Der ästhetische Sinn der Natur - KdU (alle)

Devino M., Montag, 08. Mai 2017, 01:38 (vor 2566 Tagen)

Kritik der Urteilskraft - I. Kant - § 58 Vom Idealismus der Zweckmäßigkeit der Natur sowohl als Kunst, als dem alleinigen Prinzip der ästhetischen Urteilskraft
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Was aber das Prinzip der Idealität der Zweckmäßigkeit im Schönen der Natur, als dasjenige, welches wir im ästhetischen Urteile selbst jederzeit zum Grunde legen, und welches uns keinen Realism eines Zwecks derselben für unsere Vorstellungskraft zum Erklärungsgrunde zu brauchen erlaubt, geradezu beweiset: ist, dass wir in der Beurteilung der Schönheit überhaupt das Richtmaß derselben a priori in uns selbst suchen, und die ästhetische Urteilskraft in Ansehung des Urteils, ob etwas schön sei oder nicht, selbst gesetzgebend ist, welches bei Annehmung des Realisms der Zweckmäßigkeit der nicht stattfinden kann; weil wir da von der Natur lernen müssten, was wir schön zu finden hätten, und das Geschmacksurteil empirischen Prinzipien unterworfen sein würde. Denn in einer solchen Beurteilung kommt es nicht darauf an, was die Natur ist, oder auch für uns als Zweck ist, sondern wie wir sie aufnehmen. Es würde immer eine objektive Zweckmäßigkeit der Natur sein, wenn sie für unser Wohlgefallen ihre Formen gebildet hätte; und nicht eine subjektive Zweckmäßigkeit, welche auf dem Spiele der Einbildungskraft in ihrer Freiheit beruhete, wo es Gunst ist, womit wir die Natur aufnehmen, nicht Gunst, die sie uns erzeigt. Die Eigenschaft der Natur, dass sie für uns Gelegenheit enthält, die innere Zweckmäßigkeit in dem Verhältnisse unserer Gemütskräfte in Beurteilung gewisser Produkte derselben wahrzunehmen, und zwar als eine solche, die aus einem übersinnlichen Grunde für notwendig und allgemeingültig erklärt werden soll, kann nicht Naturzweck sein, oder vielmehr von uns als ein solcher beurteilt werden: weil sonst das Urteil, das dadurch bestimmt würde, Heteronomie, aber nicht, wie es einem Geschmacksurteile geziemt, frei sein, und Autonomie zum Grunde haben würde.

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Wie es vom geringen Eingeweihten-Bewusstsein aus, oder auch vom Uneingeweihten, kaum anders zu erwarten ist, als dass gewisse Selbstsüchte und Tendenzen dahin vertreten sind, weil dieses dem Bewusstseinsgrad und Umfang dessen Inhalts und Zuwendung gebräuchlicher Interessen entspricht, so ist es der Natur eigen, eigenen natürlichen Gesetzen und Regeln zu folgen.

Bei einem Eingeweihten wird zwar das Werk im wesentlichen von ihm zuerst vollbracht, die Zuwendung und das Interesse an gewissen Dingen aufzugeben, doch dauerhaft liegt der Sinn darin, dass mehr im Gewahrseinsbereich aufgenommen und was als die eigene Natur fortgeführt wird. Daher alles frühere persönliche Bestreben dadurch aufgehoben und darin abhanden geht, weil sich die Ausrichtung gänzlich auf andere Dinge verlagert.

Also kann es der allgemeinen Natur nicht eigen sein, unserem ästhetischem Empfinden oder Vorstellungen an sich entsprechen zu wollen, wenn diese nicht einmal einen Sinn für unsere Ideen oder unser Interesse diesbezogen wahrnehmen kann.

Zwar ist nicht auszunehmen, in dessen Anbetracht, dass sie (die Natur) einem höheren Evolutionsziel zustrebend sich bis zu einem gewissen Grad auch sich nach dem Menschlichen Geiste strecken und richten mag, doch weniger hat dieses zunächst mit unserem ästhetischen Sinn und noch weniger mit unserem Geschmack sodann gemein.

