Alles eine Art von Beziehung - BG 7:13 (alle)

Devino M., Sonntag, 15. Mai 2016, 12:56 (vor 3162 Tagen)

Bhagavad Gita 7:13

Yogananda:
Die Welt der Sterblichen erkennt Mich nicht, der Ich unwandelbar und jenseits aller Eigenschaften bin, weil sie durch die dreifache Erscheinungsform der Natur getäuscht wird.

Prabhupada:
Getäuscht von den drei Erscheinungsweisen [Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit], kennt die gesamte Welt Mich nicht, der Ich über den Erscheinungsweisen stehe und unerschöpflich bin.

Reclam:
Von der drei "Gunas" Spiel verwirrt,
Erkennt mich nicht, betört, die Welt
Als den, der unvergänglich groß
Seit Ewigkeit das All erhält.

---
Es gibt beinahe überall, sei es von Arbeitswegen her, oder aus der Nachbarschaft, dass einem bestimmte Menschen begegnen, die man auch mehr oder weniger regelmäßig antrifft, aber dennoch gar nichts weiter über die weiß. Vielleicht reicht es noch, dass man sich allgemeinhin grüßt (der Höflichkeit wegen und weil es durchs Umfeld oder dem Grund auf dem man sich trifft, bedingt sei), aber mehr auch nicht.

Dennoch kann es sich einschleichen, nachdem man ja ohnehin irgend einen Eindruck hat, welchen man mit dieser Person verbindet, es reicht ein gekreuzter Blick vielleicht aus, der dazu führt, ganz unabhängig worin wer gerade vertieft ist oder zu tuen hat und schon ist irgend eine Art von Sympathie oder Antipathie da. Vielleicht sogar nur darauf basierend, dass man vom Gegenüber annimmt, er würde einen mehr oder weniger mögen und sich selbst nach dieser Annahme richtet, um so demjenigen zu begegnen.

Lernt man nun diesen Jenigen, aus welchem Grund und Umstand auch immer, näher kennen, kann sich rausstellen, dass man ja ein ganz anderes Bild von demjenigen hatte, als nun, nachdem man in ein anderes Verhältnis getreten ist, und so verändert sich grundlegend die Art des Umgangs daraufhin.

Eine andere Möglichkeit ist, sich grundsätzlich innerlich etwas damit auseinander zu setzen, was man nun in wem sieht oder auch nur welchen Dingen man zwischen sich und dem anderen Raum gibt, was ja zur Beziehung zwischen sich und anderen beiträgt. Daraufhin kann es oft so sein, wenn man von sich ein positiveres Bild einbringt, verändert auch der andere seine Einstellung einem gegenüber und scheint einem anders zu begegnen, weil er dieses mit aufgreift, als zwischen sich und einem in der Beziehung enthalten und es wird seltener vorkommen, dass einer nur an etwas Negativem festhält, während ihm etwas Positiveres angeboten wird.

Es mag vielleicht bedingt nach Strahlen-Typen sein, dass man allem und sogar den Dingen oder Gegenständen so begegnet, als wäre alles eine Art von Beziehung, in welcher man sich befindet. Anders herum könnte man allem als eine Art Thema begegnen und es mehr thematisch anordnen, was ja auf die Dinge bezogen, die zwischen allem und mir sich befinden, keineswegs abwegig ist, womit man lediglich weniger dazu neigte alles zu personifizieren, obwohl es sich vielleicht als Thema behandelt eher sogar der Natur der Dinge beikommt und man es dann mehr noch, mit den Dingen an sich selbst zu tuen bekommt, als man bloß diesem zuordnet oder jedenfalls sogar schneller damit weiter kommt.

So ist es alles eine Art Beziehung, die man pflegte, wenn man die Themen auch als eine Beziehung ansieht, statt jeweilige Beziehung als Themen an sich mehr zu nehmen und daran zu arbeiten, dann ist die Frage, welcher Beziehungen möchte man sich denn annehmen? Sind es nicht doch eher die schönen Themen, zu denen man eine Beziehung auch pflegen will, und die in irgend einer Weise erbauend und das eigene Wesen (für welches man ja selbst verantwortlich ist) erweitern, ausdehnen, inspirieren oder welcher Art auch immer zutragen?

