Der Instinkt der Seele - BG 13:24 (alle)

Devino M., Montag, 17. April 2017, 02:12 (vor 2587 Tagen)

Bhagavad Gita 13:24

Yogananda:
Um das SELBST im Selbst (im geläuterten Ego) durch das Selbst (den erleuchteten menschlichen Geist) zu schauen, folgen einige dem Weg der Meditation, andere dem Weg der Erkenntnis und wieder andere dem Weg selbstlosen Handelns.

Prabhupada (13:25):
Einige erkennen die Überseele in ihrem Innern durch Meditation, andere durch die Entwicklung von Wissen und wieder andere durch Tätigkeiten ohne fruchtbringende Wünsche.

Reclam:
Wohl mancher hat durch Sinnen sich
Des Geistes Anblick schon genaht,
Durch Grübeln schaun ihn andere
Und wieder andere durch die Tat.

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Die Seele ist grundsätzlich damit beschäftigt, dass Licht werde und Licht in alle Angelegenheiten gebracht wird, und sitzt im übertragenen Sinne alles im Lichte der Erkenntnis aus.

Selbst alles Böse kann diesem auf Dauer sich nicht widersetzen, ohne weniger zu werden. Entweder es flieht daher (meist in Anbetracht seiner selbst), oder es wird mit umgewandelt. Denn durch das Erkenntnislicht, welches die Seele wirft, erkennt alles, was weniger Licht abgibt, all den Schmerz und den Leid, welcher meist entsteht, weil zu wenig im Sinne der eigenen Seele gehandelt wird/wurde.

Der natürliche Instinkt der Seele ist im gewissen Sinne das Licht, worin diese sich natürlich bewegt und erfährt, auszudehnen. Dies hat wiederum zur Folge, dass die Seele sich all jenes sucht und anzieht vom nächsten Umfeld, wo am meisten Licht benötigt wird. Und dies hat wiederum zur Folge, dass der Instinkt der Seele dienen heißt.

Daher nimmt die Seele meist allerlei (nennen wir es) Ungerechtigkeit (als Kategorie an sich) auf sich (vom subjektiven Verhältnis her) für welche sie meist am wenigsten etwas kann, um dieses ans und ins Licht zu führen. Wenn es selbstverschuldet ist, dann ist es kein Dienst, sondern man zieht sich selbst bloß aus dem Karma heraus, was man verursacht hatte.

Etwas durcherfahren und empfinden im Geiste höherer Erkenntnis reicht, denn es gibt ja weitere intelligente Begleiter, die zu allem weiteren beisteuern, wenn man es zulässt und durchlässt. Da sind z.B. die kosmischen Strahlen mit ihren Qualitäten, die in natürlicher Weise Wunder wirken.

Warum es überhaupt erforderlich wird und woran es im gewöhnlichen Erlebnisprozess scheitert und mangelt, ist meist nur falsch gesetzte Identität und die Dinge zu persönlich zu nehmen und zu bewerten, statt überpersönlich sich ausagieren zu lassen.

Nur wie löst und heilt man dieses, was dessen bedarf und bereits zu viel und zu aufgeblasen wurde durch übermäßige Überbetonung? Ganz ohne es anzusprechen, weil es meist dadurch nicht weniger wird, im Sinne eine weiteren Zuerkennung und somit einer eingeräumten Stellung für jenes, was bereits zu viel ist? Durch noch mehr dienen, wenn auch nur aufgrund der Gewissheit, das Rechte zu tuen (und nicht immer, weil man es so toll findet)!

Und woher nimmt man die Gewissheit, das Rechte zu tuen? Durch Erkenntnis, die von mehr Licht herrührt welches hereinscheint. Denn die Seele erfährt die Ungerechtigkeit der Persönlichkeit, die Persönlichkeit erleidet das Ungemach der Seele mit im Gegenzug, und auf Dauer gesehen, wenn beides sich zu vereinen suchte.

Dabei spielt der Weg auch keine Rolle, ob durch Tätigkeit ohne fruchtbringende Wünsche (weil diese kaum von der Seele ausgehen und meist nur von dieser wegführen), Meditation, oder dem Entwickeln von Wissen. Letztlich, in rechter Weise ausgeführt, bedingt alles davon (alle diese Wege) das mehr Licht werde und somit Erkenntnis und Einsicht vermittelst der Seele hinzukommen.