Damit es auf Molekularebene überhaupt im Ansatz dazu kommen kann, dass Natur z.B. die Pflanzenwelt, einen Sinn für unsere ästhetische Ansichten oder in dem Falle auch Absichten bekommen kann, bedarf es einer Vermittlung. Das heißt, wir müssten uns kenntlich machen und uns wohl die dafür erforderliche Zeit nehmen, um eine Übertragung auf geistigem Wege zustande zu bekommen.

1. Da die Natur nichts umsonst erschafft, wird es erfordern, dieses in Form eines Zweckes für die Natur abzubilden, weniger also in der Weise, weil es bloß unserem Geschmack gemäß sei.

2. Es müsste auch der Natur gemäß sein, also von dieser als machbar gelten. Wobei es für Pflanzen nicht ungewöhnlich also ist (gerade bei Blumen), schöne Blüten zu treiben.

3. Man müsste die Zuwendung der Pflanze erwecken, für uns und unsere Ästhetische Vorstellung und eine Akzeptanz und Übernahme dieser erreichen.

Die Unvoreingenommenheit und Heteronomie, wie es für ein Geschmacksurteil erforderlich sei, wäre in dem Zusammenhang natürlich unerheblich, wenn es uns nicht um ein Urteil geht. Also wenn es mehr nur um eine Steigerung der Ästhetischen Sinneskultur von Seiten der Natur und zu dieser hin, ginge.

Zwar ist die Frage, ob unser Sinn nun eine Steigerung für die natürliche Vorgehensweise der Natur wäre, doch auch der Natur mag der Hauch des Geistes nicht fremd sein. Auch ist eine gewisse tatsächliche Heteronomie und Naturverbundenheit in Zukunft denkbar, in der die Blumenwelt tatsächlich den ästhetischen Sinn des Menschen und einer höheren Zweckbestimmung im Zusammenhang eines größeren ästhetischen Sinnesbewusstseins und einer Teilhabe daran nicht abgeneigt und so vielleicht bald angetroffen werden kann und wird.

Einheit heißt Loslösung - BG 15:7

Devino M., Dienstag, 09. Mai 2017, 02:37 (vor 2565 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 15:7

Yogananda:
Ein ewiger Teil Meines Selbst, das sich als lebende Seele in allen Wesen offenbart, zieht die sechs Sinne an - darunter das Sinnesbewusstsein -, die alle in Prakriti ruhen.

Prabhupada:
Die Lebewesen in der bedingten Welt sind Meine ewigen fragmentarischen Teile. Aufgrund ihres bedingten Lebens kämpfen sie sehr schwer mit den sechs Sinnen, zu denen auch der Geist gehört.

Reclam:
Es unvergänglich' Teil von mir
Wird zu den Seelen in der Welt,
Er zieht an sich der Sinne Schar,
Die die "Natur" in sich enthält.

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Aufgrund des bedingten Lebens, wird im eigentlichen ums Überleben gerungen und gewunden, vieles bloß angstbedingt, denn ehe das Bedingte Leben bereit ist sich selbst zu erkennen, fürchtet es sich zu sehr davor und zieht doch den Tod sogar noch vor, weil es sich zu sehr vor sich selber fürchtet und vor der Erkenntnis, doch nicht mehr bedingt zu sein.

Der Geist zieht die Sinne an sich, die ihm entsprechen, und ist zugleich der Sinn auch selbst, der sich anzieht und als außer sich erfährt. Von seiner Stätte aus, ist der Geist der, der die Sinne anzieht, nicht von seiner Stätte aus, ist er es selbst, der angezogen wird. Wobei Manas als Sinngebender/Sinnverleihender Geist, etwas anderes ist, als der reine Geist. Der Geist muss sich von seiner reinen Stätte aus erkennen, dann in allem wiederfinden, und zu seiner Stätte losgelöst zurückkehren, um Einheit zu verwirklichen.

Das Thema Einheit ist leider oft etwas ausgelutscht, denn es wird zu häufig ohne tiefergehenden Sinn gebraucht und bezieht sich meistens nur auf die Gleichheit von Interessen, und im Versuch von einer Seite zur anderen etwas überzeugen zu wollen, wie es im Sinne einer Mehrheitsfindung nach Masse bloß zählt. Nicht wenig jedoch geht gerade da der eigentliche Sinn der Einheit auch wieder verloren, weil sich der Zweck bereits darin erschöpft.

