Zeit der Stille - KiW 15:1:1 (alle)

Devino M., Sonntag, 20. März 2016, 23:33 (vor 3217 Tagen)

Ein Kurs in Wundern - T 15:1:1

Kannst du dir vorstellen, was es heißt, keine Sorgen, keinen Kummer und keine Ängste zu haben, sondern die ganze Zeit über einfach vollkommen ruhig und still zu sein? Doch genau dafür ist die Zeit da, um das zu lernen und sonst nichts.
Der Lehrer Gottes kann sich nicht mit Seinem Lehren zufrieden geben, ehe es nicht all dein Lernen bildet. Er hat Seine Lehrfunktion so lange nicht erfüllt, ehe du nicht ein so beständiger Schüler geworden bist, dass du nur von Ihm lernst. Wenn das geschehen ist, wirst du keinen Lehrer mehr benötigen und keine Zeit, in der du lernst.

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Braucht man noch sehr viel mehr also als Stille, um den Frieden zu finden, weil man sich selbst so nahe kommt, bis man in sich selbst diese Ruhe findet? Um festzustellen, dass man all die Bekümmernisse gar nicht selbst ist, die man versucht zu besorgen...

Würde man dann noch freiwillig sich dieses Joch umspannen, auch wenn man merkte, dass man es gar nicht braucht? Wohl kaum!

Und so ist es mit vielem, wenn man es erkannt hat, dann möchte man gar nicht mehr da hinein zurück. Bei vielem braucht man es auch nicht, und bei manchem, von dem was erkannt wird, kann man es auch nicht mehr. Denn was als falsch erkannt ist, kann nicht mehr als richtig angesehen werden, so, dass es nicht mehr in der selben Unkenntnis fortgeführt werden kann und nur noch in der Kenntnis dann, dass es daher verkehrt ist.

Auch von daher, dass Kummer und Sorge nicht von Gott her kommt, ist man es vor allem selber, der sich derlei besorget. Erst Stille, dann Frieden, welchem dann die friedliche Tat folgen kann...

Zweck Selbst - KiW 15:2:4

Devino M., Dienstag, 22. März 2016, 01:35 (vor 3216 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 15:2:4

Du merkst nicht, wie sehr du deine Brüder dadurch missbraucht hast, dass du sie als Quelle zur Unterstützung des Ego angesehen hast. Folglich legen sie in deiner Wahrnehmung Zeugnis für das Ego ab und scheinen Gründe dafür zu liefern, es nicht loszulassen.
Doch sind sie weitaus stärkere und überzeugendere Zeugen für den Heiligen Geist. Und sie unterstützen Seine Stärke. Deshalb ist es deine Entscheidung, ob sie das Ego oder den Heiligen Geist in dir unterstützen. Du wirst durch ihre Reaktionen merken, für wen du dich entschieden hast.
Ein Gottessohn, der durch den Heiligen Geist in einem Bruder befreit wurde, wird immer als solcher wahrgenommen. Er kann nicht verleugnet werden. Wenn du unsicher bleibst, liegt es nur daran, dass du keine vollständige Befreiung gegeben hast. Und deshalb hast du dem Heiligen Geist nicht einen einzigen Augenblick vollständig gegeben. Denn wenn du es getan hast, wirst du sicher sein, dass du es getan hast. Du wirst sicher sein, weil der Zeuge für Ihn so deutlich von Ihm sprechen wird, dass du hören und verstehen wirst. Du wirst so lange zweifeln, bis du einen einzigen Zeugen hörst, den du durch den Heiligen Geist gänzlich befreit hast. Und dann wirst du nicht mehr zweifeln.

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Grundsätzlich sind andere ja nicht zum persönlichen Vergnügen da, sondern für den, der sie erschuf und ansonsten für sich selbst, als Zweck seiner Selbst.

So taugen auch alle mehr dazu das Göttliche in ihnen zu erkennen, was jeden umfasst, als das, was nicht allumfassend nun wäre und daher nicht in anderen enthalten oder nicht in der selben Weise und daher nicht allgemeingültig.

