Unterscheidung vom Teilbaren & Unteilbaren - LU (alle)

Devino M., Montag, 18. September 2017, 00:45 (vor 2433 Tagen)

Logische Untersuchungen - Edmund Husserl - 2.B. III. 1.K
§2. Einführung der Unterscheidung zwischen unselbständigen und selbständigen Gegenständen (Inhalten)

... In so weitem Sinne wird der Terminus Teil in der gewöhnlichen Rede nicht verstanden. Versuchen wir die Einschränkungen zu präzisieren, die ihren Teil-Begriff von dem unsrigen unterscheiden, so stoßen wir auf jenen fundamentalen Unterschied, welchen wir als den Unterschied der selbständigen und unselbständigen Teile bezeichnen. Wo von Teilen schlechthin die Rede ist, pflegt man die selbständigen Teile (wir sagen bezeichnend: die Stücke) im Auge zu haben. Da jeder Teil zum eigenen Gegenstand (oder, wie man auch zu sagen pflegt, "Inhalt") eines auf ihn zielenden Vorstellens werden und somit als Gegenstand (Inhalt) bezeichnet werden kann, so weist die eben berührte Unterscheidung der Teile auf eine solche der Gegenstände (Inhalte) überhaupt hin. Der Terminus Gegenstand ist dabei immer im weitesten Sinne genommen.

... Unter dem Gesichtspunkt der Zusammengehörigkeit scheiden sich die jeweils zusammen vorgestellten (bzw. im Bewusstsein zusammenseienden) Inhalte in zwei Hauptklassen: selbständige Inhalte und unselbständige. Selbständige Inhalte sind da vorhanden, wo die Elemente eines Vorstellungskomplexes [Inhaltskomplexes] ihrer Natur nach getrennt vorgestellt werden können; unselbständige Inhalte da, wo dies nicht der Fall ist.
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Möchte man überhaupt zu irgendeiner Handhabe hinsichtlich irgend eines Gegenstandes einer/unserer Betrachtung gelangen, so ist Unterscheidung ein Notwendiges. In der Unterscheidung findet also auch ein Einteilen und so in weitläufigem Sinne ein Teilen statt.

Das Teilen in diesem Sinne meint nicht zwingend ein zergliedern oder zerstückeln. Es kann genau genommen sogar in einem vereinenden Sinne gesehen werden. Indem z.B. ein Element heraus- bzw. hervorgehoben wird, welches einen Gegenstand gemeinsam mit anderen Gegenständen einer Art vereint.

Somit wird aus einem Gegenstand eine Art nach Qualitätsmerkmalen, und der Art nach ließen sich auf Funktionen zuweisen, mit welchen der Gegenstand eine Handhabe erhält, die ohne dieses Merkmal nicht gegeben wäre. So im Falle eines Werkzeugs wird aus einem Einzelgegenstand, welcher vielleicht nur als Anschauungsobjekt diente, ein Gegenstand mit dem sich in bestimmter Weise spezifische Arbeiten verrichten ließen.

Also erhielte der Gegenstand erst durch Unterteilung und im weiteren Sinne durch eine Unterordnung zu einer Art, ein Prädikat, welches ihn von einem bloß beliebigen Objekt der Sinne, zu einem Werkzeug zur handwerklichen Arbeit werden ließe.

Daran lässt sich veranschaulichen wie elementar Unterscheidungsvermögen ist. Es lässt überhaupt erst eine gesonderte Qualifizierung zu, und letztlich wird dadurch erst eine Handhabe ermöglicht. Daher hat es bei weitem nichts Teilendes im engen Sinne besehen.

Eine andere Frage wäre, wie weit eine Unterteilung tatsächlich an einem Gegenstand oder allgemeinhin einem Objekt angetroffen oder gegeben sein müsse, oder es schon genügte, wenn wir in uns selbst (d.h. in einer mehr psychologischen Weise z.B.) eine Unterscheidung vornehmen können, womit eine Handhabe dadurch bereits entsteht und ermöglicht würde?

