Zur Veränderung der Welt beitragen - BG 7:19 (alle)

Devino M., Montag, 23. Mai 2016, 00:10 (vor 3154 Tagen)

Bhagavad Gita 7:19

Yogananda:
Der Weise erreicht Mich nach vielen Inkarnationen und erkennt: "Der Herr ist allgegenwärtig!" Solch ein Erleuchteter ist schwer zu finden.

Prabhupada:
Wer nach vielen Geburten und Toden tatsächlich in Wissen gründet, ergibt sich Mir, da er weiß, dass Ich die Ursache aller Ursachen und dass Ich alles bin. Solch eine große Seele ist sehr selten.

Reclam:
Durch Wiederkunft geläutert, naht
Dann der Erkennende sich mir,
Und "Vasudeva ist das All",
Denkt er, der schwer zu finden hier.

---
Man kann sich einen packenden Film anschauen und hinterher immer noch davon mitgenommen, ja im gewissen Sinne eingenommen sein. So dass man es bis zu einem gewissen Grad nach außen transportiert und projiziert. So als würde quasi etwas aus dem Film womöglich an der nächsten Ecke auf einen lauern oder womöglich daher kommen oder dass man selber bestimmte Verhaltenszüge aus dem Film nachahmt, weil man davon so begeistert ist.

Diesem nicht ganz unähnlich, allerdings wahrnehmender Art, verhält es sich mit dem Erfassen dessen, was das Seelische oder gar das Göttliche hinter allem ausmacht. Es ist ja jederzeit im Grunde da, nur man selber nicht bewusst darin.

Im Grunde genommen hat man doch schnell bereits genug damit zu tuen, Sorge dafür zu tragen, dass die Ordnung, nach welcher alles bei einem angeordnet d.h. administriert ist, und was man vielleicht über Jahre (oder womöglich Jahrhunderte?) angeordnet hat, aufrechterhalten bleibt, allein damit man nicht ständig mit jeder Einzelheit zu tuen hat, weil diese quer steht, mit der man sich bereits mal ausgiebig auseinander gesetzt hatte.

Mit hinreichend Party machen, vielleicht auch schon mittels eines Films, irgend welcher Rauschmittel u.ä., oder wenn man sich gar nicht darum kümmert und nur vor sich hinlebt, kann man sich das ein und andere an innerer Ordnung durchaus schnell oder auch langsam ruinieren. Im gewissen Rahmen ist ja vieles erlaubt, aber doch nicht alles von Vorteil.

Es bedarf so einiger Ordnung, bis man in die Bereiche kommt, die nicht unbedingt auffällig auf sich aufmerksam machen, wie die notwendigen Dinge im Leben, die einen schnell auch beschäftigen, wenn sie mal quer stehen oder schief laufen. Daher kommt man auch nicht gerade zufällig an viele dieser eher subtileren Dinge und umso weniger, wenn alles andere nicht geordnet ist und sauber oder glatt verläuft.

Die eigene Welt erst in Ordnung bringen und halten, bevor man daran geht, die umfassendere Welt verändern zu wollen, die ja doch nicht unwesentlich mit der eigenen inneren verbunden ist und darin sich auch die Wechselwirkung spiegelt. So kommt man ja in vieles rein oder auch wieder raus, indem man allem voran, es in sich ordnet oder anders anordnet.

Keiner kann wohl sagen, es gäbe nicht genug zu tuen für ihn, wie für jeden anderen, zuerst wohl bei sich und dann an sich und dann vielleicht auch allgemein für alle...

Annahmen und Wirklichkeit - KiW 12:1:1

Devino M., Montag, 23. Mai 2016, 23:19 (vor 3153 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 12:1:1

Dir wurde gesagt, dass du dem Irrtum keine Wirklichkeit verleihen sollst, und die Art und Weise, das zu tun, ist ganz einfach. Wenn du an den Irrtum glauben willst, müsstest du ihm Wirklichkeit verleihen, denn er ist nicht wahr. Die Wahrheit aber ist von sich aus wirklich, und um an die Wahrheit zu glauben, brauchst du nichts zu tun. Verstehe, dass du auf nichts direkt reagierst, sondern auf deine Deutung davon. Deine Deutung wird somit zur Rechtfertigung für deine Reaktion. Deswegen ist es riskant für dich, die Motive anderer zu analysieren. Wenn du beschließt, dass jemand tatsächlich versucht, dich anzugreifen oder dich im Stich zu lassen oder zu versklaven, dann wirst du reagieren, als habe er es tatsächlich getan, und hast damit seinen Irrtum für dich wirklich gemacht. Einen Irrtum deuten heißt ihm Macht zu verleihen, und wenn du das getan hast übersiehst du die Wahrheit.
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Die Wichtigkeit des Ego besteht vor allem darin, anzunehmen, es würde sich alles nur um Es handeln und drehen (und Es wäre der Dreh und Angelpunkt für alles), selbst wenn es nur um allgemeine Dinge geht, bei welchen keiner Es darum gebeten hat, sich mit diesen Belangen zu identifizieren.

