Handlungsspielraum - LU (alle)

Devino M., Montag, 20. November 2017, 01:07 (vor 2370 Tagen)

Logische Untersuchungen - Edmund Husserl - 2.B. V. 1.K. §2.
Erstens: Bewusstsein als reell-phänomenologische Einheit der Icherlebnisse. Der Begriff des Erlebnisses

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Nicht selten mengt man beides, Farbenempfindung und objektive Farbigkeit des Gegenstandes, zusammen. Gerade in unseren Tagen ist eine Darstellung sehr beliebt, die so spricht, als wäre das eine und andere dasselbe, nur unter verschiedenen "Gesichtspunkten und Interessen" betrachtet; psychologisch oder subjektiv betrachtet, heiße es Empfindung; physisch oder objektiv betrachtet, Beschaffenheit des äußeren Dinges.
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Der Trug dieser Äquivokation verschwindet sofort, sowie man sich phänomenologische Rechenschaft darüber gibt, was denn vom erscheinenden Objekt als solchem im Erlebnis der Erscheinung reell vorfindlich sei. Die Dingerscheinung (das Erlebnis) ist nicht das erscheinende Ding (das uns vermeintlich in leibhaftiger Selbstheit "Gegenüberstehende"). Als dem Bewusstseinszusammenhang zugehörig, erleben wir die Erscheinungen, als der phänomenalen Welt zugehörig, erscheinen uns die Dinge. Die Erscheinungen selbst erscheinen nicht, sie werden erlebt...

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In unseren Tagen ist es der Geltungsanspruch, der sich weiträumiger Beliebtheit erfreut. Als dass es das wäre, zwischen Sinn, Sinnesobjekt und Gegenstand nicht zu unterscheiden.

Ein Beispiel wäre, wenn flüchtige Bekanntschaften z.B. damit anfangen einen als "mein Freund" zu bezeichnen oder noch weitreichenderes. Was zunächst vielleicht als nette Geste gemeint sein mag, ist letztlich auch unweit dem, jemandem einen Stempel des Besitzes aufzudrücken (jedenfalls im Verhältnis dadurch).

Klar wird kaum wer aus Höflichkeit Widerspruch erheben, und doch hat Sprache auch Wirkung, so dass das überstülpte Besitzverhältnis, wenn auch nur subtiler Art, doch gewissen Hebeln gleicht, derer man wohl nicht bedürfte.

Man bedenke dass im Geiste nicht so sehr die Gegenstände eine Tatsache sind, wie es Worte sind, denen man glauben schenkt (ob bewusst oder unbewusst sowie unterbewusst). Wenngleich man Gegenstände so verwenden und ansehen sollte, wie es diesen ihrer Art nach entspricht. So ist ja auch jede erweckte Vorstellung ein direkterer Bestandteil des Geistes, soweit er diesem vorschwebt, als es ein Gegenstand wäre, der zunächst außerhalb des eignen Geistes steht.

Immerhin will doch niemand seines Handlungsspielraums beengt sein, vor allem wenn es hierfür keinen Grund gibt, ausgenommen unnötiger Geltungsansprüche. Noch ist überhaupt irgendwem damit geholfen, wenn sich alle mit irgendwelchem Anspruch im Umgang traktieren.

Im äußersten Falle ist es doch so, dass man sich mit Geltungsansprüchen sogar von der Wesenhaftigkeit der Dinge dissoziiert, wenn man sich selbst mehr dessen glauben macht, was man geltend haben möchte, denn als darauf zu achten, was wirklich da ist.

"glücklich zu machen"... - KiW 17:4:1

Devino M., Dienstag, 21. November 2017, 01:31 (vor 2369 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 17:4:1

Gott hat Seine Beziehung zu dir begründet, um dich glücklich zu machen, und nichts, was du tust und was nicht Seinen Sinn und Zweck teilt, kann wirklich sein. Der Zweck, den Gott allem zugeschrieben hat, ist dessen einzige Funktion. Aus dem Grund, aus dem Er Seine Beziehung mit dir schuf, wurde die Funktion von Beziehungen für immer die: "glücklich zu machen". Und sonst nichts. Um diese Funktion zu erfüllen, stehst du mit deinen Schöpfungen so in Beziehung wie Gott mit den Seinen. Denn nichts, was Gott erschaffen hat, ist getrennt vom Glück, und es gibt nichts, was Gott erschaffen hat, das nicht das Glück ausdehnen möchte, wie es sein Schöpfer tat. Was immer diese Funktion nicht erfüllt, das kann nicht wirklich sein.
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Andere glücklich zu machen ist eine Kunst, für die es keines besonderen Talents bedarf, sondern des Willens zum Guten.