Erlöserfunktion Zeit - KiW 3:2:5

Devino M., Dienstag, 18. April 2017, 00:47 (vor 2586 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 3:2:5

Nichts kann gegen einen Sohn Gottes obsiegen, der seinen Geist in die Hände seines Vaters befiehlt. Indem er dies tut, erwacht der Geist aus seinem Schlaf und erinnert sich seines Schöpfers. Jedes Gefühl der Trennung verschwindet. Der Sohn Gottes ist Teil der Heiligen Dreieinigkeit, doch die Dreieinigkeit Selbst ist eins. Es gibt keine Verwechslung innerhalb Ihrer Ebenen, weil Sie eines Geistes und eines Willens sind. Dieser ungeteilte Zweck erschafft eine vollkommene Integration und begründet den Frieden Gottes. Indessen kann diese Schau nur von den wahrhaft Unschuldigen wahrgenommen werden. Weil ihr Herz rein ist, verteidigen die Unschuldigen die wahre Wahrnehmung, anstatt sich gegen sie zu verteidigen. Da sie die Lektion der Sühne verstehen, sind sie ohne den Wunsch, anzugreifen, und daher sehen sie wahrheitsgemäß. Das ist gemeint, wenn es in der Bibel heißt: "Wenn er offenbar wird (oder wahrgenommen wird), werden wir ihm gleich sein, denn wir werden ihn sehen, wie er ist."
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Im wesentlichen nimmt man nur das in gleicher Weise wahr, was einem gleicht. Dies geschieht dann entweder Körperübergreifend in Erkennung der Gleichheit, oder unter Einbeziehung zumindest mehrer Körper. Die Wahrnehmung eines Inhalts nach Art eines bestimmten Körpers besagt meist nichts, von einem selber abgesehen, dann meist auch nur vom aktuellen Zustand und der Verfassung, und ist allgemein gesehen daher mehr trennend und von geringem Aufschluss.

Die andere aufschlussreiche Möglichkeit ist die Empfindung der Kraft und Energie nach, welche auch mehr körperübergreifender Art ist, wenngleich auch meist nur auf einen aktuellen Zustand bezogen. Von diesem her lässt sich dennoch einiges deduzieren, weisen Gebrauch vorausgesetzt.

Nur wer kann schon von sich behaupten, er nähme Gott selbst in weitreichender und umfassender Weise wahr? Und doch sollte man nichts gegenteiliges behaupten, weil man nicht weiß, was alles in einem wohnt. Und auch nicht dass es von dem her einen Grund und Anlass gäbe, sich in irgendwelche Minderwertigkeitskomplexe flüchten zu wollen. Selbst sogar wenn man daher in allem, worin man sich nicht im Göttlichen erkennen mag, als in der Leere und nicht in der Wahrheit gefestigt annehmen und bloß vermuten kann.

Und doch ist das Göttliche in uns allen zugegen, daher sollte man auch achtsam und achtungsvoll mit sich selber umgehen. Natürlich wird man dazu neigen, wenn man mal etwas ausgefressen haben sollte, dafür entschuldigende Gründe und Möglichkeiten zu suchen dieses zu rechtfertigen oder zu erklären, statt es der Natur der Sache zu überlassen oder zu übergeben.

Oft kann eben dieses schlimmer noch sein, als das allgemeinhin Entstandene oder was angestellt wurde. Denn das eine kann aus einer Konstellation und Begebenheit heraus entstanden sein, welche gar nicht allein in der eigenen Handlungsweise liegt, das andere wäre aber leicht wider das Göttliche in einem gewendet und würde das bezeugen suchen was hinsichtlich Diesem gar nicht als wahr gilt. Wobei letzteres daher für den eigenen Geist zeugte, man selber aber nur für die Natur und wider den eigenen Geist sich zu spalten versuchte, obwohl man vielleicht gar nicht wüsste, was etwas bedeutet oder woraus heraus entstanden war.

Somit wäre es eine Verwechslung der Ebenen, aufgrund falscher Identitätsannahmen. Die Rettung liegt darin, dass Natur sich auflöst und vergeht, wir uns aber nicht von dem lossprechen können, was wir selbst nicht erschaffen haben, d.i. von unserem Schöpfer sich absprechen zu können, der in uns ist, so wie wir Teil seiner Schöpfung sind.

Vieles also ist nur eine Frage der Zeit, so lange Zeit eine Funktion im Lernen einnimmt, und dazu auch noch eine Erlösende. Wie gut also, dass es für manchen Irrtum die Zeit überhaupt gibt, bis die Stunde für diesen geschlagen hat.