Darüber hinaus, ginge es darum, anzugreifen, wäre der Aufwand nicht nur die Abforderungen fortwährender Aufmerksamkeit während dessen, so als hätte einer nichts anderes gar zu tuen, als sich auf diesen jemanden zu fokussieren, was vom Verhältnis viel mehr abfordern würde, als erforderlich wäre, diesen ganz trocken abzublocken oder ins Leere laufen zu lassen.

Dazu würde es voraussetzen, das Ego würde etwas über die maßen wichtiges besitzen, was ein anderer unbedingt haben möchte. Ein Ego besitzt aber nichts, als nur das, worauf es schafft die Aufmerksamkeit zu lenken, und nur so lange diese darauf fällt oder vom Demjenigen selber darauf aufgebracht wird.

Im Grunde reicht es schon, die Aufmerksamkeit ausgiebiger auf einen Gegenstand oder ein Thema zu lenken, statt auf vorgestellte Personen und damit erübrigt sich es in den meisten Fällen zumindest schon. Natürlich hat jeder mit irgend welchen Themen zu tuen, sonst wären es ja auch keine Themen, nur jeder, der sich mit dem Thema befasst und dieses in irgend einer Weise voran gebracht wird, ist dies ja auch für alle gut, die damit zu tuen haben.

Es ist nämlich noch etwas anderes, etwas nur anzunehmen und nach einer Vorstellung davon zu gehen oder tatsächlich etwas wahrzunehmen und es aufzugreifen. Und selbst bei Wahrnehmung, die bekanntlich fragmentarisch ist, ist es noch keine Gewissheit, ob dieses nun übermäßig wahr ist, oder eben etwas zum Grunde hat, was bloß durch Annahmen erzeugt wurde und ohne diese sich fast ganz von selbst wieder auflösen würde (was anderes mag es mit der Einsicht sein, was mehr auf sich und einen Zusammenhang bezogen wäre, oder bei Erkenntnis, was mehr mit anderen Dingen verbunden wäre).

Und wenn sich auch wer irren mag, sollte man sich jedoch in der Weise, dass er etwas bestimmtes begeht, stets auf ihn ausrichten und konzentrieren, dann kann es sein, dass er es nur noch schwer vermeiden kann, dieses tatsächlich auch zu tuen. Auch wenn letztlich die Verantwortung stets bei dem, was einer tut, auch bei jeweiligem zum größten Teil liegt und bestehen bleibt. Doch hieße es auch, wenn man z.B. ständig daran denken würde, jemand könnte einen verprügeln, dann legt man auch damit womöglich den Grund dafür und es könnte sogar so weitreichend gehen, dass es sogar leichter wäre Jenigen dann tatsächlich zu verprügeln, als sich diesem zu erwehren.

Es käme also einer Willensformulierung gleich, wobei man diese ebenso darauf ausrichten könnte, allen Erfordernissen und Notwendigkeiten nachzukommen, dass diese sich leichter erledigen ließen, so dass es leichter ist, diese zu tuen, als sie nicht zu tuen z.B...

Sich messen - KiW 12:1:2

Devino M., Donnerstag, 26. Mai 2016, 01:43 (vor 3151 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 12:1:2

Die Analyse von Ego-Motivationen ist sehr kompliziert, sehr verschleiernd und findet niemals ohne die Beteiligung deines eigenen Ego statt. Der gesamte Prozess stellt den deutlichen Versuch dar, deine eigene Fähigkeit aufzuzeigen, das, was du wahrnimmst, zu verstehen. Das wird daraus ersichtlich, dass du auf deine Deutungen reagierst, als wären sie richtig. Vielleicht hältst du dann deine Reaktionen verhaltensmäßig unter Kontrolle, gefühlsmäßig aber nicht. Das wäre offensichtlich eine Spaltung oder ein Angriff auf die Einheit deines Geistes, bei dem eine Ebene in ihm gegen eine andere ausgespielt wird.
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Es gibt für gewöhnlich überhaupt keinen Grund, der zu etwas führte, sich in ein Verhältnis zu setzen, außer um an einer gemeinsamen Sache mitzuwirken, was den Kern des Verhältnisses mit ausmacht. Denn was wollte man auch messen, in dem, worin ein anderer vielleicht gar nicht ist, oder darauf etwas auch nur gäbe?

