Alles ist in Mehrung und Ausdehnung begriffen - KiW 16:5:7 (alle)

Devino M., Montag, 06. November 2017, 00:01 (vor 2386 Tagen)

Ein Kurs in Wundern - T 16:5:7

Am eigenartigsten ist das Selbstkonzept, das das Ego in der besonderen Beziehung fördert. Dieses "Selbst" sucht die Beziehung, um sich vollständig zu machen. Doch wenn es die besondere Beziehung findet, in der es glaubt, es könne das erreichen, gibt es sich selber weg und versucht, sich gegen das Selbst eines anderen "einzutauschen". Das ist keine Vereinigung, denn da ist weder Mehrung noch Ausdehnung. Jeder Partner versucht, das Selbst, das er nicht will, für eines zu opfern, das er vorzuziehen glaubt. Und dann fühlt er sich schuldig für die "Sünde", zu nehmen und nichts von Wert zurückzugeben. Welchen Wert kann er einem Selbst beimessen, das er weggeben möchte, um ein "besseres" zu bekommen?
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So manches das unter dem Himmel geschieht oder getrieben wird, kann schon sehr sonderbar sein. Es mag sich vielleicht mehr erschließen, wenn man selber erst einmal darin ist, doch ist es nicht alles auch wert, um ausprobiert zu werden, um dann selber der Erlösung zu bedürfen.

Es gibt da in der Bibel die Geschichte mit Jakob und seinem Bruder Esau.. wo Esau für ein fertiges Mahl die Segnungen des Erstgeborenen daher gibt, nachdem er ein wenig vom Hunger getrieben ward. So ähnlich verhält es sich mit vielen geistigen Dingen, wenn die selbstsüchtigen oder an sich nichtigen Belange überhand gewinnen.

Die Verlockungen des Greifbaren und Fassbaren können schonmal den Sinn benebeln, wenn man sich diesem zu lange und ausgiebig zuwendet und hingibt. Denn Masse einer Art, zieht oft und leicht noch mehr Masse der selben Art zu sich. Bis es in vieler Hinsicht überwiegt und überwältigend wird.

So dass man dieses oder jenes auch nicht außen vor lassen kann, selbst wenn man dann noch wollte, ohne davon bestimmt und hierhin oder dorthin getrieben zu werden. Und natürlich wird man es nicht selber merken, wenn nichts da ist, was ein Gegengewicht oder entsprechenden Willen dazu aufrechthalten kann.

Eines sollte man sich klar machen, es ist der Wille Gottes, der alles erhält. Denn durch seinen Willen ist überhaupt etwas da, ist Ausdehnung da, ohne welchen alles bloß auf einen kleinen Punkt sich zusammenziehen würde. Und dann wäre nichts mehr da.

Allerdings ist das Göttliche Beispiel ja nicht umsonst da. Es liegt an jedem Anteilnehmer und Anteilseigner seinen Teil in ähnlicher Weise beizutragen um diesem gerecht zu werden. Was auch sonst? Denn da ist irgendwann niemand mehr da, der mehr als man selbst fürs eigene Selbst gerade zu stehen hätte. Und wo irgendwann nichts ist, was dafür einsteht, da ist irgendwann nichts mehr und es schrumpft zu eben jenem Punkt zusammen, der dann auch dahinschwindet. Denn nichts ist umsonst da und umsonst einem gegeben...

