Verwendbarkeit und Repräsentation - LU (alle)

Devino M., Montag, 14. August 2017, 00:44 (vor 2468 Tagen)

Logische Untersuchungen - Edmund Husserl - 2.B.II.4.K.
§27. Der berechtigte Sinn der allgemeinen Repräsentation

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Die Allgemeinheit der Vorstellung soll in der Allgemeinheit der Repräsentation liegen. Dürften wir die letztere als jene neue Bewusstseinsweise verstehen, die sich auf Grund der Anschauung vollzieht, oder genauer, als jene wechselnden Modifikationen, in denen das Allgemeinbewusstsein, sei es als Bewusstsein des Spezifischen, sei es als Allheitsbewusstsein, sei es als unbestimmtes Einheits- oder Mehrheitsbewusstsein usw. charakterisiert ist: dann wäre alles in Ordnung. Die Rede von einer repräsentativen Funktion des Anschauungsbildes wäre dann insofern anwendbar, als das Anschauungsbild in sich nur ein einzelnes der betreffenden Spezies vorstellig macht, aber als Anhalt für das daraufgebaute begriffliche Bewusstsein fungiert, so dass mittels seiner die Intention auf die Spezies, auf die Allheit der Begriffsgegenstände, auf ein unbestimmt Einzelnes der Art usw. zustande kommt. In gegenständlicher Hinsicht könnte dann auch der anschauliche Gegenstand selbst als Repräsentant für die Spezies, für die Klasse, für das unbestimmt intendierte Einzelne usw. bezeichnet werden.

Was von den illustrierenden Anschauungsbildern gilt, gilt auch von den Namen, wo sie ohne illustrative Beihilfe "repräsentativ" fungieren. So gut das Bedeutungsbewusstsein sich auf Grund inadäquater und schließlich von eigentlicher Exemplifizierung weit entfernter Anschauung entfalten kann, so gut auch auf Grund der bloßen Namen. Der Name ist Repräsentant, das heißt dann nichts anderes, als dass seine physische Erscheinung Träger der betreffenden Bedeutungsintention ist, in welcher das begriffliche Objekt intendiert ist.
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Im weitläufigen Sinne kann man annehmen, dass überhaupt die Verwendung von Etwas, dieses zu einem Gegenstand von Repräsentation, also zu einem Gegenstand eines Allgemeinsinns macht.

Vom Stand des Allgemeinsinns her ist ein wirklicher Urheber von Etwas oder vor allem einer Idee nicht immer leicht auszumachen. Denn wer könnte ernsthaft behaupten der erste zu sein, der etwas dachte? Ohne sich sicher sein zu können, dass nicht doch schon in früheren Zeiten dieses bereits vorgestellt oder gedacht worden wäre. Eher könnte wohl gesagt werden, wer die Verwendung von Etwas neu oder in einem Zusammenhang oder für etwas bestimmtes begründet. Vielleicht ließe sich der Urheber eines Gegenstandes dann schon eher ausmachen.

Doch was bedeutet Verwendung genau genommen? Wenn wir nun das Weltall hierzu hernehmen, was bedeutet es für einen materiellen Gegenstand hinsichtlich der Zersetzung? Dieser ist ja mehr oder weniger wie konserviert für eine unbestimmte Zeit. Innerplanetar findet eine Zersetzung dagegen sehr schnell statt. Die Zersetzung ist jedoch genau genommen bloß ein Verwerten und somit auch ein Verwenden. So ist alles in einen Kreislauf befindend und ein ständiger Prozess findet statt, in welchem also nahezu und so gut wie alles einen Gebrauch und Nutzen dadurch erfährt und zumindest irgend eine Art von Verwendung.

Aus der Repräsentanz fürs Allgemeine lässt sich die größtmögliche Verwendung erkennen. Wenn alles was da besteht, durch ein Wesen zuförderst hervorgebracht worden ist, und wenn die größte Verwendung, so einem Wesen zugeordnet werden kann, dann ist das jeweilige Wesen, in seiner Rolle der Repräsentant dessen. Und so ist jeweiliges auch in irgend einer Rolle zu diesem Wesen.