Auch an Bekanntschaften und Freundschaften möchte man doch nur dann diese aufbauen oder ausdehnen, wenn diese an sich förderlich sind, in welcher Hinsicht auch immer, denn auch hier ist man seinem eigenen Wesen her in der Verantwortung, denn alles Karmische ist nur zum Abarbeiten, dass vom Dharma her etwas zum Aufbauen, auch wenn es vom Arbeitsaufwand nicht geringer sein mag, aber der Inhalt dessen ist ein anderer (ein wertigerer und fruchtbarer letztlich).

Sobald das Karmische aufgearbeitet ist, will man meistens mit denjenigen nichts mehr zu tuen haben und ist froh, wenn es sich mal gelöst hat, weil man dann sich seinem Dharma widmen kann und eher glücklicher mit dem ist, was weniger belastend und mehr erbauend an sich ist. Dem Karma wird man wohl nicht auf Dauer ausweichen können und bekommt eh das Belastende ab, das Dharma ist wohl daran zu erkennen, dass man nach belieben sich auch dem Förderlichen und Positiven widmen kann und auch sollte, damit es nicht ins Gegenteil umkippt (d.i. ins Karmische). Also was darf es sein und grundsätzlich zu welchem Thema (welchem möchte man zutragen) baut man nun an einer Beziehung von sich aus (und ist es auch klug, im Sinne von, was bringt einem wohin näher)?

Ja selbst ein Tagesablauf kann nach Themen geordnet sein, die anstehen, oder als eine Art Beziehung, die man von früh bis spät pflegt und hegt, und man sich dem Abend als einem Freund annähert, um ihm dann eine gute Nacht zu wünschen...

Das Erleben - KiW 13:9:7

Devino M., Dienstag, 17. Mai 2016, 01:22 (vor 3160 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 13:9:7

Schuld macht dich blind, denn solange du auch nur ein Quäntchen Schuld in deinem Innern siehst, wirst du das Licht nicht sehen. Dadurch, dass du sie projizierst, erscheint die Welt dunkel und eingehüllt in deine Schuld. Du wirfst einen dunklen Schleier über sie und kannst sie nicht sehen, weil du nicht nach innen schauen kannst. Du hast Angst vor dem, was du dort sehen würdest, aber es ist nicht dort. Das, wovor du Angst hast, ist fort. Wenn du nach innen schautest, würdest du nur die Sühne sehen, die in Stille und in Frieden auf dem Altar für deinen Vater leuchtet.
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Würde man das, woraus etwas wird, gleich erkennen, wäre die Entscheidung leicht, es würde in dem liegen, was einem eine zuversichtlichere Zukunft ermöglicht und weniger darin, dass alle Vorzüge daraus sich sogleich erfüllen mögen. Denn was wäre dann das Künftige?

Dabei liegt die Diskrepanz, zwischen dem, was erzeugt wird, und dem Erleben und was daraus hervorgeht, nicht nur darin, dass das Erleben und das Erzeugen nicht im gleichen zeitlichen Verhältnis stehen müssen, sondern auch, ob man bereit ist, es sich anzuschauen und sich dem zu stellen.

D.h., wenn man sich mit etwas beschäftigt, und es wird dadurch auch weniger schöne Erfahrung bedingt, dann wird man leicht geneigt sein, dass Angenehme nur daraus zu entnehmen, dem anderen aber möglichst auszuweichen und merkt daher womöglich nicht, was alles dazu gehört. Später dann, wenn die Erfahrung doch nachzieht, wird man es womöglich in ein Verhältnis zu etwas anderem setzen (das was gerade eben da ist) oder auch grundsätzlich nur meinen, es ist eine so und so geartete Phase, die man erlebt, während man vielleicht schon daran geht, irgend eine Ablenkung zu finden, um wieder der Erfahrung auszuweichen.