Übergang vom Individuum zur Allgemeinheit - KiW 16:6:5

Devino M., Mittwoch, 08. November 2017, 00:33 (vor 2384 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 16:6:5

Du siehst die Welt, die du wertschätzt. Auf dieser Seite der Brücke siehst du die Welt getrennter Körper, die sich in separaten Verbindungen zusammenzuschließen und durch Verlieren eins zu werden suchen. Wenn zwei Individuen eins zu werden suchen, versuchen sie, ihre Größe zu schmälern. Jeder verleugnet seine Macht, denn die separate Verbindung schließt das Universum aus. Weit mehr wird außerhalb davon gelassen als hereingenommen, denn Gott wird außerhalb gelassen und nichts hereingenommen. Wenn eine einzige dieser Verbindungen in vollkommenem Glauben geschlossen würde, würde das Universum in sie eintreten. Doch die besondere Beziehung, die das Ego sucht, schließt nicht einmal ein einziges ganzes Individuum ein. Das Ego will nur einen Teil von ihm und sieht nur diesen Teil, sonst nichts.
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Vieles bleibt daher eine Frage dessen, wie man es angeht. Manches davon auch, ob überhaupt, und an anderem kommt man nicht vorbei bzw. niemand kann an gewissen Dingen herum kommen.

Für eben solche Lektionen gibt es keinen Weg der zu lang wäre, denn dieser ist immer genau so lange, wie man dazu braucht um die Lektion zu erlernen.

Ein nicht geringer Grad an Schwierigkeiten entsteht und besteht an dem Übergang, wo es vom individuellen in etwas gemeinsames übergeht und in allerlei von Allgemeinem mündet.

Im Gegensatz dazu alles bloß zum eigenen Gebrauch zu verwenden, kann genau diese Art des Umganges bereits bedeutet, dass man es gegen andere verwendet. Denn dann ist das Allgemeine nicht nur für einen, sondern für alle da.

Bei vielem kann ein grundsätzlich guter und entwickelter Charakter viel kaschieren und über vieles hinweghelfen. Allerlei Selbstsucht ist in solche Verhältnissen dann nicht bloß eigener Gestaltungsspielraum, der einem zustünde, sondern ggf. Machtmissbrauch u.ä. Wie es sich am Beispiel eines Politikers zeigt, der meint seine individuellen Ansichten wären gleich zu setzen, mit allerlei Staatswesen und Notwendigkeiten des Volkes.

Manches kann man auch nicht vermitteln oder wirklich erklären, noch es in irgend einer Weise geben, wenn es nicht bereits irgendwo gegeben ist, wenn es nicht aus dem eigenen inneren her kultiviert wird. Denn wem nutzt ein guter Charakter eines anderen, wenn nichts daran gesetzt wird, den eigenen Charakter zu entwickeln!? Da kann das Beispiel noch so gut sein, wenn es keinen guten Willen gäbe sich dieses zum Beispiel zu nehmen, dann ist zumindest das Beispiel ebenso gut oder schlecht, wie irgend etwas völlig beliebiges...

Gegebenheiten - KiW 16:6:8

Devino M., Mittwoch, 08. November 2017, 23:22 (vor 2383 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 16:6:8

Befürchte nicht, dass du unvermittelt emporgehoben und in die Wirklichkeit geschleudert wirst. Die Zeit ist gütig, und wenn du sie zugunsten der Wirklichkeit nutzt, wird sie bei deinem Übergang sanft mit dir Schritt halten. Die Dringlichkeit liegt nur darin, deinen Geist aus seiner starren Position hier herauszulösen. Das wird dich nicht obdachlos und ohne Bezugsrahmen lassen. Die Desorientierungsphase, die dem eigentlichen Übergang vorangeht, ist weit kürzer als die Zeit, die es gedauert hat, deinen Geist so fest auf Illusionen zu fixieren. Die Verzögerung wird dich jetzt mehr verletzen als zuerst, einfach weil du begreifst, dass es eine Verzögerung ist und das Entrinnen aus dem Leid tatsächlich möglich ist. Finde Hoffnung und Trost statt Verzweiflung hierin: Du könntest selbst die Illusion von Liebe nicht lange in irgendeiner besonderen Beziehung hier finden. Denn du bist nicht mehr gänzlich wahnsinnig, und du würdest bald die Schuld des Selbstverrats als das begreifen, was sie ist.
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Zeit hat man, allerdings sind die Gegebenheiten nicht beliebig, und zur gegebenen Zeit sollte die Lage so genommen werden, wie sie ist. Bedeutet, für alles gibt es seine Zeit, zusätzlich jedoch bedingt durch die Gegebenheiten.