Verklärung - KiW 3:3:6

Devino M., Mittwoch, 19. April 2017, 00:54 (vor 2585 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 3:3:6

Richtige Wahrnehmung ist notwendig, bevor Gott die direkte Kommunikation mit Seinen Altären aufnehmen kann, die Er in Seinen Söhnen errichtet hat. Dort kann Er Seine Gewissheit kommunizieren, und Seine Erkenntnis wird Frieden ohne Fragen bringen. Gott ist kein Fremder für Seine Söhne, und Seine Söhne sind keine Fremden füreinander. Die Erkenntnis war sowohl vor der Wahrnehmung als auch vor der Zeit da und wird sie schließlich ersetzen. Das ist die wirkliche Bedeutung von "das A und das O, der Anfang und das Ende" und "Ehe Abraham wurde, bin ich". Die Wahrnehmung kann und muss stabilisiert werden, Erkenntnis aber ist stabil. Aus "Fürchte Gott und halte Seine Gebote" wird "Erkenne Gott und nimm Seine Gewissheit an".
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Es liegt ja bloß bei einem selber, ob man Gott nun als einen strafenden oder einen gütigen sehen möchte. Und demgemäß wird man sein Tuen und Handeln ausrichten.

Dabei ist die größere Wahrheit zunächst immer die, die länger überdauert, und meist weiteren Bestand hat, als bloß dies eigener Meinung oder Ansicht entspräche. Also auch wird der Ursprung außerhalb dem liegen, was zuvor endet, und so auch länger bereits war, als nun die Zeitspanne von dem, was darin eingebettet liegt.

Bevor es also auch nur etwas zum bestrafen geben könnte, müsste zunächst etwas sein, was erschaffen wurde. Das Erschaffen ist ein Akt der Liebe, also war Liebe zuvor da. Da das länger überdauert, was eine größere Schlaufe hat, und also ebenso früher war, bleibt die Liebe also auch länger bestehen, als irgend eine Strafe (wenn es diese denn gäbe, vielleicht in Form einer Verklärung und erleiden dessen, was nicht einem entspricht), währen wird. Auch wenn dies nur eine Simplifikation sein soll, um ein bestimmtes Prinzip vorzustellen.

So kann man also immer darauf vertrauen, dass alles gut wird, auch wenn nicht in allen Teilen, und doch war das auch dann nicht anders zu erwarten. Das was in Sorge darum geriete, hinsichtlich seins Fortbestandes, ist man nicht wirklich selbst. Denn was man selbst ist, nimmt man nicht als eine Art von Inhalt war. Aller Inhalt jedenfalls ist vergänglich, soweit es alles Formleben betrifft.

Warum sollte also einen der Lauf der Natur, welcher unvermeidlich und im gewissen Sinne vorbestimmt ist, einen in Sorge geraten lassen? Es lässt sich nur das mögliche Werk verrichten, allerdings auch nur, soweit wie es verrichtet wird.

Verklärung ist die Gewissheit über das, was in einem ist, und das, was man selbst ist. Es ist die Erlösung des Lebens von der Form. Unvermeidlich von der Natur her, doch die Gewissheit ersteht erst aus dem, dieses wahrhaftig zu erkennen. Zuvor ist es die Erwartung erhoffter Dinge, wie es hiernach noch weitere Dinge sein werden, bis zum Erweis und der vollständigeren Gewissheit von dem was vor einem liegt und das was hinter einem liegt, und von dem was war und dem was bleibt. Und dem, wie man es nicht anders wollen wollte, nachdem das bestimmte Werk vollendet wurde.

Vom Geiste stammen wir her - KiW 3:4:6

Devino M., Donnerstag, 20. April 2017, 00:03 (vor 2585 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 3:4:6