Möglich ist vieles, aber dass heißt nicht, dass man es auch tuen muss. Auch kann es vieles geben, was man zwar "denken" mag, aber doch nicht ausspricht, weil es vielleicht gar peinlich oder albern wäre oder man befürchtete, damit vor anderen weniger günstig oder angesehen dazustehen usw., und doch fängt es hier bereits an, sich in ein Verhältnis zu setzen, was keinerlei tieferen oder nützlichen Zweck meist verfolgen wird.

Obwohl etwas als allgemein oder sogar offensichtlich dumm wäre, und man es auch wüsste, heißt es nicht, dass es unbedingt klüger ist, es nur nicht auszusprechen, aber sich eben doch davon leiten und bestimmen zu lassen und es sogar besser wäre es loszulassen, vielleicht in der Form, dass man es doch aus- oder anspricht, sofern es vor allem nur damit ausgeht, dass man selber weniger vorteilhaft damit aussähe.

Andererseits muss es nicht klüger sein, etwas auszusprechen, denn es gehörte damit ja auch zu den Dingen, die man tut und ist vom Grunde her ähnlich einer Tat einzustufen und zu beurteilen. Aber unabhängig dessen, wie es sich darstellt, bleibt die Frage ob es mehr darum ginge, sich irgendwie zu geben, als mehr wie weit es einer Sache an sich dient. Denn ebenso wie man sich nicht mit anderen ins Verhältnis setzen braucht, wenn es keiner Sache an sich dient, braucht man sich auch mit Dingen an sich nicht in ein Verhältnis setzen, wenn man ebenso ohnedem alles damit, ja sogar noch besser, erledigt bekäme.

Ehe es also vorrangig darum ginge sich doch nur in Messallüren zu versteigen und bewusst oder unbewusst dies zum Bestandteil der Verhältnisse zu machen, sich ruhig mehr Zeit für sich und eine Selbstanalyse nehmen und sich selbst mit sich messen, bevor man an etwas anderes geht, was man eh so lange zumindest nicht beurteilen kann, wie man mit sich selbst schon überfordert an sich wäre oder nicht im reinen. Vor allem wenn es den Umgang mit anderen oder den Dingen an sich in keiner Weise verbessert oder zuträglich ist und es doch wieder nur das wäre, was keiner zugeben mag, der daran hinge (vielleicht weil es auch nur unbewusst geschähe) und doch sich vielleicht davon bestimmen oder leiten ließe...

Ehrlich zu sich selbst sein

Vinaya El Michaela, Donnerstag, 26. Mai 2016, 06:30 (vor 3151 Tagen) @ Devino M.

Ehrlich zu sich selbst sein heißt auch sich selbst lieben


[image]

b

Ehrlich zu sich selbst sein

Devino M., Donnerstag, 26. Mai 2016, 10:26 (vor 3151 Tagen) @ Vinaya El Michaela

Ja

Sachständigkeit - BG 9:17

Devino M., Freitag, 27. Mai 2016, 00:43 (vor 3150 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 9:17

Yogananda:
In dieser Welt bin Ich der Vater, die Mutter, die Ahnen, der Erhalter, der Segnende, der alles umfassende Gegenstand der Erkenntnis, das Kosmische OM und auch das überlieferte Wissen der Veden.

Prabhupada:
Ich bin der Vater des Universums, die Mutter, der Erhalter und der Großvater. Ich bin der Gegenstand des Wissens, der Läuternde und die Silbe om. Ich bin auch das Rg, der Same und der Yajur Veda.

Reclam:
Bin Vater, Mutter dieser Welt,
Der Ahn, von dem die Ordnung stammt,
Der Om-Laut und die Sühnungskraft,
Die Veden-Dreiheit insgesamt.