Denn selbst wenn man sich also beliebig Zeit lassen mag, womit auch immer, so kann man nicht zusätzlich erwarten, dass man die Zeit anderer in gleicher Weise nach seinem belieben beanspruchen kann. Denn dem wäre so, wenn man erwartete, auch die Gegebenheiten hätten sich bloß nach einem selber zu richten.

So kann es also kommen, dass andere entsprechend weiter gehen und man dann mit ggf. neuen Gegebenheiten wird vorlieb nehmen dürfen oder auch müssen.

Der Ernst der Lage ist natürlich wichtiger als die persönlichen Belange oder individuellen Interessen. Denn für die letzteren bedarf es nicht mehr als eben dieser bloß, für bestimmte Gegebenheiten jedoch meist eines Zusammenspiels sowie unter Umständen verschiedener Ereignisketten die aufeinander abgestimmt wurden.

Oft wird der Fehler daher an der Stelle begangen, zu meinen, alles läge an den gewissen Individuen selbst nur. Und es wird versäumt zu beachten, dass meistens eine noch größere Rolle die Gegebenheiten spielen, wie sie im Sinne eines größeren Gesamteren zusammenlaufen.

Zeit mag also bis zu einem gewissen Grad auch illusorisch sein, doch die Gegebenheiten sind es meist nicht oder äußerst selten wohl. Und an eben der Stelle, weil diese mit dem Selbst im weitreichenden Sinne zu tuen haben, verletzt man sein Selbst oder begeht in dem Sinne Selbstverrat, wenn die Gegebenheiten außer Acht gelassen würden.

Konstituierenden Bedingungen - KiW 16:7:2

Devino M., Freitag, 10. November 2017, 01:03 (vor 2382 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 16:7:2

Die besondere Beziehung rächt sich an der Vergangenheit. Indem sie versucht, Leiden in der Vergangenheit zu beseitigen, übersieht sie in ihrer Beschäftigung mit der Vergangenheit und ihrer totalen Verpflichtung ihr gegenüber die Gegenwart. Keine besondere Beziehung wird in der Gegenwart erlebt. Schatten der Vergangenheit umhüllen sie und machen sie zu dem, was sie ist. Sie hat keine Bedeutung in der Gegenwart, und wenn sie jetzt nichts bedeutet, kann sie überhaupt keine wirkliche Bedeutung haben. Wie kannst du die Vergangenheit verändern, außer in der Phantasie? Und wer kann dir das geben, wovon du glaubst, die Vergangenheit habe es dir entzogen? Die Vergangenheit ist nichts. Suche nicht, ihr die Schuld für den Entzug zuzuweisen, denn die Vergangenheit ist vorbei. Du kannst nicht wirklich nicht loslassen, was schon vorbei ist. Daher muss es so sein, dass du die Illusion aufrechterhältst, dass es nicht vorbei ist, weil du denkst, es diene irgendeinem Zweck, den du erfüllt haben möchtest. So muss es denn auch sein, dass dieser Zweck sich in der Gegenwart nicht erfüllen ließe, sondern nur in der Vergangenheit.
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Die Vergangenheit ist vorbei. Eigentlich sehr befreiend dieser Satz, denn was vorbei ist, braucht nicht mehr die Wirklichkeit zu bestimmen, wenn man es nicht selbst in die Gegenwart einbringt und dieser zuführt.

Ja, an gewissen Auswirkungen der Vergangenheit mag man vielleicht nicht herum kommen, wenn man der Vergangenheit bereits die Zukunft eingeräumt hat.

Auch kann es vorkommen, dass man einen Teil des Künftigen, in der Vergangenheit schon aufgebraucht und die Ressourcen bereits angewendet und genutzt hat. So hat man bereits bezahlt und bekommt die Quittung dann lediglich zugestellt.