Früher oder später muss man aber alles verarbeiten. Man könnte natürlich auch gleich weniger auf die Tube drücken und sich immer wieder Zeit nehmen, alles zu ordnen und mit sich mehr ins reine zu kommen bzw. am Ausgleich zu arbeiten. Vielleicht hilft auch, weniger auf Extremitäten aus zu sein, denn es wird hinreichend bei dem enthalten sein, was an sich extrem ist, als das man es dann sonst wo noch zusätzlich bräuchte...

Sich Zeit für sich nehmen und um alles zu verarbeiten, damit man auch alles, was einem begegnet und womit man konfrontiert ist, besser einordnen und damit angemessener umgehen kann. Damit man hinterher auch weniger nacherleben oder nacharbeiten muss.

Anders herum ist es ja auch so, dass man manches, was einem begegnen wird, auch zuvor schon erahnen kann, denn es bahnt sich bereits seinen Weg, unabhängig der Zeit. Wird aber auch nur möglich sein, wenn man halbwegs auf dem Laufenden ist und auch dafür zusätzlich offen ist oder Kapazitäten frei macht.

Die Erfahrung - KiW 13:7:10

Devino M., Freitag, 20. Mai 2016, 01:07 (vor 3157 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 13:7:10

Preise also den Vater für die vollkommene geistige Gesundheit Seines Allerheiligsten Sohnes. Dein Vater weiß, dass du nichts brauchst. Im Himmel ist das so, denn wessen könntest du in der Ewigkeit bedürfen? In deiner Welt brauchst du tatsächlich Dinge. Sie ist eine Welt des Mangels, in der du dich befindest, weil es dir an etwas mangelt. Doch kannst du dich in einer solchen Welt denn finden? Ohne den Heiligen Geist wäre die Antwort nein. Doch dank Ihm ist die Antwort ein freudiges Ja! Als Mittler zwischen den beiden Welten weiß Er, wessen du bedarfst und was dich nicht verletzt. Besitz ist ein gefährliches Konzept, wenn es dir überlassen wird. Das Ego möchte zur Erlösung Dinge haben, denn Besitz ist sein Gesetz. Besitz um des Besitzes willen ist das fundamentalte Credo des Ego und ein grundlegender Eckstein der Kirchen, die es für sich selbst errichtet. Und es verlangt von dir, an seinem Altar all die Dinge niederzulegen, die es dich heißt, dir anzueignen, sodass dir keine Freude daran bleibt.
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Im Grunde ist es wohl so, die irdische Welt, ist eine Welt des Mangels, denn es kann gar nichts in ihr schon auch nur geben, was nicht gleich schon einen Mangel nach sich zieht. Denn sie ist auch gar nicht dazu da, aus ihr etwas mitzunehmen, was man nicht mitgebracht hat und unabhängig dieser weiter entwickelt hat.

Alles was in ihr vorkommt, ist alles, was keine vollständige Zufriedenheit hervorruft, sondern mehr nur den Wunsch darnach nährt, aber richtig zu erfüllen vermag sie es nicht. Entweder verspricht ein mehr von einer Art vorerst Befriedung, doch muss dieser an Grenzen stoßen, ja sich sogar umkehren, oder es wird ein Mangel als Grund gleich eingekauft und bedient, aber nie erfüllt, weil die Erfüllung darin nicht ist, ja von der Art der Bedingungen schon nicht.

Denn es muss doch alles, was eine Form hat oder vergänglich ist, schmerzlich von dem, was das Gegenteil ist und Geist ist, wieder abgelöst werden. Und der Anteil der dadurch leidet, ist sogar der Glückverheißende, da er dazu außerkoren ist, Erlösung zu erlangen und deswegen erleidet dieser durch einen solchen Prozess die Lösung von dem, was nicht ins Reich des Ewigen hinüberwechselt oder wechseln kann. Ohne einen solchen Prozess der Klärung, würde kein Anteil weiter bestehen.