Wollte man nun nur alles zu eigenen Zwecken nutzen und den Zweck, dem andere folgen, aberkennen oder überlagen wollen, dann wäre es gleichso, als würde man zuwider dem sein, was der Natur aller, wie auch der eigenen, entspricht.

Missachtet man nun die Natur der Dinge, ist man diesseits oder jenseits davon, entweder dieser ausgeliefert, denn sie unterliegt nicht ja bloß einem selber, sondern ist gemäß dem, was ihre von höherwärts zugewiesen wurde und bleibt so gemäß auch darin unverändert. Oder einem bleibt nur noch das Sinnbild davon, da man ja dem, was man diesem zuwies, und wie es nicht ist, mehr Beachtung gibt, als dem wie es ist und so selbst nicht im Letzteren gefestigt wäre.

So oder so, man kann nicht mehr aus dem machen, wozu es geeignet ist, und als daraus möglich ist, gemäß der Natur der Dinge selbst. Und jeder scheinbare Vorteil, geht auf Kosten dessen, was auch nur überhaupt möglich ist und wird es für den falschen Zweck hergeleitet, dann verfehlt es den rechten und dies zumindest für einen selbst, denn das, was von höherwärts ist, dass bleibt von daher diesem weiter gegeben.

Und so auch jeder eigene scheinbare Vorteil, ist meist nur einseitig und fällt daher auf der anderen Seite bereits wieder um, da eine Seite nicht gleichseitig für Stabilität sorgte, oder es fällt in sich zusammen, und fällt daher nur an und für sich ins Wasser.

Befreiung - KiW 15:4:9

Devino M., Freitag, 25. März 2016, 01:55 (vor 3213 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 15:4:9

Die notwendige Bedingung für den heiligen Augenblick ist nicht, dass du keine unreinen Gedanken hast. Sie ist jedoch, dass du keine hast, die du behalten möchtest. Die Unschuld hast nicht du gemacht. Sie wird dir in dem Augenblick gegeben, in dem du sie haben möchtest. Die Sühne würde es nicht geben, wenn kein Bedarf dafür bestünde. Du wirst so lange die vollkommene Kommunikation nicht annehmen können, wie du sie vor dir selbst verbergen möchtest. Denn das, was du verbergen möchtest, das ist vor dir verborgen. Versuche also beim Üben nur, der Täuschung gegenüber wachsam zu sein, und suche nicht, die Gedanken zu schützen, die du für dich behalten möchtest. Lass sie von der Reinheit des Heiligen Geistes wegleuchten und bringe dein ganzes Bewusstsein zur Bereitschaft für die Reinheit, die Er dir anbietet. So wird Er dich bereit machen, anzuerkennen, dass du Gastgeber Gottes bist und Geisel von niemandem und nichts.
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Alles, was freigesetzt wird, kann von daher dorthin kehren, woher es ward, und nichts ist, was von diesem der Sohn Gottes behalten möchte, was ihm nicht bereits gegeben ward.

Es wird sich leicht die Neigung finden, das, was man doch nicht ist, aber wovon man irregeleitet sein sollte, zu verteidigen, eben darum, weil man davon irre ward. Doch ist es der umgekehrte Weg, es einfach dorthin kehren zu lassen, woher es ward, damit es in sich Erlösung findet. Denn alles muss zur Quelle zurück kehren, aus welcher es entstammt.

Sofern es also übergeben wird und von dem losgelassen, wem es nicht entstammte, um das vollständig zu machen, woher es entstammt, und sei es nur, damit dieses erkennt, worin es irrte. Doch ist die Befreiung dann beidseitig. Bei dem, der sich fehlidentifizierte und es losgelassen hat, als auch bei dem, der etwas falsch beurteilte und in dem es zu ihm wiederkehren konnte und nur das wiederbringt, was es in seiner Qualität ausmachte, wobei es dann anderweitig rezeptiert wurde.

Wenn alles jetzt ist und nichts darüber hinaus, dann ist Befreiung ebenso Bestandteil. Ebenso das Verfehlen, wie die Sühne, die diesem in der wirklichen Welt unmittelbar folgt, denn worin sollte es Platz finden, als in der Sühne, sofern wie dieses in dem Einen selbst gründet?