Die Fähigkeit, wahrzunehmen, ermöglichte den Körper, weil du etwas und mit etwas wahrnehmen musst. Deswegen schließt Wahrnehmung einen Austausch oder eine Übersetzung ein, deren die Erkenntnis nicht bedarf. Die deutende Funktion der Wahrnehmung - eine verzerrte Form der Schöpfung - gestattet es dir so dann, deinen Körper als dich selbst zu deuten im Versuch, aus dem Konflikt, den du herbeigeführt hast, zu entrinnen. Der reine Geist, der erkennt, lässt sich mit diesem Machtverlust nicht in Einklang bringen, weil er der Dunkelheit nicht fähig ist. Dadurch wird der reine Geist für den gespaltenen Geist beinahe unerreichbar und völlig unerreichbar für den Körper. Daraufhin wird der reine Geist als Bedrohung wahrgenommen, weil Licht die Dunkelheit einfach dadurch tilgt, dass es dir zeigt, dass sie gar nicht vorhanden ist. Die Wahrheit wird den Irrtum immer auf diese Weise überwinden. Das kann kein aktiver Berichtigungsprozess sein, weil, wie ich bereits betonte, die Erkenntnis nichts tut. Sie kann als Angreifer wahrgenommen werden, kann aber nicht angreifen. Das, was du als ihren Angriff wahrnimmst, ist deine eigene vage Einsicht, dass du dich jederzeit an die Erkenntnis erinnern kannst, weil sie nie zerstört worden ist.
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Körper ihrer Art nach werden weitestgehend dadurch bedingt, weil es einen Geist gibt, der sie gebrauchen möchte, und nicht erst ist ein Körper, worin dann ein Geist hineinkommt. Auch Organe sind im wesentlichen ihrer Funktion nach entstanden, wie ein Geist da war, der sich in der Weise auszudrücken suchte und dann Mittel und Wege des Ausdrucks fand bzw. erzeugte.

So würde etwas an Körpern und Organen nicht mehr länger gebraucht, und sich kein Geist finden, der derlei bedürfte, würde sich jeweiliges rückbilden und sich ggf. neues und anderes dann entwickeln, wie ein Geist sich zu dessen Gebrauch aufstellte. Von demher kann man sagen, dass das Aussehen der Menschlichen Gattungsart sich in natürlicher Weise durch den inneren Bewohner und gemäß dessen Geist, und also den Geistern die wir sind, verändert und verändern wird. Vor allem auf längere Sicht hin.

Diese Veränderungen sind sogar von der Tragweite, dass ein heutiger Mensch, solche Menschen, wie sie vor 100.000 Jahren waren, und auch solchen, wie sie in 100.000 Jahren sein werden, gar nicht mehr als Menschen ansehen oder erkennen würde. Da bräuchte man nicht einmal mit Bewohnern anderer Welten kommen, die nach ihrem Geiste und der Anpassung ihrer Weltbegebenheiten nun eine ihnen gemäße Verkörperung mit sich führen.

Wie Bedrohlich dieses nun scheinen mag, nach äußeren Maßstäben besehen, ist da nicht die tiefinnerste Erkenntnis womöglich noch von größerer Bedrohung? Wenngleich auch dieses vom jeweiligen Stande abhängen mag. Und wenn nun Mensch mit Mensch bereits nur schwierig zu einem Übereinkommen zu kommen vermag, wie sieht es denn aus, wenn man darüber hinaus zu schreiten gedächte?

Wollte man sich dem reinen Geiste annähern, dann wohl im Beispiele gesprochen, besser mit hinreichend verwirklichter Reinheit. Denn wie wahrscheinlich wäre sonst, dass dies, was nicht von der Art und Weise ist, von ebenjener Reinheit in Stücke gerissen und zerfetzt würde? Und dabei wäre nichts da, wem man dann den Namen des Bösen geben wollte und könnte.

So mag Erkenntnis als selbst keinem Angriff führend zugeordnet werden, wohl aber das, was erkannt würde, nicht wenig dazu beitragen können, jedenfalls bei jedem Geiste, der diesem nicht gewachsen wäre. Und auch dafür gäbe wohl bereits hinreichend Beispiele, wie die des Finsteren Mittelalters nicht wenig nach dieser Art aufzudecken weiß...

Sanftes Joch und leichte Last - KiW 3:5:5

Devino M., Freitag, 21. April 2017, 00:09 (vor 2584 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 3:5:5

Erkenntnis steht nicht der Deutung offen. Du kannst zwar versuchen, Bedeutung zu "deuten", doch steht dies stets dem Irrtum offen, weil sich die Deutung auf die Wahrnehmung der Bedeutung bezieht. Solche Ungereimtheiten sind die Folge von Versuchen, dich gleichzeitig als getrennt und als nicht getrennt zu sehen. Es ist unmöglich, eine derart grundlegende Verwechslung vorzunehmen, ohne deine allgemeine Verwirrung noch zu vergrößern. Möglicherweise ist dein Geist sehr raffiniert geworden, doch wird er - wie es immer der Fall ist, wenn Methode und Inhalt getrennt werden - für den vergeblichen Versuch genutzt, aus einer ausweglosen Sackgasse zu entrinnen. Raffinesse ist von der Erkenntnis völlig geschieden, weil Erkenntnis keiner Raffinesse bedarf. Raffiniertes Denken ist nicht die Wahrheit, die dich frei machen wird, du aber bist frei von dem Bedürfnis, dich darin zu betätigen, wenn du bereit bist, es loszulassen.
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Zu seiner Zeit des Wandels auf Erden sagte Christus Jesus, "mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht". Denn es war die Zeit religiöser Eiferer, die zwar eine rein formelle und dogmatische Auffassung der Schriften besaßen, sie im Herzen jedoch nicht lebten.