Ob es also nun in der Aura oder sich als eine Zelle in irgend einer Art von Körperlichkeit befindet, es lässt sich in irgendeiner Weise doch zuordnen wie und wohin und womit etwas zusammenhängt. Denn immer ist also auch etwas da, was den Zusammenhalt aller Dinge bewirkt, so dass sie sich in ihrer Vielheit nicht bloß zusammenhanglos zerstreuen, sondern in einem intelligenten Kreislauf eingebunden sind.

Darin lässt sich auch die Wichtigkeit oder eine gewisse Notwendigkeit des Zusammenspiels aller Dinge erkennen. Auch warum es entscheidend ist, dass für manches eine Ursache gesetzt wird (ein Agieren, anstelle von bloßem Reagieren), für manches jedoch besser nicht. Wie und wofür sich etwas verwenden lässt, und warum es zu anderem nichts taugt u.dgl.v.m.

Wenn ein Glaube Kinder kriegt - BG 17:28

Devino M., Mittwoch, 16. August 2017, 00:12 (vor 2466 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 17:28

Yogananda:
O Partha (Arjuna)! Jedes Opfer oder Geschenk und alle asketischen Übungen, die man ohne Glauben (Hingabe) macht, werden "Asat" genannt. Sie sind sowohl in dieser als auch in der jenseitigen Welt wertlos.

Prabhupada:
Alles, was ohne Glauben an den Höchsten als Opfer, Wohltätigkeit oder Buße getan wird, o Sohn Prithas, ist nicht von Dauer. Es wird "asat" genannt und hat weder im gegenwärtigen noch im nächsten Leben Nutzen.

Reclam:
Doch Opfer, Spenden, Buße, Tat,
Wenn ohne Glauben sie vollbracht,
Sind hier wie nach dem Tod "a-sat",
Weil ohne segensreiche Macht.

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Nicht wenige sind es wohl, die in der Überzeugung herumlaufen und der Ansicht sind, man müsse sie zu etwas durch einen Beweis erst überzeugen, und dann würden sie auch Glauben.

Nun jedoch die Frage, wäre es tatsächlich dann ihr Glaube? Oder gehörte der Glaube dann lediglich dem Beweisgegenstand? Und ist es überhaupt dann auch noch ein Glaube? Oder handelt es sich dann vielleicht um Technik, Wissenschaft, oder eine Art von Themenkreis, welcher einen eigenen Erweis erbringt und bereits in dieser oder anderen Hinsicht durch einen anderen Glauben erfunden und aufgebaut wurde?

Doch hätte das ja dann wenig mit dem Glauben an sich, oder mit dem individuellen Glauben zu tuen. Ausgenommen denjenigen und dessen, der gegebenenfalls dieser Themenkreis bereits begründet hatte, und dies vielleicht schon vor geraumen Zeiten. So dass es für so normal und natürlich erachtet wird, dass man es nicht mehr länger in Betracht zieht, dass auch dieses irgendwann nicht bestand und durch einen, der es dachte und glaubte, erzeugt worden war.

Dabei ist Glaube bis zu einem gewissen Grad so wie ein Sinn. Und man könnte also auch sagen, so lange ich etwas nicht höre, gibt es dieses auch nicht. Fügte man noch hinzu, dass man etwas nur hört, wenn man auch im Hörbereich der Schalwellen und der Tonquelle ist, dann wäre es absurd anzunehmen, es bestünde nur deswegen nicht, weil man es dadurch nicht hört, indem man sich gar nicht in dessen nähe befindet.

Doch sehr viel anders ist es mit dem Glauben auch nicht unbedingt bewandt. In dem man an etwas glaubt, begibt man sich in dessen nähe. Wenn es dieses, woran man glaubte, überhaupt nicht gäbe, wäre es im äußersten Falle nicht tragischer, als dass man sich lediglich einer Einbildung hingäbe.

Doch Glaube bedingt auch, dass mehr aus etwas werden kann. Vergleichbar mit rein Körperlichen Übungen oder bloß Mechanischen Vorgängen, ohne das überhaupt darüber hinaus mehr dahinter stünde. Oder dass diese, und sei es sogar nur zufällig, tatsächlich Kosmischen Bezug und Bedeutung bekämen.

