübergehend zugeordnet ist daran zu arbeiten.

Oft hilft die Einsicht, dass etwas noch nicht das Ganze ist, und dass es noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Warum sollte man also das Maß der Vollkommenheit nehmen, für das, was dieses noch nicht erreicht hat? Jedoch das, was dieses Maß an Vollkommenheit erreicht hat, wird von dem nur vollends erkannt, was in der Lage ist, dieses auch so vollkommen zu sehen...

Seneca: Ausgangslage

Devino M., Sonntag, 13. Mai 2018, 10:55 (vor 2182 Tagen) @ Devino M.

"Wie die Strahlen der Sonne zwar die Erde erreichen, aber noch ihrem Ausgangspunkt angehören, so steht eine große, heilige Seele, die herabgesandt wurde, um uns das Göttliche besser verstehen zu lassen, zwar mit uns im Austausch, bleibt aber ihrem Ursprungsort verhaftet: von dort geht sie aus, hierher blickt sie und nimmt Einfluss, unter uns wirkt sie gleichsam als höheres Wesen."

- Seneca -
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Manches ist dort wo es ist, manches hier, und manches mag dazwischen liegen. Sicher ist wohl, dass man nicht für das eine, was irgendwo ist, wo anders, wo es nicht in der Weise vertreten ist, in Erwartung treten kann. Im Grunde stellt man sich dort dem, wo es ist, so wie man da ist. Und wenn man sich darin bewährt, wie andere auch, dann ist es auch eine Errungenschaft. Ansonsten wäre es vielleicht eine Eroberung, jedoch dann nicht auf Augenhöhe.

Anerkennen kann dem Erkennen nicht fremd sein. Ohne Erkennen wird es dann schon schwieriger, auch wenn es ja noch das Erahnen, die Intuition und andere Möglichkeiten gibt. Jedenfalls gibt Maitreya bereits das Beispiel, er ist unter uns als einer von uns. Ohne irgend etwas raushängen zu lassen, von den Dingen, die er sicherlich bei sich und in sich hat. Es ist auch eine Sache, ob etwas in einem bestimmten Kreis gesagt wird, oder der breiten Allgemeinheit. Auch mit welcher Erwartung oder aus welchem Grunde etwas mitgeteilt wird. Andererseits braucht man etwas ja nicht verleugnen, denn wenn es da ist, ist es da.

In geistigen Kreisen brauchen so auch bestimmte Dinge nicht angesprochen werden, es wird für selbstverständlich erachtet, dass diese erfüllt werden, oder an diesem oder jenem gearbeitet wird. Denn hat man bestimmte Errungenschaften, und selbst wenn diese einem vielleicht im Alltäglichen eine zusätzliche Herausforderung sind, weil alles schnell bedeutungsträchtig oder umfangreich und erschwerend einzutreten vermag und so die Sache nicht erleichtert, so hat man dieses ja doch deswegen, weil man damit dem Umgang einst erlernte oder soweit ist um daran arbeiten zu dürfen.

Es kann also keine Grundlage sein, um einen von dem abzubringen, dem nachzukommen, was von jedem anderen einer Gattung urteilsfähiger Wesen erwartet werden kann. Und die Ansprüche am Geiste wachsen in gleicher Weise, wie man im Geiste ist. Entweder stellt man sich allem, so banal wie die Dinge auch sein mögen, oder man geht darin gar nicht ein.

F.Schiller: Erfüllungsraum von Gesetze

Devino M., Mittwoch, 16. Mai 2018, 09:41 (vor 2179 Tagen) @ Devino M.

"Die Gesetze der Welt sind Würfelspiel worden."

- Friedrich Schiller -
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Sieht ein Mensch sich selbst als Mittelpunkt von allem, dann mag er leicht dazu neigen die Gesetze umgehen zu suchen oder sie zu eigenen Gunsten wenden zu wollen, und sich damit eine größere Freiheit versprechen.

Sieht der Mensch die Gesetze als Mittelpunkt seines Handelns, dann wird er zum Gesetzesdiener und das Gesetz kann durch ihn herrschen, er wird somit selbst zum Erfüllungsraum von Gesetzen.

Die größere Freiheit liegt im erfüllen von Gesetzen, denn sie führt einen unweigerlich zu ihrem Ursprung oder noch weiteren weitreichenderen Gesetzen, in deren Erfüllungsraum man somit einzutreten vermag.

Swami Vivekananda: ANgleichung

Devino M., Samstag, 19. Mai 2018, 11:50 (vor 2176 Tagen) @ Devino M.

"Wer nicht an sich selbst glaubt, kann auch niemals an Gott glauben."

- Swami Vivekânanda -

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Gott in uns, glaubt immer an sich selbst.

Je mehr wir uns Ihm nahen, um so mehr glauben wir an Ihn, und zugleich auch an uns selbst. Denn wie sollte sich nahen anders gehen, als dass ähnliche Eigenschaften irgendwo hervortreten?

Daher überhaupt, wer recht glaubt, wird ziemlich selig...

M.Luther: Gesetz und Beruf

Devino M., Sonntag, 20. Mai 2018, 12:03 (vor 2175 Tagen) @ Devino M.

"Das Gesetz macht in keinem Stand und keinem Beruf gerecht."

- Martin Luther -
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Das Gesetz macht auch nicht den einzelnen direkt gerecht, es dient der Allgemeinheit. Der Einzelne ist dann gerecht, wenn er kein Gesetz mehr dazu bräuchte.