Daher ist Einheit mehr noch Losgelöstheit, denn nichts was wirklich sich in Einheit erkennt, strebt noch länger einer Einheit zu!

Psychologisch gesehen heißt Einheit, wenn etwas keine weitere Bedeutung hat, die ein Interesse bindet, als wie es der Sachse selbst bloß entspricht und aus dieser hervorgeht. Nachdem eine Beziehung hergestellt wird, besteht also kein Interesse etwas groß zu begrüßen, noch irgend ein Wunsch es zu verändern, weil selbiges in Frieden in einem ruhen kann.

Nebst Geistiger und die Einheit des reinen Geistes, und Psychologischer Einheit, ggf. noch die der bloßen Interessengleichheit, gibt es noch die Atomare Einheit. Das ist allerdings wohl mehr ein Prozess von langen zyklischen Entwicklungen. Denn dass heißt erst wirkliche Einheit, die keinen Widerspruch oder Gegensatz mehr kennt. Zudem gibt es wohl auf jeder Kosmischen Ebene ein Atom, was den langen Zyklus auf sich nimmt und mit der Einheit im Gepäck wird der Zyklus abgeschlossen.

Es ist die Klärung des Atoms und Verwirklichung, in dem sämtliche Seins-Ebenen durchlaufen werden. Indem erst etwas angesammelt wird, was ungleich dem ist, was bereits enthalten ist, also auch zunächst in der entwickelten Bereitschaft dieses erkennen zu wollen. Dann in einem langen Integrationsprozess, in dem selbiges in sich entwickelt wird, von dem, was zunächst außer sich gefunden wurde. Und schließlich in der Loslösung davon, nachdem alles erkannt und durcherfahren wurde, wird die Einheit erreicht.

Wird dann auf atomarer Basis noch etwas Gleichartiges angetroffen, was bereits verwirklicht in der Atomaren Struktur enthalten ist, dann wird es in Einheit angetroffen und zugleich besteht jederzeit eine Loslösung, weil es nichts mehr darin zu entdecken gibt was nicht in der eigenen Atomaren Struktur bereits enthalten wäre und doch findet dann das vollständige Erkennen seiner Selbst im anderen erst statt, was die vollständige Einheit auch ausmacht.

Allerdings wenn man bedenkt, wie viele kosmische Ebenen (7x7), wovon uns ja nur die äußersten materiellen Unterebenen, der 7ten kosmischen Ebene als Erfahrungsbasis, bis hin zu den Logoi, bloß zugänglich sind, und selbst Wesenheiten wie der Planetenlogos weitestgehend bloß durch diese 7te kosmische Ebene und deren Unterebenen ihren Entwicklungsprozess machen (jedenfalls auf die Erde bezogen), und der Sonnenlogos mehr nur wesentlich darüber hinauszugehen vermag, und über welchen langen Zyklus hinweg sich darin ihre Entwicklung vollzieht, dann hat man eine vage Vorstellung, welche Entwicklung 'der Einheit' die Atomaren Elemente auf sich nehmen.

Vielleicht liegt auch darin die umfassendere Bedeutung dessen, was es heißt, dass die Ersten die Letzten sein werden. Und was es dann wohl bedeuten mag, eine weitentwickelte Atomare Strukturen mit sich zu führen und so erst die tiefgehende Bedeutung der Einheit leibhaft erfahren zu können.. und wieso Einheit wohl letztendlich Loslösung bedeuten dürfte...