So kann man sagen, ist es nicht alles Wert, sich darein zu steigern, in allem, was doch nur endlich ist und doch ist die Erfahrung daraus wertvoll, ja das Wertvollste daran überhaupt. Denn sie kann mit allerlei anderer Erfahrung genauso mithalten, ja sogar dem vorausgehen, was eine solche Erfahrung nicht auf sich genommen hat oder nehmen möchte. Dazu auch noch ein Schlüssel sein, eine solche Erfahrung nicht wieder machen zu brauchen, sofern man dies zu handhaben erlernen möchte.

Mit überzogenen Idealen aufräumen - KiW 13:11:4

Devino M., Samstag, 21. Mai 2016, 03:13 (vor 3156 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern 13:11:4

Nichts in dieser Welt kann diesen Frieden geben, denn nichts in dieser Welt wird ganz und gar mit anderen geteilt. Die vollkommene Wahrnehmung kann dir lediglich das zeigen, was ganz und gar geteilt werden kann. Sie kann dir auch die Ergebnisse des Teilens zeigen, während du dich noch an die Ergebnisse des Nichtteilens erinnerst. Der Heilige Geist deutet ruhig auf den Kontrast hin und weiß, dass du Ihm schließlich erlauben wirst, den Unterschied für dich zu beurteilen und dir aufzuzeigen, was davon wahr sein muss. Er setzt vollkommenes Vertrauen auf dein letztes Urteil, weil Er weiß, dass Er es für dich fällen wird. Dies anzuzweifeln würde heißen, die Erfüllung Seines Auftrags anzuzweifeln. Und wie ist das möglich, wenn Sein Auftrag von Gott ist?
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Für das Erfüllte Ideal, ist das bloß gewollte Ideal, das größte Hindernis schlussendlich, um das Ideal zu erreichen. Denn man kann nicht das, was etwas ausmacht, durch das, was nur/noch gewollt wird, aufwiegen, so viel des Gewollten (im Sinne des Angestrebten oder Begehrten) auch dahinter stehen mag.

Das ist es, was das gewollte Ideal oft vergisst, woraus das mehr fanatische und überzogene Ideal oft entsteht. Und es kann dadurch bereits aufgewogen werden, die Dinge (zumindest innerlich und vor sich selber erstmal) einfach nur beim Namen zu nennen, und nicht mehr.

Denn nur das Sprechen um etwas zu bezwecken, als bräuchte etwas selber noch der Überzeugung oder zusätzlich etwas von außerhalb, um ein Ziel zu erreichen, ist etwas anderes, als zu Sprechen, damit etwas außerhalb, das Ziel erreicht, was innerhalb schon erreicht wurde.

Man kann nur immer wieder betonen, es ist alles auf seiner Ebene, und daran scheitert auch das überzogene Ideal immer wieder gern, obwohl ein Ideal tatsächlich von einer Ebene bis zur anderen gereichen mag, darf oder gar sollte, und im gesunden Rahmen auch gut und sinnvoll ist, kann es nur dazu führen, dass man auf einer anderen Ebene erwacht, diese Ebene aber nicht ersetzen. Denn alles nach seiner Art und Ebene bleibt immer noch dort, worin es nach seiner Art ist und gehört. Es erwacht etwas zusätzlich, was meistens alles andere, wo es ist, nicht gleich ersetzt, sondern nur erweitert, ergänzt und unterstützt u.dgl...

Weiter gehen tut das, was aus der vorherigen Ebene erlöst hervorgeht, nachdem es sich selbst auch sogar vom vorherigen Ideal gelöst hat. So wie wollen nicht gleich können heißt, und doch erst durch das, was zuvor war, dahin gelangt ist. Ist es doch zu etwas anderem geworden, nachdem das, was zuvor war, zur einer Ebene die darüber hinaus geht, wechselt.