---
Es wird wohl nicht so sehr ein persönlicher Bezug in dem Vers gemeint sein, als mehr eine Art Kosmischer Wiederhall, der der Bedeutung oder mehr einer Ordnung nach dahinter steht.

Kosmisch ist wohl alles eine große Familie, nur nicht im persönlichen Verhältnis zueinander, vielleicht könnte man es "in einem Sachständigem Verhältnis" nennen. Demgemäß wird man so damit auch zunächst, grundsätzlich oder auch immer, derart umgehen. Also an sich einfach nach dem, wie es sich an sich verhält.

Wahrscheinlich ist es gar nicht erst möglich, wirklich allein zu sein, wenngleich auch ebenso es mehr Sachständliche Verbindungen sein mögen und das hieße, ginge man mit ihnen auch entsprechend so um, und wäre in einem solchen Verhältnis dazu, kann es dazu führen, dass man sich gar nicht mehr allein verkommen könnte, auch wenn man mal eine längere Weile keinen direkt um sich haben sollte.

Alles als einen Teil von sich erfahren, nicht nur so sehen wollen oder so sehen, als wäre es einem seins, nein, mehr so, als wäre man diesem zugeneigt, so dass dieses wiederrum einem zugeneigt ist. Anders gesagt, dass man sich selber durch jenes zugeneigt ist, jenes aber auf seine Weise weiterhin auch Sachständig bleibt.

Noch etwas anders ausgedrückt, die eigene Nase steckt nicht in irgend welchen anderen Dingen, als mehr bei einem, und das obwohl sie doch jene einbezieht, aber alles doch noch weiter nach seiner Weise bestehen lässt, ohne in jenes reinzumengen. Die Sachständigen Dinge also weiterhin ihrer Sache dienen, als wäre nichts gewesen, also auch anderen, weiterhin genau so ihrer Art nach dienen können.

Sachständigkeit - BG 9:17

Vinaya El Michaela, Freitag, 27. Mai 2016, 01:03 (vor 3150 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 9:17

Yogananda:
In dieser Welt bin Ich der Vater, die Mutter, die Ahnen, der Erhalter, der Segnende, der alles umfassende Gegenstand der Erkenntnis, das Kosmische OM und auch das überlieferte Wissen der Veden.

Prabhupada:
Ich bin der Vater des Universums, die Mutter, der Erhalter und der Großvater. Ich bin der Gegenstand des Wissens, der Läuternde und die Silbe om. Ich bin auch das Rg, der Same und der Yajur Veda.

Reclam:
Bin Vater, Mutter dieser Welt,
Der Ahn, von dem die Ordnung stammt,
Der Om-Laut und die Sühnungskraft,
Die Veden-Dreiheit insgesamt.

---
Es wird wohl nicht so sehr ein persönlicher Bezug in dem Vers gemeint sein, als mehr eine Art Kosmischer Wiederhall, der der Bedeutung oder mehr einer Ordnung nach dahinter steht.

Kosmisch ist wohl alles eine große Familie, nur nicht im persönlichen Verhältnis zueinander, vielleicht könnte man es "in einem Sachständigem Verhältnis" nennen. Demgemäß wird man so damit auch zunächst, grundsätzlich oder auch immer, derart umgehen. Also an sich einfach nach dem, wie es sich an sich verhält.

Wahrscheinlich ist es gar nicht erst möglich, wirklich allein zu sein, wenngleich auch ebenso es mehr Sachständliche Verbindungen sein mögen und das hieße, ginge man mit ihnen auch entsprechend so um, und wäre in einem solchen Verhältnis dazu, kann es dazu führen, dass man sich gar nicht mehr allein verkommen könnte, auch wenn man mal eine längere Weile keinen direkt um sich haben sollte.

Alles als einen Teil von sich erfahren, nicht nur so sehen wollen oder so sehen, als wäre es einem seins, nein, mehr so, als wäre man diesem zugeneigt, so dass dieses wiederrum einem zugeneigt ist. Anders gesagt, dass man sich selber durch jenes zugeneigt ist, jenes aber auf seine Weise weiterhin auch Sachständig bleibt.

Noch etwas anders ausgedrückt, die eigene Nase steckt nicht in irgend welchen anderen Dingen, als mehr bei einem, und das obwohl sie doch jene einbezieht, aber alles doch noch weiter nach seiner Weise bestehen lässt, ohne in jenes reinzumengen. Die Sachständigen Dinge also weiterhin ihrer Sache dienen, als wäre nichts gewesen, also auch anderen, weiterhin genau so ihrer Art nach dienen können.