Die Stimme für Gott - KiW 5:2:3

Devino M., Mittwoch, 10. Mai 2017, 01:33 (vor 2564 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 5:2:3

Das Prinzip der Sühne und die Trennung begannen zur selben Zeit. Als das Ego gemacht wurde, legte Gott den Ruf nach Freude in den Geist. Dieser Ruf ist so stark, dass sich das Ego immer auflöst, wenn Er ertönt. Deshalb musst du dich entscheiden, eine von zwei Stimmen in dir zu hören. Die eine hast du selbst gemacht, und diese stammt nicht von Gott. Die andere aber ist dir von Gott gegeben, Der dich bittet, nur auf sie zu hören. Der Heilige Geist ist in einem ganz buchstäblichen Sinn in dir. Sein ist die Stimme, die dich dorthin zurückruft, wo du vorher warst und wieder sein wirst. Es ist sogar in dieser Welt möglich, nur diese Stimme und keine andere zu hören. Es braucht Bemühen und große Bereitwilligkeit zu lernen. Es ist die letzte Lektion, die ich gelernt habe, und Gottes Söhne sind ebenso gleich als Lernende wie als Söhne.
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Vieles ist eigentlich zu simpel und wird oft deswegen nicht verstanden. Um Würde zu empfangen, spricht man würdevoll. Und das ist auch schon alles.

Aus diesem Grunde spricht die Stimme für Gott, zugleich das Göttliche in jedem an, soweit dieses möglich ist, und in ähnlicher Weise wird also empfangen. Die Stimme des (negativen) Ego glaubt gar nicht erst daran dieses erreichen zu können, weil es bereits die Verleugnung selbst vertritt. Also spricht es gern am falschen Ort und zur falschen Zeit und in unredlicher Weise.

Und jede Stimme ruft das hervor, was insgesamt davon angesprochen wird. Meist ruft das Ego nach Prügel, und bekommt es diese, so kündet es davon, dass es ja bereits sagte, dass dieses passiert, um sich so selbst in jeder falschen Überzeugung zu festigen. Doch resultiert alles nur aus dem, wofür es zeugte und wonach es entsprechend seiner Rede forderte.

Wie auch die Natur sich ihren Weg bahnt, und nichts überflüssig erzeugt, und nur das was dieser den Weg ebnet, über Stock und Stein hinweg. So ist von dieser abgesehen bei allem intelligiblen Leben kaum etwas da, was nicht auf einem Gedanken basiert, der zuvor erzeugt und ins Leben gerufen, bezeugt und vertreten, und im Glauben aufrecht erhalten wurde. Dies kann einmal dadurch sein, weil man nicht anders kann, oder dadurch, dass man nicht anders will.

Also gibt es eine Quelle und eine Ebene, welcher ein Gedanke entspringt, und so findet darin Aufgang, Ausgang und auch Niederschlag dessen statt. Die Stimme für Gott, ist bei Gott und mit Glauben. Die Stimme für das Ego, ist die Stimme ohne Glauben, denn das Ego selbst ist ohne Glauben.

Wie Christus Jesus auch sagte: Nicht das, was in den Mund hineingeht, sondern das was aus ihm hinausgeht, verunreinigt einen Menschen. Das gesprochene Wort bezieht mehr ein, als nur den Magen und Verdauungstrakt. Mehr ist es, als bloße Körperfunktionen. Denn wenn man an Gott glaubt, dann lernt man bereitwillig. Ist es nicht so und könnte es denn anders sein, als nur so?

Gottesdienst - KiW 16:1:1

Devino M., Freitag, 12. Mai 2017, 01:09 (vor 2562 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 16:1:1

Sich einfühlen bedeutet nicht, sich im Leiden zu verbinden - denn genau das musst du ablehnen zu verstehen. So deutet nämlich das Ego die Einfühlung, und diese Deutung wird immer dazu benutzt, eine besondere Beziehung herzustellen, in der das Leiden geteilt wird. Das Einfühlungsvermögen ist für den Heiligen Geist sehr nützlich, vorausgesetzt, du lässt es Ihn auf Seine Weise nutzen. Seine Weise ist ganz anders. Er versteht Leiden nicht und möchte, dass auch du lehrst, das es unverständlich ist. Wenn Er durch dich in Beziehung tritt, tritt Er nicht durch dein Ego mit einem anderen Ego in Beziehung. Er nimmt am Schmerz nicht teil, weil Er versteht, dass die Heilung des Schmerzes nicht durch wahnhafte Versuche erreicht wird, in ihn hineinzugehen und ihn dadurch zu lindern, dass der Wahn geteilt wird.
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Wäre der leichteste Weg der lehrreichste, so würde aller Fortschritt auf dem Weg bleiben, und nicht in dem, der den Weg erfolgreich zuende schreitet.