Einer der Leitsätze vom Kurs in Wundern ist der: "Ich bin, wie Gott mich schuf."
Mehr braucht es nicht, denn es findet weder mehr darin Platz, als hinein gehört, noch kann weniger daraus werden, als es ist.

RUMI- Ozean

Vinaya El Michaela, Freitag, 25. März 2016, 07:43 (vor 3213 Tagen) @ Devino M.

Wenn alles jetzt ist und nichts darüber hinaus, dann ist Befreiung ebenso Bestandteil. Ebenso das Verfehlen, wie die Sühne, die diesem in der wirklichen Welt unmittelbar folgt, denn worin sollte es Platz finden, als in der Sühne, sofern wie dieses in dem Einen selbst gründet?

Einer der Leitsätze vom Kurs in Wundern ist der: "Ich bin, wie Gott mich schuf."
Mehr braucht es nicht, denn es findet weder mehr darin Platz, als hinein gehört, noch kann weniger daraus werden, als es ist.[/color]

'Du bist nicht der Tropfen im Ozean
Du Bist der ganze Ozean in einem Tropfen' RUMI

Bedarf an Zeit und Wille - KiW 15:5:8

Devino M., Sonntag, 27. März 2016, 03:11 (vor 3211 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 15:5:8

Jeder auf Erden hat besondere Beziehungen geknüpft, und obwohl dies im Himmel nicht so ist, weiß der Heilige Geist, wie Er ihnen hier einen Hauch des Himmels bringen kann. Im heiligen Augenblick ist niemand besonders, denn deine persönlichen Bedürfnisse kommen niemandem in die Quere, um dadurch deine Brüder anders erscheinen zu lassen. Ohne die Werte aus der Vergangenheit würdest du sie alle als gleich und wie dich selbst sehen. Auch würdest du keinerlei Trennung zwischen dir und ihnen sehen. Im heiligen Augenblick siehst du in jeder Beziehung das, was sie sein wird, wenn du nur die Gegenwart wahrnimmst.
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Im Himmel sind wohl alle gleich, denn jeder bekommt das, was er braucht, und so herrscht kein Mangel und auch keine besondere Beziehung vor, da es nichts gibt, was besonderer wäre, als Anteil an allem zu haben, was da ist.

Ob die Freiheit im eigentlichen Sinne, die dort vorherrscht, überhaupt als solche hier erfasst und erkannt werden kann? Denn dann würde sie als ein wesentlich höheres Gut angesehen werden müssen, da jedem daran mehr wohl liegen dürfte. Überall hingehen zu können, sich allen Bedürfnissen widmen zu können, sich mit allen austauschen zu können, allerlei erlernen zu können.. gänzlich ohne Zeitmangel...

Aber ist es nun der Zeitmangel, die Ursache der geringen Zugeständnisse an die Freiheit? Oder doch nur der Mangel diese vernünftig zu gebrauchen?

Denn alles, was in der Zeit erwächst und sich darin erstreckt, hat nunmal einen Anfang und ein Ende. So aber muss es auch mit jedem Bedürfnis sein, welches innerhalb von Zeit, bedient werden kann. Denn ebenso muss es einem zeitlichen Rahmen unterliegen, in dem nicht nur die Erledigung erfolgt, sondern auch wodurch dessen Entstehung bedingt wird.

So wie Zeit für Bedarf da ist, ist diese meist auch da, diesen abzudecken, wenn man diese dazu gebraucht, ehe man sich etwas zuwendet, was den Bedarf weiter wachsen lässt. Denn Zeit ist doch nicht mehr, als Wille, und so wie dieser gleichermaßen verteilt und gebraucht wird, dürfte auch hinreichend Zeit für alle Bedürfnisse vorhanden sein.

Etwas anderes mag es mit den Ressourcen sein, wobei die Lösung Global erst hinreichend abdecken wird, und auch die Verteilung des Bedarfs so auch die wenigsten Einbußen irgendwo abfordert. Vom Prinzip aber ist ja genug da, so lange irgendwo Übermaß vorherrscht, wenn es überhaupt genutzt würde. Und wo ein Wille da ist in der Mehrheit, da wird sich auch die Möglichkeit der Organisation und Verteilung finden, sobald das Bedürfnis, welches man selbst von der größten bis zu den kleineren Notwendigkeiten hat, auch von allen bei allen anderen anerkannt wird...