Es ist dadurch nicht immer leicht, weil nicht jedem jedes Gesetz bekannt ist. Davon abgesehen, welches Gesetz steht über oder unter welchem in welcher Lage und Situation? Welches Niveau ist überhaupt vorhanden, um von welchem Gesetz auch nur ausgehen oder dieses voraussetzen oder annehmen zu können?

Denn was bringt ein Gesetz z.B. in der Straßenverkehrsordnung, wenn jemandem ein Vorrang eingeräumt wird, dieser aber die Würde anderer missachtet und andere mit Worten oder Gesten zu beleidigen suchte? Wäre da nicht das Grundgesetz auf Menschenwürde weit höher bereits angesiedelt, als jedes andere Gesetz der Straßenverkehrsordnung (ausgenommen vielleicht das, was mehr oder weniger mittelbar, das Leben zu schützen sucht - wenn überhaupt)?

Ebenso auch, nur weil einer ein Beruf ausübt, in dem er vielleicht viele Gesetze (der Allgemeinheit) besser kennt, als die Allgemeinheit diese, so wird dieser dadurch nicht gerechter zugleich sein. Denn bloße Kenntnis der Gesetze führt noch lange nicht dazu, dass jeweilige besser gehalten würden, vor allem wenn es dazu führte, sich an der Grenze von Gesetzen zu bewegen. Statt der Erfüllung Vorschub zu gewähren, damit Gesetze überflüssig würden.

I.Kant: Hingabe

Devino M., Dienstag, 22. Mai 2018, 01:43 (vor 2173 Tagen) @ Devino M.

"Dem, welcher ein Bein gebrochen hat, kann man dadurch sein Unglück erträglicher machen, wenn man ihm zeigt, dass es leicht hätte das Genick treffen können."

- Immanuel Kant -
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Wenn man es ganz wörtlich zeigen würde, wäre derjenige sicher gänzlich frei, auch mitunter vom Unglück des gebrochenen Beines. Das Unglück erwächst in vielen Fällen allerdings nicht aus Notwendigkeiten, sondern nur aus Selbstbezogenheit. Zum Beispiel wenn alles bloß darauf zurückgeführt wird, wie es die eigene Situation oder Position zu verbessern oder zu verschlechtern vermag.

Im Falle von Notwendigkeiten, z.B. hätte einer einen starken Durst und er bekäme bloßes Wasser, könnte er darüber glücklicher werden, als wenn man ihm einen großen Geldschein in die Hand drücken würde, ohne dass dieser weit und breit eine Verwendung finden könnte. So sehr kann es sich unterscheiden, dass auch etwas ganz einfaches, eine ganz andere Wertschätzung erfährt. Nur warum nicht gleich so? Dass man nicht für sich, sondern an sich, den Wert der Dinge recht zu erkennen sucht und so auch allen Gebrauch oder Umgang damit begründet?!

Allgemein gesehen, wird man bei einem wahrhaft glücklichen Menschen fast immer einen vorfinden, der nicht viel Zeit damit verwendet über die eigene Situation nachzugrübeln (sofern diese nicht ausdrücklich danach verlangt), sondern der es liebt vollständig in seiner Betätigung aufzugehen.

J.W.v.Goethe: Der Rest

Devino M., Freitag, 25. Mai 2018, 00:07 (vor 2170 Tagen) @ Devino M.

"Der Undank ist immer eine Art Schwäche. Ich habe nie gesehen, dass tüchtige Menschen undankbar gewesen wären."

- Johann Wolfgang von Goethe -
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Manche sind schlauer als sie selbst. Sie meinen, sie könnten sich selbst überholen, ganz ohne Rest. Doch während sie sich also in der Weise zu überholen versuchen, merken sie, da ist kein Rest, sondern nur sie selbst.

Man kann nicht mehr opfern, als sich selbst. Man kann nicht etwas anderes opfern als sich selbst. Wie soll das gehen? Wie soll man etwas opfern, was nicht von einem ist?

So gehört der Dank dem Selbst, und so ist man selbst restlos dankbar, wenn kein Rest mehr ist, der es nicht wäre. Nur so erkennt man sich selbst, in dem und worin man aufgeht. Also kann man auch keinen Rest opfern, ohne in diesem zuerst aufgegangen zu sein.

A.Schweitzer: Lippenbekennen und Dankbarkeit

Devino M., Dienstag, 29. Mai 2018, 01:44 (vor 2166 Tagen) @ Devino M.

"Bewahren von Dankbarkeit besteht darin, dass ich für alles, was ich Gutes empfangen habe, Gutes tue."

- Albert Schweitzer -
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Mit bloßem Lippenbekennen allein, ist der Dankbarkeit selten die Erfüllung verliehen, wie es ihr gebührte, sofern sie auf dem beruhte, was in mehr als Worten allein begründet wurde.

Erst wenn die Erfüllung durch mehr als nur Worte gedeckt ist, ist diese der Sprache auch wert, so dass das Gesprochene in irgend einer Weise auch das Gesagte enthalten kann.

Nur Dankbarkeit empfindet, ist noch keine Dankbarkeit. Nur Danke zu sagen, ist noch keine Erfüllung der Dankbarkeit. Wirklich dankbar zu sein, heißt auch dankbar zu machen.

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