Christus Jesus sprach einst: "wer der größte unter euch sein möchte, sollte der größte Diener unter euch sein!". Dies kann vom Ego nicht verstanden werden. Doch selbst ein König dient vollständig seinem Königreich, in der Weise wie er König von diesem sein möchte. Tut er nicht so, so ist er kein König davon. Denn ein König lässt sich allein an seinem Königreich bemessen, nicht an einer aufgesetzten Krone (welche lediglich ein Symbol für ein Königreich darstellt).

So werden alle durchgängig vom Weg gebracht und fortgeführt, was in ihnen noch nicht hinreichend gereicht und entwickelt wurde. Dem Dummen reicht nämlich die Dummheit schon, dem Fortschrittlichen der Fortschritt, dem Diener vollständiger Dienst. Wir alle jedoch sind Diener Gottes, was sich von selbst versteht oder es jedenfalls sollte.

Das Ego will ebenso verstanden werden, wie Gott, doch bietet es nichts, außer dem Egoisten das Ego an. Damit findet das negative Ego bereits seine Erfüllung. Denn welchen Grund hätte es sonst vom Elend zu überzeugen, nur um einer Berechtigungsgrundlage wegen? Denn gibt es nicht, was den Frieden Gottes stört, dann hat das Ego aufgehört!

Dabei pocht der Schwächling ebenso sehr auf Gerechtigkeit und ruft darnach, wie es auch der Gerechte tut. Der Schwächling um sie bloß für sich geltend machen zu wollen, der Gerechte um sie an sich geltend zu machen. Jeder sieht darin seine Berechtigungsgrundlage, wie es dem Umfang seines Fassungsvermögens entspricht.

Drum hat jeder nur so viel wie er geben kann und auch bereit ist zu geben. Dies sieht man wohl kaum irgendwo deutlicher, als am Bespiel von Gottes und dem des Ego. Gott teilt sich und gibt allen alles, das Ego will die anderen teilen, weil es ansonsten nichts von sich zu teilen vermag. Der Ruf und die Sprache mag oft ähnlich klingen, doch wichtiger ist das Ursache und Quelle stimmen...

Eignung des Miteinanderteilens - KiW 5:4:3

Devino M., Sonntag, 14. Mai 2017, 02:55 (vor 2560 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 5:4:3

Jeder liebevolle Gedanke, der von irgendeinem Teil der Sohnschaft gehegt wird, gehört jedem Teil. Er wird mit anderen geteilt, weil er liebevoll ist. Miteinanderteilen ist Gottes Art zu erschaffen und auch die deine. Das Ego kann dich fern vom Himmelreich in der Verbannung halten, aber im Himmelreich selbst hat es keine Macht. Ideen des reinen Geistes verlassen den Geist nicht, der sie denkt, noch können sie miteinander in Konflikt stehen. Ideen des Ego jedoch können miteinander in Konflikt stehen, weil sie auf verschiedenen Ebenen auftreten und auch gegensätzliche Gedanken auf derselben Ebene einschließen. Es ist unmöglich einander zuwiderlaufende Gedanken mit anderen zu teilen. Du kannst nur die Gedanken mit anderen teilen, die von Gott sind und die Er für dich bewahrt. Und aus solchen ist das Himmelreich. Die anderen bleiben bei dir, bis der Heilige Geist sie im Licht des Himmelreichs neu gedeutet und auch sie des Miteinanderteilens wert gemacht hat. Wenn sie genug geläutert worden sind, lässt Er zu, dass du sie weggibst. Die Entscheidung, sie mit anderen zu teilen, ist ihre Läuterung.
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Vollständiges miteinanderteilen, bedeutet vollständiges heilen. Zum einen, weil es nichts zulässt, was nicht gemeinsam ist, und zum anderen, weil es nicht zulässt, was nicht geläutert ist, und so auch nicht des Teilens in dieser Weise würdig bleibt.

Die Bedeutung ist viel weitreichender, als bloß oberflächliche Interessenübereinkunft oder alles was die Möglichkeiten körperlicher Nähe oder Mitteilsamkeit körperbezogener Inhalte anbetrifft.