Sammlung die aus Ruhe entsteht - BG 5:7

Devino M., Donnerstag, 17. August 2017, 01:00 (vor 2465 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 5:7

Yogananda:
Kein Makel (keine karmische Schuld) haftet an einem heiligen Menschen, der tätig ist, sich um göttliche Vereinigung (Yoga) bemüht, sein Ichbewusstsein (durch seelische Wahrnehmung) besiegt, Herr seiner Sinne ist und sein Selbst im Selbst aufgehen fühlt, das alle Wesen durchdringt.

Prabhupada:
Wer in Hingabe handelt, wer eine reine Seele ist und wer Geist und Sinne beherrscht, ist jedem lieb und jeder ist ihm lieb. Obwohl ein solcher Mensch stets tätig ist, wird er niemals verstrickt.

Reclam:
Den, der der "Andacht" sich geweiht,
Sein ganzes Selbst geläutert hat
Und aller Wesen Sein umfasst,
Befleckt nicht mehr beim Tun die Tat.

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Welcher Teil einer Summe soll der Summe gelten, und welche ganze Summe einem Anteil?

Dasjenige, was in allem seinen Anteil hat, steht nicht für das, was nur dem Einzelnen Bedeutung verleiht.

Das was nur von individuellem Dasein ist, ist ohne das Individuelle von keiner weiteren Bedeutung.

Indem man alles gibt, ohne für sich etwas behalten zu wollen, darin ist man von allem befreit.

Hat man alles gegeben, ist die Ruhe eine selige.

In der Ruhe liegt die Kraft, weil die Kraft eine Summe dessen darstellt, was aus der bestimmten Ruhe an Sammlung hervorgebracht werden konnte.

Jedenfalls so, oder so ähnlich, und wenn es noch nicht anders wurde, ist es immer noch ganz so, oder so ähnlich...

Mut zur Glut - KiW 13:3:11

Devino M., Donnerstag, 17. August 2017, 23:41 (vor 2464 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 13:3:11

Im Frieden brauchte er nichts und bat um nichts. Im Krieg forderte er alles und fand nichts. Denn wie könnte die Sanftmut der Liebe auf seine Forderungen anders reagieren, als in Frieden zu scheiden und zum Vater zurückzukehren? Wenn der Sohn nicht im Frieden bleiben wollte, konnte er überhaupt nicht bleiben. Denn ein verdunkelter Geist kann nicht im Lichte leben; er muss sich einen Ort der Dunkelheit suchen, an dem er glauben kann, er sei, wo er nicht ist. Gott hat nicht zugelassen, dass dies geschehe. Du aber hast verlangt, dass es geschehe, und deshalb hast du auch geglaubt, dass es so sei.
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Alles gedeiht dort am besten, wo es gemäß seiner Natur die besten Nährstoffe oder Lebensbedingungen vorfindet. Im Grunde scheidet sich das Schlechte von selbst vom Gutartigen, weil es so weniger in seinen Trieben und seiner Art von Natur gehemmt wird, meidet es von selbst das Gute.

Und dies ist auch gut so. Vor allem für alles was zu der Sonnenseite hin geneigt ist. Denn alles andere scheidet sich früher oder später von selbst.

Ein Beispiel wäre da die Langeweile. Es gibt da etwas, was sich also langweilt, weil es die Ruhe nicht verträgt. Das liegt daran, dass die Ruhe nicht verwirklicht wurde und im jeweiligen wenig oder überhaupt nicht enthalten ist. Wird dieses nicht nachgeholt, dann wird jeweiliges mit aller Vehemenz die Ruhe meiden wollen. Also hat auch die Ruhe, ruhe vor dem, was da störet, in dem es nicht zur Ruhe kommen möchte.

Eigentlich auch klar, entweder kann etwas die bestimmte Frequenz in sich harmonisieren und halten, oder wird damit immer wieder in Widerstände und Konflikte geraten.