Im Grunde ist Alles ganz EINfach...und bedarf keiner Worte.

Der 'Herr' sagte uns einst immer *Lass los, Lass los, Lass los*
Wir haben erst später begriffen, was ER hiermit er-läuterte und waren geläutert

und sein

Sohn nahm immer einen Aphorismus vom Salzsäuresee dazu:
"Was geschieht mit Dir, wenn Du in einen See aus Salzsäure fällst. Wo bis Du dann? Wer oder was bist Du wahrhaftig?"

Du bist Liebe! Liebe geht in Beziehung und belässt die Sache als 'Sachdienlichkeit'!
Die LIEBE LEBT! Eine Sache ist tot und wird belebt vom Leben.

Diene und Dir wird gedient, Liebe und Du wirst geliebt
Selbstliebe ist Dienst an Dir und an der Liebe, zu Allem was ist

Das Zeitliche segnen oder das Zeitlose? KdpV

Devino M., Samstag, 28. Mai 2016, 00:48 (vor 3149 Tagen) @ Devino M.

Kritik der praktischen Vernunft - I. Kant - 2.B.2.H.IV

Die Bewirkung des höchsten Guts in der Welt ist das notwendige Objekt eines durchs moralische Gesetz bestimmbaren Willens. In diesem aber ist die völlige Angemessenheit der Gesinnung zum moralischen Gesetze die oberste Bedingung des höchsten Guts. Sie muss also eben sowohl möglich sein, als ihr Objekt, weil sie in demselben Gebote dieses zu befördern enthalten ist. Die völlige Angemessenheit des Willens aber zum moralischen Gesetze ist Heiligkeit, eine Vollkommenheit, deren kein vernünftiges Wesen der Sinnenwelt, in keinem Zeitpunkte seins Daseins, fähig ist. Da sie indessen gleichwohl als praktisch notwendig gefordert wird, so kann sie nur in einem ins Unendliche gehenden Progressus zu jener völligen Angemessenheit angetroffen werden, und es ist, nach Prinzipien der reinen praktischen Vernunft, notwendig, eine solche praktische Fortschreitung als das reale Objekt unseres Willens anzunehmen.
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So manche Natur wird in einer anderen nicht angetroffen, weil sie entweder anderer Natur ist, manchmal aber auch einer Widersprechenden, das auch nicht ohne Grund, denn sonst könnte sowohl die eine, als auch die andere gar nicht sein.

Mit dem Endlichen z.B. in die Unendlichkeit? Geht wohl nicht zugleich, oder? Und würde man es denn wollen? Denn mit dem Willen geht es vielleicht doch. Denn der Wille ist nicht durch Zeit bedingt, vielleicht mehr durch das, was nach seiner Art diesen aufruft, aber grundsätzlich nicht der Zeit somit auch unterworfen.

Doch wäre es dann nur allzu sinnvoll dies nur in den Willen zu setzen, was aus dem Unendlichen entsteht, als das, was im Endlichen vergeht. Vielerorts mag es gar ohnehin nur willentlich gehen, was willentlich fassbar d.i. umsetzbar ist.

Ist die Welt der Erscheinungen z.B. Willentlich fassbar, obwohl dies durchaus ja zum fassbarsten ad Materialum überhaupt gehörte? Daher dass der Wille ja nicht zeitlich bedingt wird, wird er auch nicht von der Erscheinung bedingt, da die Erscheinung nur im Zeitlichen entsteht, ist es gerade deshalb eher vom Willen ausgenommen.

Man könnte auch anführen, wenn etwas durch die Zeit gewälzt wird, dann macht es daher schon wenig Sinn, es in den Willen zu setzen, damit dieser nicht womöglich ebenso von der Zeit gewälzt würde, was aber ohnehin recht unwahrscheinlich ja gar unmöglich sein dürfte.

Also ist man dazu angehalten realistisch einzuschätzen, was wodurch bedingt wird, um nicht aus endlichen Fehlern doch noch endlose Fehler zu machen. Denn besser wäre allemal dann, man bliebe dem Unendlichen so lange fern, bis es unvermeidlich oder unausweichlich wird, als vermeidliche Fehler unvermeidlich lange zu machen.