Denn nicht jeder hat das Talent andere oder viele zum lachen animieren und bringen zu können. Doch um glücklich zu machen bedarf es dessen nicht.

Glücklich macht auch alles, was erquickt, den Geist erweckt und belebt u.dgl. vieles mehr noch. Ja alles, was gibt und das Gute vermehrt, macht in den überwiegenden Fällen glücklich.

Drum heißt es wohl nicht ohne Grund, dass geben auch seliger ist den nehmen. Weil es positive und gute Energie erzeugt und fördert, wenn etwas gutes erweckt wird.

Irgendwann wird wohl weitläufig erkannt, dass Geld nicht die wesentliche Währung sein kann. Denn das Glück höherer Welten lässt sich für Geld nicht herab, doch es lässt sich leicht auf eine jede gute Tat ein.

Das Seelenheil und was mehr Handlungsspielraum aller Art von Seeleneinfluss ermöglicht, ist letztlich das, was Glück vermehrt und was würdige Währung bedeutet.

Das Enthaltene - KiW 17:4:5

Devino M., Donnerstag, 23. November 2017, 01:33 (vor 2367 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 17:4:5

Das Ego ist der Bedrohung gegenüber stets auf der Hut, und der Teil deines Geistes, in dem das Ego angenommen wurde, ist sehr darauf bedacht, seine Vernunft so zu erhalten, wie er sie sieht. Er begreift nicht, dass er total wahnsinnig ist. Du musst verstehen, was das genau bedeutet, wenn deine geistige Gesundheit wiederhergestellt werden soll. Die Wahnsinnigen schützen ihre Denksysteme, aber sie tun es auf wahnsinnige Weise. Und alle ihre Abwehrmechanismen sind so wahnsinnig wie das, was sie schützen sollen. Die Trennung enthält nichts, keinen Teil, keine "Vernunft" und keine Eigenschaft, die nicht wahnsinnig wäre. Und ihr "Schutz" ist Teil von ihr und ebenso wahnsinnig wie das Ganze. Daher muss die besondere Beziehung als ihre Hauptabwehr auch wahnsinnig sein.
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Was ist, das ist - im Gegenzug zu: was muss, das muss...

Nichts was irgendwo drin enthalten ist, bräuchte sich noch darum mühen enthalten zu sein, worin auch immer.

Sich darum bemühen, irgendwo nicht enthalten zu sein, von dem was ist, heißt also, sich um nichts zu bemühen.

Nichts von dem, was wahr ist, kann sich also darum bemühen unwahr zu werden. D.h. entweder ist es in der Wahrheit enthalten, mit aller Konsequenz, oder nicht.

Also kann Wahrheit niemals weniger werden. Was für eine Feststellung: "Wahrheit kann nicht weniger werden."

Dies ist die logische Konsequenz als auch zu dem, dass das, was unwahr ist, nicht wahr werden kann. Wie beruhigend also, dass es keinen Grund gibt etwas zu verteidigen, was wahr oder unwahr ist, oder sein soll. Kein Grund also irgendwen für eine Wahrheit oder Unwahrheit umbringen zu brauchen.. wie beruhigend...

Hingabe und Überwindung - KiW 17:5:4

Devino M., Freitag, 24. November 2017, 00:55 (vor 2366 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern 17:5:4

Die Versuchung des Ego wird mit diesem Wandel der Ziele extrem intensiv. Denn die Beziehung ist noch nicht hinreichend verändert worden, um ihrem bisherigen Ziel die Anziehungskraft vollständig zu nehmen, und ihre Struktur ist "bedroht" durch die Einsicht, dass sie für die Erfüllung ihres neuen Zwecks ungeeignet ist. Der Konflikt zwischen Ziel und Struktur der Beziehung ist so augenfällig, dass sie nicht nebeneinander existieren können. Jetzt aber wird das Ziel nicht mehr geändert werden. Fest verankert in der unheiligen Beziehung, kann kein anderer Kurs mehr eingeschlagen werden, außer die Beziehung zu verändern, damit sie zum Ziel passt. Bis diese glückliche Lösung gesehen und als einziger Ausweg aus dem Konflikt akzeptiert wird, mag die Beziehung äußerst angespannt erscheinen.
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Immer oder jedenfalls meistens, wenn man sich einer Hürde annähert, spitzt sich alles irgendwo zu, denn sonst wäre es kaum eine Hürde.