Unterscheidung von Erlernbarem & Inhärentem - KiW 14:4:2

Devino M., Dienstag, 19. September 2017, 00:54 (vor 2432 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 14:4:2

Du, der du zur Ersten Ursache gehörst, erschaffen bist von Ihm nach Seinem Ebenbild und Teil von Ihm, du bist mehr als nur schuldlos. Der Zustand der Schuldlosigkeit ist nur die Bedingung, in der das, was nicht da ist, aus dem ungeordneten Geist entfernt worden ist, der dachte, es sei da. Diesen Zustand, und nur diesen, musst du erlangen, mit Gott an deiner Seite. Denn bis dahin denkst du immer noch, du seist von Ihm getrennt. Vielleicht kannst du Seine Gegenwart in deiner Nähe fühlen, doch kannst du nicht erkennen, dass du eins mit Ihm bist. Das kann auch nicht gelehrt werden. Das Lernen gilt nur für den Zustand, in welchem dies von selbst geschieht.
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Bleibt also die Frage zu klären, ob etwas erst entwickelt werden müsse, um da zu sein, oder ob mehr nur all das auszuräumen wäre, was etwas nicht ist, oder was an sich nicht da ist?!

Beides mag wohl stimmen oder zutreffen. Vielleicht auch abhängig wo und womit man anfängt. Oder woran man gerade ist. Möglicherweise ist beides die jeweils entgegengesetzte Seite von Einem.

Manches kann auch nur erkannt und erfahren werden, niemals jedoch vermittelt oder erlernt werden können. So als ob etwas dazu kommt, jedoch jenes, was bereits da ist, dennoch niemals antrifft und verändern kann.

Als Gegensatz wäre das Beispiel, man nimmt etwas von dem, was irgendworin bereits enthalten ist, und bietet es selbigem an, woraus dieses als kohärenter Masse bereits entstammt. Dann kann also diese Masse nicht anders, als es anzunehmen. Geschähe es nicht, dann teilt oder trennt sich die Masse von Teilen ihrer selbst. Jedenfalls wird die Annahme wohl recht leicht fallen, und doch entsteht keinerlei Zugewinn.

Im umgekehrten Falle, ist etwas inhärent, würde etwas welches keinen Anteil an der Inhärenz hat, dennoch hinzugetan, würde es nur den Inhärenten Zusammenhang dadurch behindern. Doch die Inhärenz könnte nur Raum einbüßen, aber hätte dadurch immer noch keinerlei Zugewinn.

In einer ähnlichen Weise können gewisse Dinge nicht beigebracht oder erlernt werden. Es würde alles bestenfalls in einer symbolischen Beigabe gipfeln. Doch genau genommen würde es mindestens in selbiger Weise wie es auf eine Sache deutet auch immer wieder von dem tatsächlich Vorhandenem bloß ablenken. Und je mehr man Beigäbe, umso mehr brächte es aber auch von dem ab, wovon es ja letztlich nur ein Sinnbild ist und sein soll...

Wie das Atmen - KiW 14:4:6

Devino M., Samstag, 23. September 2017, 02:51 (vor 2428 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 14:4:6

Wenn du gelernt hast, wie man mit Gott entscheidet, werden alle Entscheidungen so leicht und richtig wie das Atmen. Es bedarf keiner Mühe, und du wirst so sanft geleitet, als würdest du im Sommer einen ruhigen Weg entlang getragen. Nur dein eigenes Wollen scheint das Entscheiden so schwer zu machen. Der Heilige Geist wird nicht zögern, dir jede deiner Fragen zu dem, was du tun sollst zu beantworten. Er weiß es. Und Er wird es dir sagen und es dann für dich tun. Du, der du müde bist, wirst sehen dass das erholsamer als Schlaf ist. Du kannst deine Schuld in den Schlaf mitnehmen, aber nicht in dies hinein.
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Warum ist es denn nicht gleich so einfach, dass Gott einem alle Entscheidungen quasi richtig zu entscheiden einfach abnimmt? Und man gar nicht erst - in dem Sinne - falsch entscheiden können könnte? Nur wozu bräuchte Gott einen dann noch? Wenn dann keiner da wäre, um sei es nun, sich auf die eine oder andere Weise selbst zu entscheiden?