Anders gesagt, das Erreichte will nicht mehr das Erreichte, denn es hat es ja schon. Also einfach mal locker bleiben, bis etwas tatsächlich erreicht ist, ehe man etwas anderes für sich dazu zu erheben sucht, was dann doch nicht halten wird, was es gar nicht kann, was aber auch nicht schlimm ist, weil es dafür gar nicht gedacht und vorgesehen ist.

Alles muss letztlich so lange durch den Kakao gezogen werden, bis es zu Kakao wird, sofern man Kakao möchte. Und manchmal ist es sogar einfacher, wenn man es geschehen lässt, als es vorher schon für das zu halten, was es sein soll, obwohl es so nicht ist und es daher nur Idealistisch zu überzeichnen würde, um dem was ist oder dem was werden soll, zu erschweren, was es ist, zu sein, denn nichts braucht mehr zu sein, als es können kann... und meist merkt man an dem, dass man es gar nicht mehr will (im Sinne des Haben-Wollens), dass man es erreicht hat, denn wie sollte man auch etwas wollen, was schon da ist?!

Nachtrag: Auch Heilige gehen aufs Klo... KiW 13:11:4

Devino M., Samstag, 21. Mai 2016, 11:39 (vor 3156 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern 13:11:4

Nichts in dieser Welt kann diesen Frieden geben, denn nichts in dieser Welt wird ganz und gar mit anderen geteilt. Die vollkommene Wahrnehmung kann dir lediglich das zeigen, was ganz und gar geteilt werden kann. Sie kann dir auch die Ergebnisse des Teilens zeigen, während du dich noch an die Ergebnisse des Nichtteilens erinnerst. Der Heilige Geist deutet ruhig auf den Kontrast hin und weiß, dass du Ihm schließlich erlauben wirst, den Unterschied für dich zu beurteilen und dir aufzuzeigen, was davon wahr sein muss. Er setzt vollkommenes Vertrauen auf dein letztes Urteil, weil Er weiß, dass Er es für dich fällen wird. Dies anzuzweifeln würde heißen, die Erfüllung Seines Auftrags anzuzweifeln. Und wie ist das möglich, wenn Sein Auftrag von Gott ist?
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Man kann nur immer wieder betonen, es ist alles auf seiner Ebene, und daran scheitert auch das überzogene Ideal immer wieder gern, obwohl ein Ideal tatsächlich von einer Ebene bis zur anderen gereichen mag, darf oder gar sollte, und im gesunden Rahmen auch gut und sinnvoll ist, kann es nur dazu führen, dass man auf einer anderen Ebene erwacht, diese Ebene aber nicht ersetzen. Denn alles nach seiner Art und Ebene bleibt immer noch dort, worin es nach seiner Art ist und gehört. Es erwacht etwas zusätzlich, was meistens alles andere, wo es ist, nicht gleich ersetzt, sondern nur erweitert, ergänzt und unterstützt u.dgl...

Weiter gehen tut das, was aus der vorherigen Ebene erlöst hervorgeht, nachdem es sich selbst auch sogar vom vorherigen Ideal gelöst hat. So wie Wollen nicht gleich können heißt, und doch erst durch das, was zuvor war, dahin gelangt ist. Ist es doch zu etwas anderem geworden, nachdem das, was zuvor war, zur einer Ebene die darüber hinaus geht, wechselt.

Anders gesagt, das Erreichte will nicht mehr das Erreichte, denn es hat es ja schon. Also einfach mal locker bleiben, bis etwas tatsächlich erreicht ist, ehe man etwas anderes für sich dazu zu erheben sucht, was dann doch nicht halten wird, was es gar nicht kann, was aber auch nicht schlimm ist, weil es dafür gar nicht gedacht und vorgesehen ist.

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Deswegen heißt es ja immer wieder, erst seinen Alltag erledigen, dann zu irgend welchen Höhenflügen ansetzen. Denn in bestimmte Höhere Bereiche mag man mal reinkommen und vielleicht auch wieder rausgehen oder manche muss man immer wieder sich erarbeiten und eröffnen. Aber der Alltag bleibt einem, so lange man auf Erden wandelt, so dass man um gewisse Dinge nicht umhin kommt.