Lange kommt man damit aus, etwas Unvermeidlichem zu entgehen, am einfachsten vielleicht, in dem man Vermeidlichem beisteht, aber wehe dem, wenn man diesem ins Unvermeidliche oder Unendliche verhilft. Also deswegen doch den Willen mehr auf das eben darum lenken, was als Erwachsen zum Unendlichen gehört, als was der Zeit unendlich lang entwachsen möchte...

Das fassbare und das unfassbare - KdpV

Devino M., Sonntag, 29. Mai 2016, 01:47 (vor 3148 Tagen) @ Devino M.

Kritik der praktischen Vernunft - I. Kant - 2.B.2.H.IV

... der Satz von der moralischen Bestimmung unserer Natur, nur allein in einem ins Unendliche gehenden Fortschritte zur völligen Angemessenheit mit dem Sittengesetze gelangen zu können, ist von dem größten Nutzen, nicht bloß in Rücksicht auf die gegenwärtige Ergänzung des Unvermögens der spekulativen Vernunft, sondern auch in Ansehung der Religion. In Ermangelung desselben wird entweder das moralische Gesetz von seiner Heiligkeit gänzlich abgewürdigt, indem man es sich als nachsichtig, (indulgent) und so unserer Behaglichkeit angemessen, verkünstelt, oder auch seinen Beruf und zugleich Erwartung zu einer unerreichbaren Bestimmung, nämlich einem verhofften völligen Erwerb der Heiligkeit des Willens, spannt, und sich in schwärmende, dem Selbsterkenntnis ganz widersprechende theosophische Träume verliert, durch welches beides das unaufhörliche Streben zur pünktlichen und durchgängigen Befolgung eines strengen unnachsichtlichen, dennoch aber nicht idealischen, sondern wahren Vernunftgebots, nur verhindert wird. Einem vernünftigen, aber endlichen Wesen ist nur der Progressus ins Unendliche, von niederen zu den höheren Stufen der moralischen Vollkommenheit, möglich.
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Im Grunde, selbst wenn man weiß, etwas kann in der Weise gar nicht erreicht werden, ist es doch von Wert, seinen Willen darauf gerichtet zu halten. Denn, was unabhängig der Zeit verläuft und selbst von dem, was innerhalb der Zeit verläuft nicht angetroffen werden kann, ändert es nichts an dem, was unabhängig der Zeit verläuft.

Überhaupt, wie entwickelt sich denn etwas, das zeitlos ist? Ausdehnung und zusammenziehen (In-sich-Kehrung) sind nicht unbedingt zeitlich bedingt, sondern mehr Zustände oder auch eine Art von Bewegung. So entwickelt sich auch manches, was zeitlos ist, dadurch, dass es bereits zugleich erreicht und nicht erreicht ist, und sich vom bereits Erreichten ins unerreichte ausdehnt und im Zustand der Ausdehnung nicht erreicht ist, in der eigenen Einkehr aber bereits erreicht ist. Durch beides Bedingt ist es am Ende, was es ist und beides wäre ohne das andere gar nicht erst.

Viel wichtiger ist es daher, etwas realistisch einzustufen, was wodurch erreicht werden kann oder worin etwas angetroffen oder niemals angetroffen werden kann. Denn, dass das, was realistisch richtig ist, immer mehr ist, als etwas, selbst wenn es scheinbar auf einer höheren Stufe sich sähe, aber unrealistisch ist, zugleich also Illusorisch oder nur Vorgestellt, es somit überhaupt nicht ist und jederzeit zählt somit das Wirkliche und Realistische doch mehr oder überhaupt nur.

Deswegen ist das, was vielleicht auf einer schlichten Stufe vollzogen wird, aber es in sich angetroffen wird, egal welcher Art sogar der Stoff dahinter sei, wesentlicher, d.i. ob etwas eben auch wirklich in dem Stoff oder der Substanz nach angetroffen wird oder nicht. Denn ist es nicht darin, ist es ohnehin nicht wirklich oder eben nur in etwas anderem enthalten, als man annimmt, da nur der Bezug auf etwas, ohne etwas, seiner realistischen Einschätzung nach bestenfalls ein Abbild bleibt. Nur im Wissen, dass etwas ein Abbild ist, kann man mit dem Abbild als Abbild arbeiten, ansonsten bleibt es in der eigenen Vorstellung, denn es kann nur das wirklich bewegen, was es als Substanz bei sich führt und nur wenn es diese als solche auch auffasst oder erfasst.

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