Oft mag es wohl gar nicht einmal so entscheidend sein, wie man sich entscheidet, denn die Wege führen nur soweit damit, wie sie überhaupt auch nur führen könnten.

Hauptsache ist, dass man sich für etwas entscheidet. Denn Gott hat sich bereits für uns entschieden, indem er alles erschaffen hat. Nun liegt es an uns, uns zu entscheiden, einen Anteil daran zu übernehmen, was bereits uns zuteil worden ist - in eben der Weise Gottes.

Ob wir uns im (vergänglichen) Verhältnis für etwas richtig oder falsch entscheiden, und man dann erkennt, ob an der Stelle ein Licht aufgeht oder nicht, sei oft nicht so entscheidend, wie man vielleicht meint. Denn wie es auch in der Bhagavad Gita heißt, viele der Geburten haben wir schon hinter uns, und es waren solche und solche darunter.

Doch wenn wir unseren Teil nicht beituen, dann ist es so, dass wir keinen Anteil an der Schöpfung haben möchten. Und mag man sich in einem Verhältnis besehen vielleicht nicht ganz angemessen entschieden haben, so ließe sich daraus immer noch eine Lektion ziehen. Doch aus dem, was nicht ist, ließe sich bloß ziehen, dass aus nichts nie mehr werden wird.

Es spielt oft eine weniger entscheidende Rolle, an welcher Position einer Lektion oder Lehre man sich also befindet, so lange es fruchtet, fruchtet es, und man lernt also diese, auf die eine oder andere Weise, aber man lernet...

Erfordernisse der Aufklärungsarbeit - KiW 14:7:2

Devino M., Sonntag, 24. September 2017, 02:30 (vor 2427 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 14:7:2

Die Suche nach der Wahrheit ist nur das ehrliche Ausfindigmachen all dessen, was die Wahrheit beeinträchtigt. Die Wahrheit ist. Sie kann weder verloren gehen noch gesucht oder gefunden werden. Sie ist dort, wo immer du auch bist, da sie in dir ist. Doch kann sie erkannt oder unerkannt, wirklich oder falsch für dich sein. Verbirgst du sie, wird sie für dich unwirklich, weil du sie verborgen und mit Angst umgeben hast. Unter jedem Eckstein der Angst, auf dem du dein wahnsinniges Glaubenssystem errichtet hast, liegt die Wahrheit verborgen. Das kannst du jedoch nicht erkennen, denn dadurch, dass du die Wahrheit in der Angst verborgen hast, siehst du keinen Grund zu glauben, dass du, je länger du die Angst anschaust, sie umso weniger siehst und dass dann desto klarer wird, was sie verbirgt.
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Ehrlichkeit mit sich und anderen, schon wäre vieles von dem was verkehrt ist, nicht mehr möglich. Denn es erhält dadurch erst die Möglichkeit aufzutreten, wenn auch Unehrlichkeit (zunächst sich selbst gegenüber) auftritt.

So gibt es zwar Verhaltensnormen, die den allgemeinen Umgang regeln und auch erleichtern. Denn sie bieten eine Basis auf der sich aufsetzen und arbeiten lässt, ohne ständig von vorne anzufangen.

Allerdings, wenn es nur in Floskeln gipfeln sollte, entsteht auch wieder die Möglichkeit ins Gesonderte und Sondersein zu gehen. Woraus mehr vorteilsbezogene Bestrebungen entstehen können, die schnell wider die Allgemeinheit oder Menschlichkeit aufgerichtet werden können.

Dabei geht es ja gar nicht darum, dass alles so offen ist, dass alle überall und bei jedermann ihre Nase in die jeweils jedem seine eigene Angelegenheiten zu stecken hätten. Nur weil man alles so offen hält wie möglich, um der Wahrheit Vorschub zu leisten. Sondern mehr geht es nur darum, wie am Beispiel des Kapitalismus, nicht den Vorteil weniger auf Kosten der Allgemeinheit zu befördern.