Klar kann man sich sagen, man arbeitet alles irgendwann in Ruhe ab, wenn etwas nicht ganz so leicht von der Hand gehen will oder gelingen möchte. Allerdings ist es mit fast allem so, dass es in der Gegenwart und unter den zugehörigen Gegebenheiten doch mit die wirksamsten und umfassendsten Möglichkeiten dabei hat. Welche sich auch nicht mehr mitnehmen lassen, wenn die Gegebenheiten sich verändert haben.

Man kann wohl an Vergangenheit wie Zukunft nur wenig direkt ändern, man weiß auch nicht, was wo mal hinzukommen oder entfallen kann, und dadurch die Mittel mit diesem. Oder wie weit sich etwas anders konstituiert und unter welchen Bedingungen man sich dann vorfindet.

Also bleibt einem sowieso nur zu tuen, was zu tuen ist. Und am besten dann, wenn es ansteht. Denn die Vergangenheit lässt sich nicht einholen, außer man geht rückwärtsgewandt vorwärts, und lässt damit zugleich die aktuell gegebenen und effektivsten Mittel gleich mit auf der Strecke, und die Künftigen Mittel gleich mit dazu gegebenenfalls...

Von irgendwas kommt's - BG 14:9

Devino M., Samstag, 11. November 2017, 01:57 (vor 2381 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 14:9

Yogananda:
Sattva bindet den Menschen an das Glück, Rajas an die Tätigkeit; und Tamas bindet ihn an falsche Vorstellungen, weil es seine Urteilskraft trübt.

Prabhupada:
O Nachkomme Bharatas, in der Erscheinungsweise der Tugend wird man durch Glück bedingt, in Leidenschaft durch fruchtbringende Tätigkeiten, und die Erscheinungsweise der Unwissenheit, die das Wissen des Menschen bedeckt, bedingt einen durch Verrücktheit.

Reclam:
Die "Wesenheit" verlockt zur Lust,
Die "Leidenschaft" regt an zum Tun,
Die "Dunkelheit" verwirrt den Sinn,
Und sie verführt zu faulem Ruhn.

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Von irgendwas, kommt irgend das..
und hinterher will's keiner gewesen sein!
Oder doch?

Zwar sollte man auch einfach mal was tun können, ohne all zu viel darüber erst gegrübelt zu haben, jedenfalls einerseits, andererseits ist doch der Anfang in allen Dingen durchaus elementar.

Denn das, woraus eine Initialzündung entsteht, ist auch dem jeweiligen zuzuordnen und zugehörig, woraus es wurde. Denn im weitestgehenden Sinne ist dies das Elementarteilchen von allem, und alles um jeweiliges versammelt und darauf zurückzuführen, weil ohne dieses in den meisten Fällen alles andere auch nicht wäre.

Ein anderes Beispiel ist, dass oft festgestellt werden kann, im Falle von größeren Naturkatastrophen, dass Tiere dieses vorausahnen können, und sich davon machen, soweit sie können. Vielen Menschen fehlt der Sinn dafür, und womöglich begeben sie sich sogar blindlinks dorthin, obwohl sie zuvor noch in Sicherheit waren.

Woher kommt sowas? Na von irgend was, wovon auch immer sie (an)getrieben werden, in dem Moment, denn wenig oder auch nichts, kommt von und durch nichts.

Dennoch sollte man immer darauf achten, dass möglichst viel oder alles, von einem selbst entzündet wird. Damit es das eigene Licht ist und man nicht in fremdem Licht nur unterwegs ist, und zurecht besteht, wo man steht.. und dort dann auch bestehen kann.

Ansonsten, wofür war man, wenn man's doch net war, oder nichts davon wirklich war? Und was wird sein, was nicht ist oder war? Nur so viel doch, wie und was letztlich wirklich war, und somit ist und bleibt.

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