Durch die Zeitalter hinweg - BG 3:27 (alle)
Bhagavad Gita 3:27
Yogananda:
Alle Handlungen werden universell von den Eigenschaften (Gunas) der uranfänglichen Natur (Prakriti) hervorgerufen. Ein Mensch, dessen Ich von der Selbstsucht irrgeführt worden ist, denkt: "Ich bin der Handelnde."
Prabhupada:
Die vom Einfluß des falschen Ego verwirrte spirituelle Seele hält sich selbst für den Ausführenden von Tätigkeiten, die in Wirklichkeit von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur ausgeführt werden.
Reclam:
In Wahrheit handeln in der Welt
Allein die "Gunas" der "Natur",
Verblendet durch sein Selbstgefühl,
Der Tor glaubt selbst zu handeln nur.
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Es scheint so normal heute noch, dass man sich nicht von der Seele leiten lässt, ja sich nicht einmal fragt, ob dieses von der eigenen Seele herrührt oder mit dieser überein geht. Manche Überraschung wäre wohl drin, wenn einer sich für z.B. übermäßig aufrecht hielte oder fromm oder was auch immer, dann die Seele darüber doch nur fluchend vorfände. Andererseits und im wesentlichen, wäre es aber wohl so, dass einer, der von der Seele geleitet wäre, eher belächelt und als sonderbar abgetan würde.. aber immerhin nicht mehr vorzugsweise hingerichtet...
Nicht nur hierin liegt ein Fortschritt, denn auch die Wahrnehmung des Lichts ist wohl höher und anders. Es wird wohl mehr als erstrebenswert, denn zum fürchten angesehen, was letztlich wohl nur die Furcht vor Selbsterkenntnis war.
Auch wird alles mehr und mehr global betrachtet und aufgefasst, und so dann weniger abgegrenzt zwischen "die unseren" und "die fremden" oder in "ich" und "andere außer ich", und so sind wohl auch viele Dinge nicht mehr vergleichbar, wie es vor einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten noch darum stand. So gibt es wohl weniger Kriege und Brutalität und diese verlagern sich in andere Bereiche und es besteht hier auch doch mehr Hoffnung auf Frieden.
Insgesamt ist ein gewisser Fortschritt unverkennbar und doch gab es gewisse Epochen, z.B. die Atlantische, wo man, wenn nicht in jeder Hinsicht, dagegen noch recht rückschrittlich ist. Es mag wohl zu der Zeit größere Klassenunterschiede gegeben haben als heute, so das mehr Ungleichheit in der Entwicklung vorgeherrscht hatte. Aber gerade dessen, wessen man sich heute vielleicht rühmt, hinsichtlich der Technik z.B., dürfte man noch weit hinter dem damaligen Stand zurückliegen, zumindest von der präviligierteren Klassen entfernt, und hinsichtlich dem, was man als normal hinnimmt, ist man vermutlich weiter.. wie es halt so oft ist, mit dem was man meint und dem wie es doch verhältnismäßig ist...
Einer der Gründe wird wohl Selbstsucht und Ich-Bezogenheit in der heutigen Zeit noch sein, wo der Wettbewerb bevorzugt als Hemmnis zählt für das Ganze, in der Erwartung sich irgendwelchen Eigenvorteil bloß zu verschaffen, womit das Gesamte aber eben schlechter da stehen bleibt.. und so weit weg kommt der Einzelne auch nicht, wenn das Umfeld dann den Fortschritt nicht mitträgt.
Und wie kommt es überhaupt zum Rückschritt, wenn doch das ein oder andere so weit entwickelt war? Es ist wohl die Frage, wozu und wie etwas eingesetzt wird. Denn wenn der Schaden größer als der Nutzen wird, durch die Art des Gebrauchs, dann wird schon das noch weiter entwickelte Reich dafür Sorge tragen, dass dort nichts hineingelangt, was diesem nicht zuträglich ist. Was wohl auch nur natürlich wäre. Davon abgesehen sind wohl auch nicht unbedingt die damaligen Prädestinierten hier geblieben, sondern die, die eben vom Stand her zurücklagen, um die spätere Gelegenheit wahrzunehmen, die nun doch da sein könnte und es nicht viel Grund gibt, weiter auf etwas zu warten...