Daher ist es auch natürlich, dass alles Finstere die Dunkelheit suchen wird. Daher hat alles was zum Licht hin gedeiht, vielleicht eine Begegnung mit diesem oder jenem, was da zur Finsternis hin gedeiht, aber eigentlich nur, weil es aneinander vorbei möchte. Von dem her braucht man nur klar Stellung beziehen, und vieles klärt sich überwiegend von selbst.

Nur Lau sollte man nicht sein, wie es heißt. Entweder heiß oder kalt. Das Heiße lässt sich gleich veredeln, das Kalte lässt sich abtöten. Es mag zwar nicht gut ausgehen mit dem Kalten, aber dann ist man es auch wenigstens gleich los. Während mit dem Lauen zunächst weder das eine noch andere anzufangen wäre...

Einheit als eine Frage der Liebe - KiW 13:5:1

Devino M., Sonntag, 20. August 2017, 01:32 (vor 2462 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 13:5:1

Ich habe gesagt, dass du nur zwei Gefühle hast: Liebe und Angst.
Das eine ist unveränderbar, wird aber fortwährend mit andern ausgetauscht, da es den Ewigen von den Ewigen geschenkt wird. In diesem Austausch wird es ausgedehnt, denn es vermehrt sich, indem es gegeben wird.
Das andere Gefühl hat viele Formen, denn der Inhalt individueller Illusionen ist höchst unterschiedlich. Doch sie haben alle eines gemeinsam: Sie sind alle wahnsinnig. Sie sind aus Anblicken gemacht, die nicht gesehen, und aus Geräuschen, die nicht gehört werden. Sie lassen eine private Welt erstehen, die sich nicht mit anderen teilen lässt. Denn sie haben nur für ihren Macher Bedeutung, und daher haben sie überhaupt keine Bedeutung. In dieser Welt bewegt ihr Macher sich allein, denn nur er nimmt sie wahr.

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Wie viel Nähe ist überhaupt gut und wie viel braucht der Mensch davon?

Weder ist es gut von allem zu wissen, ebenso wenig auch alles (mit) zu teilen, noch will man überhaupt alles mitbekommen. Oder etwa nicht? Von dem abgesehen, was ohnehin nur für irgend einen ist, bringt es keinem anderen etwas, dann hat es letztlich auch keine Bedeutung für irgendwen sonst. Ob es also mehr oder weniger existiert, ist unwesentlich für jedermann sonst.

Wenn man sich vorstelle, es gäbe alles nur noch in der Weise, dass man es mit anderen teilte bzw. teilen müsste, oder gemeinsam hätte, und ohnedem gäbe es überhaupt nichts mehr. Damit könnte wohl fast jeder noch mehr in den Wahnsinn getrieben werden, wenn es um die weniger oder nicht-teilenswerten Dinge ginge. Man möchte also gewiss nicht alles in irgendeiner Art von Einheitsbrei haben.

Davon abgesehen will alles Erlebte verarbeitet werden. Auch das, was man über jemanden weiß oder zu wissen meint, trägt ja nicht unwesentlich zum Umgang bei. Denn es gibt ja allerlei Vorstellungen (vielleicht auch aus dem gemeinsam Erlebten) die man mit anderen verknüpft. Jedenfalls auch dieses so lange, bis man es aufgearbeitet hat und ggf. durch andere Vorstellungen ersetzt. Es ist daher schon gut so, dass sich gar nicht alles (mit)teilen lässt, von dem, was man gar nicht braucht, als auch von der Art der Beschaffenheit.

Also ist die Einheit eine Frage der Liebe. Nicht in der Weise des gefühlvollen verwurschtelns von allem, sondern dadurch, dass es in der Liebe ist und von Liebe an sich zeugt. Denn alles andere will man letztlich doch nicht haben oder behalten. Wenn also alles abgelegt ist, und die Seele in ihrer eigenen Natur steht, dann bleibt Liebe und Einheit ist von selbst da.

Somit ist es doch so, dass man am Ende nur das Liebevolle und die liebenswerten Dinge, und überhaupt nur die Liebe, oder dasjenige, was in Liebe erschaffen wird, miteinanderteilen möchte. Daher ist es erforderlich alles abzulegen, was nicht in der Liebe ist, bevor es wirkliche Einheit gibt oder geben kann.

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