Das Opfer Regen lässt entstehn - BG 3:14

Devino M., Donnerstag, 24. März 2016, 01:02 (vor 3214 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 3:14

Yogananda:
Aus der Nahrung gehen die Lebewesen hervor; aus dem Regen entsteht die Nahrung. Aus Yajna (dem kosmischen Opferfeuer) entspringt der Regen; das kosmische Feuer (kosmische Licht) wird vom Karma (der göttlich vibrierenden Tätigkeit) hervorgerufen.

Prabhupada:
Alle lebenden Körper erhalten sich durch Getreide, das nur wachsen kann, wenn Regen fällt. Regen entsteht durch die Darbringung von yajna [Opfer], und yajna wird aus vorgeschriebenen Pflichten geboren.

Reclam:
Aus Nahrung stammt der Wesen Schar,
Aus Regen Nahrung wächst empor,
Das Opfer Regen lässt entstehn,
Ein Opfer geht aus Werk hervor.

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Manche Zusammenhänge sind nicht immer sogleich schlüssig, da man sich nun auch Fragen könnte, wie es wohl durch geistige Opfer zu Regen kommen soll? Wo doch das eine mehr schon zur Metaphysik und das andere zur Naturphysik zählen könnte, oder eines zur Religion und das andere zu mehr biologischen Kreisläufen in der Natur.

Nur wie viele Vorgänge sind denn wirklich bekannt, wenn man mal davon ausginge, dass alles was nun da ist und so es sich in dem größeren Ganzen wiederfindet, auch in irgend einem Verbund zu allem anderen also ist, was im selbigen größeren Zusammenspiel steht.

Somit wäre es doch nicht mehr ganz so abwegig, anzunehmen, dass es auch eine geistige Entsprechung zum Regen gibt, oder dem, was den Regen hervorbringt oder aus diesem heraus mit verursacht.

Denn allein schon, dass man auf den Regen sämtliches organisches Leben mit zurückführt, was ohne diesen wohl nicht wäre, so wird geistig mit Wasser auch Emotion verbunden, wie das Mentale mit Feuer und der Geist mehr mit Luft, als auch Erde mit der physischen Stofflichkeit in Verbindung gebracht wird.

Je mehr die Rückkehr zum Geistigen sich vollzieht, desto mehr Zusammenhänge werden sich wohl noch auftuen, wenn die Glieder sich offenbaren, bis alles als vereint erkannt werden wird. Dann könnte das, was heute noch als abwegig und abstrus anmuten mag, sich gar in einer Wissenschaft zusammenfinden und allgemeine Anerkennung.

Andererseits braucht man nicht übereilt Verbindungen zu knüpfen, nur um irgend einen Sinn allem beigeben und verpassen zu wollen, wo vielleicht auch mal gar keiner bestehen mag und es vielleicht doch nur dem entgegen gar stünde.

Von daher, kommt Zeit, kommt Rat...

Vom Benehmen zum Einvernehmen - BG 17:3

Devino M., Freitag, 25. März 2016, 23:36 (vor 3212 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 17:3

Yogananda:
Die Hingabe eines jeden Menschen entspricht der ihm angeborenen Natur. Seine Neigung enthüllt sein Wesen; wie immer sein Glaube aussieht, so ist auch er.

Prabhupada:
O Nachkomme Bharatas, gemäß dem Leben, das man unter dem Einfluß der verschiedenen Erscheinungsweisen der Natur führt, entwickelt man eine bestimmte Art von Glauben. Gemäß den Erscheinungsweisen, die das Lebewesen annimmt, kann es einem bestimmten Glauben zugeordnet werden.

Reclam:
Im Glauben folgt ein jeder Mensch
Der angeborenen Natur,
Zu glauben ist der Mensch bestimmt,
Ein fleischgeword'ner Glaube nur.