Vielleicht ließe es sich mit einem steileren Berghang vergleichen. So wie es auf der einen Seite bergauf geht, so geht's auf selbiger auch wieder bergab. Und so wie die Erhebung auf einen Seite ist, so ist sie auch auf der anderen in selbiger Höhe gegeben, wenn auch der Anstieg vielleicht in anderen Etappen verläuft.

Und so ähnlich ist es mit dem, was man zu überwinden anstrebt. Auf den entscheidenden Metern, ist der Zug und die Wirkkraft ähnlich zurück wie vorwärts, nur schon ehe man noch den Kamm und die Hürde genommen hat. Ja hin zum Vertrauten wohl mehr noch, als hin zum Unbekannten.

Hat man sich über viele Jahre viele schlechte Gewohnheiten und Neigungen angeeignet und zugelegt, dann braucht man zunächst viel Zuwendung zu besserem hin, bis man auch dort hinreichend aufgebaut hat, um den Zug zu den schlechteren Gewohnheiten hin überwinden zu können.

Vieles wird man durch besseren Ersatz eher oder überhaupt erst überwinden können, statt nur wider das zu Überwindende anzukämpfen ohne eine bessere Alternative zu besitzen die man gefördert hat.

So kommt man auch am besten über allerlei hinweg, wenn man sich ganz einer besseren Alternative verpflichtet und hingibt und darin aufgeht, als darin unterzugehen und zurück getrieben zu werden zu allerlei schlechteren Gewohnheiten.

Entscheidungsmomente- und Gelegenheiten - KiW 17:5:5

Devino M., Sonntag, 26. November 2017, 01:53 (vor 2364 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 17:5:5

Es wäre nicht freundlicher, das Ziel langsamer zu ändern, denn dann würde der Kontrast verschleiert, und dem Ego würde Zeit gegeben, jeden langsamen Schritt nach seinem Gutdünken umzudeuten. Nur ein radikaler Wechsel des Zweckes der Beziehung kann einen vollständigen Geisteswandel darüber herbeiführen, wozu die ganze Beziehung da ist. Während diese Veränderung sich entwickelt und schließlich vollendet wird, gestaltet die Beziehung sich zunehmend wohltuend und froh. Aber am Anfang wird die Situation als sehr prekär erlebt. Eine Beziehung, die von zwei Menschen um ihrer unheiligen Zwecke willen eingegangen worden ist, hat plötzlich Heiligkeit zum Ziel. Wenn diese beiden ihre Beziehung vom Gesichtspunkt dieses neuen Zieles aus betrachten, ist es unvermeidlich, dass sie entsetzt sind. Ihre Wahrnehmung der Beziehung mag sogar ziemlich desorganisiert werden. Und doch dient die bisherige Organisation ihrer Wahrnehmung dem Zweck nicht mehr, den zu erfüllen sie übereingekommen sind.
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Bei wohl jeder größeren oder manch kleineren Einweihung entscheidet man sich, wenn auch nur vom höheren Geistigen her, was man mitnimmt und was nicht. Und so kommt man zu gewissen Entscheidungsmomenten, wo man einen Wechsel vollzieht und etwas weiter mitnimmt um es weiter zu entwickeln oder etwas zurücklässt.

Je schneller der Wechsel vollzogen wird, umso weniger werden schlechte Neigungen und Gewohnheiten noch eine Rolle spielen und Raum finden, um auf neuem Grund wieder zu keimen.

Es bringt auch nichts, bei dem was unvermeidbar feststünde zögerlich zu sein. Ein radikaler Wandel und eine Wende mit festem Entschluss vermeidet am besten unnötige Rückfälle alsdann.

Das was bleibt, weiß man und es ist einem vertraut, was nicht bleibt, weiß man nicht mehr, außer in der Weise wie es früher anders war und doch wird man nicht sagen können, woran es dann liegt. Man wird kein bewusstes Gewahrsein von dem haben, was keinen Teil mehr von einem bildet.

Und auch wenn ein gewisser Wechsel einen gewissen Neubeginn bedeutet, und dadurch zunächst manches leichter gehen mag, doch weniger sorgen bräuchte man sich um das, was einen Lastgang bedeutet oder wenn vielerlei anstrengend scheint, denn dann hat man einiges mitnehmen können, meist weil es sich als brauchbar erwies um es weiter bei sich zu führen und ausarbeiten zu können.

Und es zählt mehr, etwas mitnehmen zu können, weil es dazu taugt, von dem was entwickelt wurde, als dass es nichts taugt als nur zur Auflösung.

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