Zu dieser Zeit forderten diese sogenannten Schriftgelehrten, dass das Volk um sie ihnen das vorlebt, was sie aus den Schriften ersannen, und damit wurde das Volk in vielerlei Weise geknechtet. Hätten diese Gelehrten die Wahrheit soweit verinnerlicht, dass es mehr als nur dogmatisch gewesen wäre, hätte auch das Volk dieses an ihrem Beispiel erkennen und wesentlich leichter darnach leben können. So wurde es aber wider das Volk angewandt, in Erwartung dessen, was selbst von den religiösen Eiferern nur auf oberflächliche Weise vorgeführt wurde, ohne dass es auch nur im geringsten einen Hilfe für das Volk dieser Zeit gewesen wäre.

Zu jener Zeit stellte also Christus Jesus sich hin, und lehrte, dass es auf die Wahrheit im Inneren weitestgehend nur ankäme, und es nicht darum ginge überhaupt etwas zu tuen, ausgenommen die innere Erkenntnis zuzulassen, die einen von all diesem frei machen würde, was an äußerem Zwange zugesetzt werden könnte.

Die Wahrheit, im Sinne reiner Erkenntnis hebt sich selbst. Diese erwartet von einem überhaupt nichts, was zu tuen wäre, im Sinne einer Bürde oder Last. Gerade noch weniger als Tuen, d.h. nichts wider die Erkenntnis zu stemmen. Denn genau das macht es aus, was einen umgedreht vernommen, und so muss es dann wohl sein wenn man sich wider Erkenntnis aufbäumte, dazu bringen wollte, dass man etwas tuen müsste. Nämlich das eigens aufgeworfene Hindernis zu umgehen, welches einem vorführt, dass man Abseits der größeren Wahrheit und gespalten von dieser sei und so in Zugzwang wäre dorthin zu gelangen. Allerdings kann man sich aus dieser umfassenden Wahrheit gar nicht erst entfernen, und somit gibt es weder Weg noch Distanz dorthin.

In Wahrheit braucht man nichts zu tuen, als zu erkennen und die Erkenntnis zuzulassen. Wahrheit bleibt sich zwar gleich, ist dennoch aber immerwährende Erkenntnis, wie nichtig und banal diese auch sei, ganz abhängig von dem, womit man es zu tuen hätte in dem Moment oder wovon man umgeben wäre und eben darauf bezogen.

Und nur was man im Inneren erkennt, wenn auch nur subjektiv, ist auch das, was man ausstrahlt. Und so wird die Last leicht, die sich im gewissen Sinne selbst zu stemmen vermag und das Joch sanft, welches sich selbst zu führen weiß. Und allso ist Erkenntnis, wenn sie genommen wird, wie sie vor sich steht, und wenn sie keiner Deutung bedarf, weil sie in einem ist, wie um einen, ohne dass etwas sie daran hinderte zu leuchten und zu strahlen nach dem ihr gemäßen Licht.

Auf lange Sicht - BG 13:31

Devino M., Samstag, 22. April 2017, 02:15 (vor 2582 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 13:31

Yogananda:
O Sohn der Kunti (Arjuna), da das Höchste Selbst, das Unwandelbare, anfanglos und frei von allen Eigenschaften ist, handelt Es nicht und wird von keinen Handlungen berührt, obgleich Es im Körper weilt.

Prabhupada (13:32):
Diejenigen mit der Sicht der Ewigkeit sehen, dass die unvergängliche Seele transzendental und ewig ist und sich jenseits der Erscheinungsweisen der Natur befindet. Trotz ihres Kontaktes mit dem materiellen Körper, o Arjuna, tut die Seele nichts und ist auch nicht verstrickt.

Reclam:
Der ewige, der höchste Geist,
Ohn' Anfang, ohne "Eigenschaft",
Wird nicht befleckt und handelt nicht
Auch in des ird'schen Leibes Haft.