Es lässt sich einfach an der Wirkung feststellen, geht man nicht vollständig geheilt daraus hervor, dann war es noch kein vollständiges teilen.

Und es ist auch gar nicht sinnvoll, dass alles geteilt würde, denn ein Pfuschklumpen ist ja schon hinreichend zum aufarbeiten, bräuchte man also dazu noch gemeinsame Pfuschklumpen? Nein, sicherlich nicht.

Wenn man so will, ist wohl außer einer verhältnismäßige künstliche Einheit, echte Einheit kaum bekannt und bedarf eines ziemlichen Gesinnungswandels zunächst, und doch ist Einheit die Wirkung des Gesinnungswandels selbst.

Anderen Geistes werden, und eines Geistes sein, erfordert, dass der Geist gleich ist in der Eignung des Miteinanderteilens. Das nichts darin ist, wo es nicht hingehört und was sich nicht teilen lässt, als auch die Gesinnung so ist, dass sie des vollständigen Teilens fähig ist.

Empirische Konsequenzen des Psychologismus - LU

Devino M., Donnerstag, 11. Mai 2017, 02:06 (vor 2563 Tagen) @ Devino M.

Logische Untersuchungen - Edmund Husserl -
1.B. 4.K. Empirische Konsequenzen des Psychologismus
§ 29. Fortsetzung. Sigwarts Lehre

Sind begriffliche Vorstellungen fließend, d.h. ändert sich bei Wiederkehr "desselben" Ausdrucks "der" begriffliche Gehalt der Vorstellung, so haben wir im logischen Sinne nicht mehr denselben, sondern einen zweiten Begriff, und so bei jeder weiteren Änderung einen neuen. Aber jeder einzelne für sich ist eine überempirische Einheit und fällt unter die auf seine jeweilige Form bezüglichen logischen Wahrheiten. Wie der Fluss der empirischen Farbeninhalte und die Unvollkommenheit der qualitativen Identifizierung nicht die Unterschiede der Farben als Qualitätenspezies tangiert, wie die Spezies ein ideal Identisches ist gegenüber der Mannigfaltigkeit möglicher Einzelfälle (die selbst nicht Farben sind, sondern eben Fälle einer Farbe), so verhält es sich auch mit den identischen Bedeutungen oder Begriffen in Beziehung auf die begrifflichen Vorstellungen, deren "Inhalte" sie sind. Die Fähigkeit, ideierend im Einzelnen das Allgemeine, in der empirischen Vorstellung den Begriff schauend zu erfassen und uns im wiederholten Vorstellen der Identität der begrifflichen Intention zu versichern, ist die Voraussetzung für die Möglichkeit der Erkenntnis. Und wie wir ein Begriffliches im Akte der Ideation schauend erfassen - als die eine Spezies, deren Einheit gegenüber der Mannigfaltigkeit tatsächlicher oder als tatsächlich vorgestellter Einzelfälle wir einsichtig zu vertreten vermögen - so können wir auch die Evidenz der logischen Gesetze gewinnen, welche sich auf diese, bald so oder so geformten Begriffe beziehen. Zu den "Begriffen" in diesem Sinne von idealen Einheiten gehören nun auch die "Sätze", von denen das principium contradictionis spricht, und so überhaupt die Bedeutungen der Buchstabenzeichen, die in den formelhaften Ausdrücken der logischen Sätze benutzt werden. Wo immer wir Akte begrifflichen Vorstellens vollziehen, da haben wir auch Begriffe; die Vorstellungen haben ihre "Inhalte", ihre idealen Bedeutungen, deren wir uns abstraktiv, in ideierender Abstraktion bemächtigen können; und damit haben wir auch überall die Möglichkeit der Anwendung der logischen Gesetze gegeben. Die Geltung dieser Gesetze ist aber schlechthin unbegrenzt, sie hängt nicht davon ab, ob wir uns wer immer begriffliche Vorstellungen faktisch zu vollziehen und sie mit dem Bewusstsein identischer Intension festzuhalten, bzw. zu wiederholen vermag.
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Wir sprechen zwar für gewöhnlich im Sinne der für uns gemäßen Bedeutung, sollten es aber ins Auge fassen, dass wir im wesentlichen die hierzu vorhandene Vorstellung im anderen ansprechen oder ggf. eine entsprechende aufrufen und hervorbringen. Wir tuen also in den meisten Fällen gut daran, im Sinne einer einheitlichen Sprache, eine klare Anschauung zu intendieren, die irgend eine Allgemeingültigkeit besitzt. Denn so oder anders, wird entweder diese Anschauung aufgerufen oder eine ggf. völlig willkürliche Vorstellung. Nicht wenig fällt bei jedem gesprochenem Wort also bereits unter die Äquivokation.