Nun ist es wohl alles soweit gegangen, dass nur noch eine breite Aufklärungsarbeit weiterhilft und erforderlich ist. Statt das eine gewisse Mehrheit unbekümmert vor sich hinlebt, und darauf setzen kann, dass alles schon zu allgemeinen Gunsten von selbst verläuft.

Eine aufgeklärte Allgemeinheit und Gesellschaft lässt sich dann nicht mehr so leicht hinters Licht führen. Doch bedeutet es auch, dass jeder sich bis zu einem gewissen Grad mit allem etwas befassen darf. Jedenfalls bis alles hinreichend aufgedeckt und so angeordnet wurde, dass es natürlich zunächst zu Gunsten der Allgemeinheit und nicht unberechtigterweise zu Gunsten irgendwelcher vorteilsbezogener Minderheiten von statten geht...

In Berufung seiner selbst - BG 8:22

Devino M., Donnerstag, 21. September 2017, 00:08 (vor 2430 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 8:22

Yogananda:
Durch unentwegte Hingabe, o Sohn der Pritha (Arjuna), erreicht man dieses Höchste Unmanifestierte. Er allein, der Allgegenwärtige, ist die Heimat aller Lebewesen.

Prabhupada:
Der Herr, die Höchste Persönlichkeit Gottes, der größer ist als alle, kann durch ungetrübte Hingabe erreicht werden. Obwohl Er Sich in Seinem Reich aufhält, ist Er alldurchdringend, und alles ruht in Ihm.

Reclam:
Der ewige, der höchste Geist,
Der nur durch Liebe wird erkannt -
Er ist's der alle Wesen birgt,
Der dieses All hat ausgespannt.

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Selbst wenn man bei Krishna annehmen kann, dass Er seine Entwicklung bereits in Vormenschlicher Zeit und in anderen Welten genommen hat; wie weit ließe sich sagen, dass es daher besser sei?

So mag es auch grundsätzlich sein, dass manche Welten nur noch als ein Zeugnis in den Zeugen, d.h. in der ein- oder anderen Wesenheit sich nur noch befinden und finden lassen, und darüber hinaus jedoch längst vergangen sind. Und von der Kultur und dem Entwicklungsstand jener Welten her, sei manches immer noch unerreicht und auf einem höheren Stande, als dasjenige heute und hier, doch manches als auf einem ähnlichen oder geringeren Stand sich befindend.

Wie weit ist also eine so außergewöhnliche Wesenheit wie Krishna uns tatsächlich in jeder Hinsicht ein Vorbild und Beispiel?

Tatsächlich stellt sich die Frage nicht ernstlich. Denn nicht nur, dass sich eine Wesenheit ja auch selbst weiter entwickelt über seine Ursprünge hinaus, auch ist es so, wenn sich diese ausgepannt und eine Grundlage für andere Welten in der einen oder anderen Weise bildet, und also eine gewisse erste Ursache legt, über diese gar nicht hinaus gegangen werden kann, ohne dass es diese jene mit ausdehnt.

Man kann Gott nicht austricksen, weil es nicht geht. Man kann sich jedoch selber bis zu einem gewissen Grad übers Ohr hauen, indem man sich selber allerlei glauben macht. Doch ist es auch nur soweit möglich, wie es möglich sein kann. Ganz nach dem, dass man sich selber ohne etwas als Fixierung zusätzlich zu haben nicht heben kann. Und selbst wenn, gäbe es dann nichts woran man es ausmachen oder ermessen könnte.

Daher bleibt uns das Göttliche und Höchste immer bis zu einem gewissen Grad ein ewiges Mysterium. Und ein Rätsel dahingehend, wie es eine allererste Ursache geben und wie sich etwas heben kann, ohne dass es etwas anderes gibt woran es sich fixieren kann. Vielleicht ist es aus Sicht der Introspektion im symbolischen Sinne veranschaulichungsmöglich, in dem es sich mit seinem Werk selbst zur Ausdehnung und der Erkenntnis seiner selbst darin beruft. Und eben in der Weise auf ewig, weil es keine Fixierung und keine Punkt der Aufhebung des begonnen gibt. Wie wenn eine Kraft beginnt, aber nichts ihre Wirkung mindert, sich in einem ewigen Kreislauf einfindet.

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