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Nicht kann es darum gehen, nicht zu handeln, weil es bequemer ist. Man sollte sich zunächst immer wieder aufs neue klar zu machen bemühen, zu erkennen, wo man jeweils steht und worin und woran man ist, was sich gelegentlich oder auch häufiger ändern kann. Denn nimmt man etwas einfach als gegeben hin und setzt es im voraus an, ist es selbiges wie mit bloßen Meinungen, die jedoch meist gerade nicht das sind, was da vorzufinden ist, denn es wäre dann ja nicht bloße Meinung, sondern hätte einen direkten Bezug zum jeweiligen.

So hat man auch das Höchste erkannt, handelt man dennoch, jedenfalls was die/alle Körperlichen Umstände anbetrifft, denn dieses ist nicht ausgenommen nach seiner Natur stets tätig zu sein, auch wenn dann etwas ist und erkannt sein mag, was untätig bleibt. Dieses ist dann zusätzlich da, und alles andere nicht bloß verschwunden oder man aller anderen Verantwortung dadurch enthoben. Auf natürlichere Weise erkennt man, dass die höheren Seelischen Bedingungen anders gestaltet und geartet sind, und eben deswegen unberührt aus allem hervorgehen und verbleiben, selbst wenn man mit allem anderen weiterhin tätig ist.

Auch sollte man sich nach seinem Stand zunächst versichern, ob man in der Stellung auch ist, über gewisse Dinge zu urteilen oder sie ins Feld führen zu dürfen, ohne dass es nur mit einem selber in der Weise lediglich darum bestellt wäre. Denn selbst wenn man über etwas urteilt, vielleicht in der eitlen Vorstellung sogar, man würde allein dadurch bereits über diesen Dingen stehen, heißt es noch lange nicht daher schon, dass man diese überhaupt erfüllt oder erreicht hat.

Ehrlichkeit mit sich und an sich ist wahrlich nicht immer leicht, wie es oft gemeint sein möchte. Wäre dem so, dann bräuchte auch keinem auch nur irgend etwas gesagt oder erklärt zu werden, ohne dass dieses bereits erkannt wäre und keiner Sprache mehr bedürfte. Geschweige denn, dass etwas ausführlich und eingängig bekannt wäre, wenn es dennoch kein verständiges Ohr anträfe, noch eine tatkräftige Hand, bloß weil es nicht dem belieben entspräche, und dem, was gehört werden wollte, auch dann wäre es ein Zeugnis in dieser oder jener Weise.

Nun ist es aber so, dass jeder für sich selber einstehen wird. Unabhängig allem, was woher zugetragen wurde, und ob man sich für oder gegen dieses oder anderweitig entschiede. Man entschied sich ja also doch immer für etwas, und eben dieses führt einen zu diesem oder jenem, und so ist man dann diesen oder jenes Sinnes, und all so und genau damit wird man auf lange Sicht einstehen (dann spielte es auch keine Rolle, was woher zugetragen wurde, ob man für oder wider diesem war, es zählt nur, was aus einem selbst begründet hervorging).

Und bliebe man nur im Undefinierbaren, so hat man keine Verwirklichung am Ende von dem, was definierbar ist und hätte auch keinen wirklichen Anteil, könnte auch dann darum darüber nicht wirklich Urteilen. Es zeugte dann, wenn man nicht an das ginge, was von einem erwartet wird (nach eigenem inneren Sinne und höheren Wesens her), dass man womöglich nicht den Mut hatte, sich seiner eigenen Befähigung und Möglichkeiten und seiner Kräfte zu bedienen (was ja doch der Sittlichkeit und sogar eigener Pflicht entspräche). Es zeugte also nicht gleich von hohem Entwicklungsstand, wenn man sich zu fein für wäre und nicht daran ginge die eigenen Hände und Füße und alle Organe auch wirklich ausgiebig zu gebrauchen.

Und das, was unberührt und unveränderlich bleibt an Seelischem Anteil, ist eben dieses was Zeugnis für oder wider einen selbst ablegen wird. Denn immer war dieses von größerer Beharrlichkeit (um nicht sogleich von Ewigkeit zu sprechen) zugegen und wusste von allem, auch warum man so und nicht anders an etwas herangegangen ist, und so richtet sich letztlich jeder selbst, gemäß allem, was einem innewohnt und nach dem, was man also ausführt in irgend einer Weise.

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