Im Falle der Kommunikation unter Seelen entfällt solcherlei dadurch, weil der meist Empirische Sachverhalt mit der Empfindung auf Basis einer Introspektion übermittelt wird, aufgrund der tatsächlichen Einheit und Wesensgleichheit entfällt sowohl das Körperliche als Transmitter, ebenso entfällt auch aller wörtlicher und buchstäblicher Interpretationsspielraum. Und mehr zählt dann die Ausdrucksstärke im Sinne der Klarheit der Seele selbst und gemäß Intention u.ä.

Daher ist die Beschränktheit im Fassungsvermögen primitiver Wesensart bis zu einem gewissen Grad Segen wie Fluch. Würden gewisse Tore weit geöffnet stehen, wäre der Untergang näher, als die Erlösung für jegliches bedingte Leben. Was bei der Betrachtung des Umstandes notweniger Pflege noch deutlicher hervorgehoben werden kann.

Geht einer in etwas ein, pflegt es nicht, so wird es in gleicher Weise dem direkten Umfeld aufgebürdet. Oft wäre es dann besser, es bliebe ganz unberührt. Ähnlich verhält es sich auch mit dem, wenn man etwas anspricht, dann wird nur das erreicht, was da ist, auf welche Art auch immer es gepflegt sei oder noch gar nicht berührt wurde. Was sollte auch sonst erreicht werden können, als dann sich antreffen ließe? War es noch gar nicht eröffnet oder angefasst worden, wird also etwas erweckt und steht darin oder findet sich darin vor, dann wird es meist zunächst damit nicht umzugehen wissen, und schon ist also allerlei Hilfe Not angesagt.

Man kann fast immer davon ausgehen, wenn es nichts bis dato gab an der jeweiligen Stelle, dass es zunächst an sich schon in keiner geordneten Verfassung sich vorfinden lässt. Ist es angefasst oder etwas erweckt und es findet sich keine Wesenheit, die dieses pflegt oder es würde von der Allgemeinheit bis zu irgendeinem Grad weiter geführt, übernommen und weitergetragen werden, dann wird es verpfuscht und verschrottet letztlich. Ist dann nur die Frage, ob es sinnvoll war, es überhaupt anzurühren und musste es auch sein?

Noch etwas anderes ist es, wenn etwas vorgepflegt übergeben wird, mit hinreichender Instruktion, gerade wenn danach laut gerufen wird (wie es oft noch wenig entfaltetem und erfahrenem Wesen entspricht), dann aber nicht gepflegt wird und so völlig verpfuscht, dass es zusammenklumpt oder in sich zusammenschrumpft, dann bürdet man sich die Verwirklichung dessen selbst auf.

Pfusch lässt sich an vielem ausmachen, einmal und oberflächlich besehen vom Inhalt her, dann der Form nach was die Beschaffenheit auszeichnet, ebenso und weitreichender ist es der Energie nach. Es ist nicht bloß etwas nicht ordentlich zu machen, mehr noch heißt es in dem Sinne, dass es weitreichende Auswirkungen, sichtbar, hörbar, ja sogar riechbar nach sich ziehen kann, abhängig dessen, was verpfuscht wird. Vor allem aber lässt sich dahingehend die Energie erkennen, und immer dann in der Weise, wie es keiner gebrauchen kann und es sich weiter noch verwenden ließe. Vergleichbar ist also mit dem, wenn gesprochene Begriffe einfach keinen Sinn oder überhaupt keinen Zusammenhang ergeben, so, nur noch weitschichtiger und weitreichender auf jeweils seine Art und Weise abhängig des verursachten Pfusches.

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