---
Wie Fasern zieht sich wohl der Glaube, durch eine jede Menschentat,
am Ende wird sich immer zeigen, was er nun davon dann mal hat.

Sich anständig stets zu benehmen, hilft auch dem gegenseit'gem einvernehmen,
doch möchte man hart sein und viel schießen, wird man nur Tränen so vergießen.

Für einen es auch wenig entscheidet, was andere darum alles reitet,
worin man selber voran schreitet, ist für jeden das, was ihn begleitet.

Dabei ruht sogar die Hoffnung des Himmels auf einem jeden,
denn diesen auszudehnen, ist ihm als Aufgabe doch mit gegeben.

Es gar zu Freude diesseits und auch jenseits reicht,
was man in wessen Namen, so hat dargereicht.

Und je mehr man in einer Richtung webt,
nährt und nähert man sich, wonach man hin gestrebt.

Ob nun sehr viele oder wen'ge Worte vorgebracht,
entscheidend ist, nach allem was man hat gemacht,
dass man auch fernerhin, hat ne ruhige und gute Nacht.

Glückseligkeit - KdpV

Devino M., Samstag, 26. März 2016, 01:11 (vor 3212 Tagen) @ Devino M.

Kritik der praktischen Vernunft - I. Kant - 1.Buch §8 AI

Alle Materie praktischer Regeln beruht immer auf subjektiven Bedingungen, die ihr keine Allgemeinheit für vernünftige Wesen, als lediglich die bedingte (im Falle ich dieses oder jenes begehre, was ich alsdann tun müsse, um es wirklich zu machen,) verschaffen, und sie drehen sich insgesamt um das Prinzip der eigenen Glückseligkeit.
Nun ist freilich unleugbar, daß alles Wollen auch einen Gegenstand, mithin eine Materie haben müsse; aber diese ist darum nicht eben der Bestimmungsgrund und Bedingung der Maxime; denn, ist sie es, so läßt diese sich nicht in allgemein gesetzgebender Form darstellen, weil die Erwartung der Existenz des Gegenstandes alsdann die bestimmende Ursache der Willkür sein würde, und die Abhängigkeit des Begehrungsvermögens von der Existenz irgend einer Sache dem Wollen zum Grunde gelegt werden müßte, welche immer nur in empirischen Bedingungen gesucht werden, und daher niemals den Grund zu einer notwendigen und allgemeinen Regel abgeben kann.
So wird fremder Wesen Glückseligkeit das Objekt des Willens eines vernünftigen Wesens sein können. Wäre sie aber der Bestimmungsgrund der Maxime, so müßte man voraussetzen, daß wir in dem Wohlsein anderer nicht allein ein natürliches Vergnügen, sondern auch ein Bedürfnis finden, so wie die sympathetische Sinnesart bei Menschen es mit sich bringt. Aber dieses Bedürfnis kann ich nicht bei jedem vernünftigen Wesen (bei Gott gar nicht) voraussetzen.

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Dem Menschen ist das Höchste durchaus Glückseligkeit, weil das abrundet, was ihm allgemein möglich ist, in all seinem Streben zum Guten hin.

Nun, wenn man einen anderen darin zu überreden suchte, seine Habe einem zu überlassen, um nun darin die eigene Glückseligkeit zu besiegeln, wird es seinem eigenen Streben dadurch allerdings wohl im Wege stehen.

Dennoch zeugt es ja von Vernunft, die Glückseligkeit anderer begünstigen und zu befördern suchen und auch wenn es vielleicht dinglich besehen, nur nachteilhaft erschiene, ist es doch das, was die Seelennatur einem abverlangt, um in die Glückseligkeit selbiger einzutreten.

So liegt es doch wieder auch am Glauben, was worin gipfelt. Doch worin man sich wohl nur zu leicht versteigen könnte, wäre Gott beilegen zu wollen, was nun ihm worin entspräche, als wäre man dieser Beurteilung hinreichend befähigt, denn vielleicht legte man ihm so Bedürfnisse bei, die ihm gar nicht bekannt sein können, wenn auch dieses, was zum Grunde dessen gar erst führte, von ihm nicht wäre...

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