Selbst also Heilige oder sonst wie Erleuchtete müssen auch mal aufs Klo gehen. Es wird sich manches in der Bedeutung verändern, es wird sicherlich auch das ein und andere etwas anderen Zwecken unterstellt, nur wird das, was hinzukommt, das, was von einem als Mensch gefordert ist, nicht ersetzen, und so wird es gerade das sein, was immer von einem gefordert ist, manch anderes aber nur, wenn es auch ansteht und hinzukommt.

Es gibt oft also das überzeichnete Ideal, als wäre eine gewisse Erweiterung nun das ein und alles, ja, dass stimmt sogar, diese Erweiterung heißt dann nur, seinen Menschlichen Alltag erledigen und nicht das, was gelegentlich mal da ist, je nach Notwendigkeit und Bedarf, und dieses mit überzeichneten Idealen zu versehen, führt nicht gerade zu diesem hin.

Auch ist das, wo man reinkommt (was dazu kommt), und was oft dann alle oder viele betrifft und einbezieht, überhaupt nichts, was man auch nur für seinen persönlichen Gebrauch in irgend einer Weise nutzen kann. Umgekehrt, wenn man sich da hinein begeben oder ausgedehnt hat, wird das, was ohnehin zu tuen ist (Alltagskram) eher schwerer, als leichter fallen (je nachdem jedenfalls) und nicht etwa weniger oder entfallen.

Und nicht das Erweiterte (was meist alle, viele oder mehrere betrifft) ist dann dazu da, den Alltag zu machen, sondern umgekehrt, der Alltag kann soweit ins andere vielleicht hineinwirken, dass darin anderen aufgenötigt würde, mit dem konfrontiert zu sein, was nicht gepflegt wurde und was man nicht handhaben kann, damit würde also das Erweiterte ggf. nur damit belastet. Und so gerade da, wo man die Gelegenheit hätte als Vorbild zu dienen, also wo es tatsächlich auf Ideale ankäme, würde man eher ein schlechtes Beispiel abgeben.

Wo jedoch etwas darüber Gehendes sich zeigt, vielleicht zu schnell dieses mit überbordenden Idealen versehen und vielleicht der Erwartung, es müsse auch die Dinge regeln, die man als Mensch oder eben dort auf der Ebene wo man ist, auch von dieser Ebene aus zu regeln hat. Ja muss es meist auch, aber dann eben wieder von der gleichen Ebene aus, denn von Oben her das Untere zu regeln kann schnell teuer werden und ist auch nicht gerade das, was zu erstreben wäre (grundsätzlich), weil es dann meist hieße, dass man an etwas dort gescheitert ist.

Angemessene Brötchen backen - KdpV

Devino M., Mittwoch, 18. Mai 2016, 01:26 (vor 3159 Tagen) @ Devino M.

Kritik der praktischen Vernunft - I. Kant - 2.B.2.H.II

... Denn einesteils fiel der tugendhafte Epikur, so wie noch jetzt viele moralisch wohlgesinnte, obgleich über ihre Prinzipien nicht tief genug nachdenkende Männer, in den Fehler, die tugendhafte Gesinnung in den Personen schon vorauszusetzen, für die er die Triebfeder zu Tugend zuerst angeben wollte (und in der Tat kann der Rechtschaffene sich nicht glücklich finden, wenn er sich nicht zuvor seiner Rechtschaffenheit bewusst ist; weil, bei jener Gesinnung, die Verweise, die er bei Übertretungen sich selbst zu machen durch seine eigene Denkungsart genötigt sein würde, und die moralische Selbstverdammung ihn alles Genusses der Annehmlichkeit, die sonst sein Zustand enthalten mag, berauben würden).

Allein die Frage ist: wodurch wird eine solche Gesinnung und Denkungsart, den Wert seines Daseins zu schätzen, zuerst möglich; da vor derselben noch gar kein Gefühl für einen moralischen Wert überhaupt im Subjekte angetroffen werden würde.

Der Mensch wird, wenn er tugendhaft ist, freilich, ohne sich in jeder Handlung seiner Rechtschaffenheit bewusst zu sein, seines Lebens nicht froh werden, so günstig ihm auch das Glück im physischen Zustande desselben sein mag; aber um ihn allererst tugendhaft zu machen, mithin eher er noch den moralischen Wert seiner Existenz zu hoch anschlägt, kann man ihm da wohl die Seelenruhe anpreisen, die aus dem Bewusstsein einer Rechtschaffenheit entspringen werde, für die er doch keinen Sinn hat?
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Wie die Geschichte aufzeigt, gab und gibt es wohl auch heute noch, viel vom fanatischen Idealismus. Sofern es nicht bis hin zum Tode für sich oder gar andere gereicht, dann geht es zumindest soweit, die Freiheit, welche oft dagegen besehen, ein höheres Gut ausmacht, durch zweifelhafte Ideale auf ein Mindestmaß zu beschränken.

Dabei ist die wirkliche Tugend oder Moralität allem voran durch Eigenwillen und Freiwilligkeit gekennzeichnet. Und beginnt sicherlich damit, nicht zuerst zum eigenen Vorteil bloß eingestellt zu sein, was wiederum voraussetzte, zuerst oder gar ausschließlich, nicht nur an sich selber zu denken.

Dagegen ist es noch ein geringeres, ja gar ein Luxusproblem, die Tugendhaftigkeit so weit vorauszusetzen, dass ein Zugzwang daraus entstehen kann und die Erfüllung mehr dem Ausgleich einer Art von Kredit (des Vorausgesetzten) gleich zu kommen scheint, denn als da Freude, welche sonst als eine natürliche Folge der Sache beiläge, hervortritt.

Damit wären wir wieder bei dem, dass man eine Kirche im Dorf lassen sollte, und ein Gebäude als ein Gebäude behandelt z.B., eine Tat, als eine Tat und Moralität dann darüber hinaus beilegt, sobald alle anderen Grundbedingungen erfüllt sind.

Denn leicht ließe sich etwas Fordern, was man selbst nicht bereit ist zu erfüllen, oder etwas sprechen, aber was anderes oder gar das Gegenteil davon tuen. Natürlich muss man erst bei sich selber anfangen und Vorbild für das sein, was man da forderte, denn sonst wäre man eben ein solches Beispiel, wie man tut und nicht wie man spräche oder forderte...

Daher kann man auch erstmal mit kleineren Brötchen anfangen, eben solchen, die angemessen sind und die man zu Händeln vermag und dann fügt sich schon noch zu seiner Zeit das eine zum anderen. Man wird schon nicht umhin kommen, alles Essenzielle auch erfüllen zu dürfen, also kann man auch gleich zuerst damit anfangen.

Lernen um des Lernens wegen - BG 7:11

Devino M., Donnerstag, 19. Mai 2016, 01:56 (vor 3158 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 7:11

Yogananda:
Unter den Machtvollen, o Bester der Bharatas (Arjuna), bin Ich die Kraft, die frei von Sehnsucht und Anhänglichkeit ist. In den Menschen bin Ich der Wunsch, der im Einklang mit Dharma (der Rechtschaffenheit) steht.

Prabhupada:
Ich bin die Stärke der Starken, frei von Leidenschaft und Verlangen, und Ich bin Sexualität, die nicht im Widerspruch zu den religiösen Prinzipien steht, o Herr der Bharatas [Arjuna].

Reclam:
Ich bin die Kraft der Kräftigen,
Die frei von Gier und Leidenschaft,
Und jeder Wunsch, o Ardschuna,
Der pflichtgemäß und tugendhaft.

---
Tja, die Kraft ist Gottes, daher besteht kein Grund sich mehr zuzuschreiben, als da ist oder einem auch von Oben her zugesprochen wurde. Und wenn man zu viel, als nur von sich aus sehen möchte, als denn nun wäre, kann weniger von Oben her dazukommen, wofür kein Platz eingeräumt würde.

Um letztlich etwas los zu werden, was man nicht benötigt, oder auch was nicht von einem ist, aber sich eben auch nicht von selbst ergibt, kann es erforderlich werden, so lange damit konfrontiert zu werden, bis man frei ist. Oder will man es anders etwa haben? Das etwas über Zeitalter hinweg in einem steckte, obwohl es nicht zu einem gehörte? Es gibt auch wohl so einige, die Psychologie studieren, nur um sich selbst erstmal in irgend einer Hinsicht zu therapieren.

Es kann wohl auch helfen, denn vieles, wo man erstmal reinkommt, mag einem neue Ansichten eröffnen. Auch dabei ist es oft so, dass der Eindruck entstehen kann, man wäre damit gleich anderen voraus und wüsste solcherlei, wie es andere nicht wissen, dabei ist es oft aber auch nur ein ganz bestimmter Bereich, wo man anderen voraus ist. Das liegt daran, dass andere in dem Bereich nicht sind, oft aber auch gar nicht drin sein wollen, womit sich dieses auch schnell wieder relativiert.

Das Hilfreiche ist nicht selten aber auch das, dass man einfach eine Ebene findet, vielleicht auch mit passenden Hilfsmitteln, um etwas einfach nur besser lernen zu können, was man vor dem womöglich auch nur freiwillig nicht lernen wollte. Doch ist manches auf relativer Ebene doch besser und vor allem leichter zu lernen, als auf absoluteren Ebenen. Kommt es eher nicht drauf an, wo man eine Lektion lernt, sondern dass man sie lernt, warum sollte sie dann auch härter ausfallen, als sie sein bräuchte oder an sich überhaupt ist?!

Man ist immer bis zu einem gewissen Grade sicher oder meist besser aufgestellt, wenn man etwas um der Sache wegen macht, weil dann vieles entfällt, was damit nichts zu tuen braucht oder hat. So ist es auch mit dem Lernen, wenn man es auch wirklich will, braucht man viel Drumherum nicht, was letztlich auch nur irgend einen Tribut forderte, als wenn man es einfach nur um der Sache willen macht...

Vom Wunsche zur Wirklichkeit - BG 9:9

Devino M., Sonntag, 22. Mai 2016, 02:07 (vor 3155 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 9:9

Yogananda:
Doch diese Tätigkeiten behindern Mich nicht, o Gewinner von Schätzen (Arjuna), denn Ich stehe darüber, abseits und ungebunden.

Prabhupada:
O Dhananjahya, all diese Tätigkeiten können Mich nicht binden. Ich bin immer unberührt von all diesen materiellen Vorgängen, als wäre Ich unbeteiligt.

Reclam:
Doch werd' ich durch das Schöpfungswerk
Nicht in der Taten Band verstrickt,
Stets unbeteiligt, frei vom Hang,
Bleib allem Karma ich entrückt.

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Nur der Tatendrang verspüren,
sich erst dann einmal zu rühren?
Wer passiv tut nur verharren,
hält sich selber bloß zum Narren!

Lass sie machen, lass sie tuen,
nicht vergeblich sind die Mühen,
die von jedem ausgeführt, wie's ihm gebührt,
weil ehrlich hat er sich darum bemüht.

Geht's auch drüber und drunter,
bleib gelassen und munter.
Was kann vorm Höheren bestehen?
Woher soll dieses bloß entstehen?

Alles was sich recht hat fokussiert
und in der eignen Mitte zentriert,
bleibt's immer bei der Sache,
bis daraus wird auch Tatsache.

Wird vergessen, wird erinnert,
was sich wirklich drum besinnet,
wie und woraus es entstanden,
worin es hat alles bestanden...

Sich bewährt, wenn es erfährt,
was es war und was es ist,
in dem, worin es sich nicht mehr vergisst,
wie darin aufgegangen, was wirklich ward verstanden.

Denn nur was im Wunsche verbleibt,
es enthält keinen Leib,
doch was aus sich herausgetreten,
so erfährt's auch das wirkliche Leben...

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